Polizei ermittelt : Schule in Brandenburg ruft wegen rechtsextremer Umtriebe um Hilfe
Die Polizei in Brandenburg hat an einer Schule im Landkreis Spree-Neiße Ermittlungen zu möglichen Straftaten mit rechtsextremem Hintergrund aufgenommen. Lehrkräfte hatten sich zuvor mit einem Brief an die Öffentlichkeit gewandt. „Wir wenden uns an die Öffentlichkeit, da wir in unserem Arbeitsalltag als Schulpersonal an einer Schule im Spree-Neiße-Kreis täglich mit Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie konfrontiert werden und nicht mehr länger den Mund halten wollen“, heißt es in dem Schreiben.
Der Polizei liegt der Brief vor. „Die Kriminalpolizei ermittelt zu möglicherweise strafrechtlich relevanten Sachverhalten“, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.
In dem „Brandbrief“ zeichnen die Lehrkräfte, die das Schreiben nicht namentlich unterschrieben haben, ein düsteres Bild vom Geschehen an ihrer Schule. Als Beispiele nennt die Lehrerschaft unter anderem die verfassungsfeindliche Verbreitung rechtsextremer Symbole, Schriften, Musiktitel und Gewalt an der Schule. Schulmobiliar werde mit Hakenkreuzen beschmiert, im Unterricht werde rechtsextreme Musik gehört, in den Schulfluren würden demokratiefeindliche Parolen gerufen.
Bildungsminister: Schockierende Berichte
„Lehrkräfte und Schüler, die offen gegen rechtsorientierte Schüler- und Elternhäuser agieren, fürchten um ihre Sicherheit“, heißt es in dem Schreiben weiter. Die wenigen ausländischen und toleranten Schüler erlebten Ausgrenzung, Mobbing und Gewaltandrohungen. Es herrsche ein Gefühl der Machtlosigkeit und des erzwungenen Schweigens.
Die Lehrkräfte fordern die Politik auf, mehr Sozialarbeiter an den Schulen einzustellen, mehr demokratiefreundliche Projekte zu fördern, ein niedrigschwelliges Fortbildungsangebot für Lehrkräfte zu ermöglichen und eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Rechtsextremismus, Homophobie und Sexismus zu zeigen.
Der designierte Brandenburger Bildungsminister, Staatssekretär Steffen Freiberg, sagte am Dienstag in einer Pressekonferenz, man sei mit der Schulleitung in Kontakt und versuche zu klären, was vorgefallen ist. Die Berichte nannte er schockierend.