Sexismus-Skandal :
Hessische Linke sieht kein Verschulden bei Wissler

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Janine Wissler Ende März in der Bundespressekonferenz
Nach dem Rücktritt der Ko-Vorsitzenden Susanne Hennig-Wellsow richten sich bei der Linken alle Augen auf Janine Wissler. Ihr Landesverband sieht bei ihr kein Verschulden im Zusammenhang mit den Sexismus-Vorwürfen.
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Die hessische Linke sieht angesichts der Sexismus-Vorwürfe kein Verschulden bei der Bundesvorsitzenden und früheren hessischen Fraktionsvorsitzenden Janine Wissler. Das sagte der stellvertretende Landesvorsitzende Michael Erhardt am Donnerstag in Frankfurt. Ko-Landeschefin Petra Heimer ergänzte, es könnten bislang keine konkreten Zahlen zu Opfern oder Beschuldigten genannt werden.

Nach Angaben des Landesvorstands soll nun eine „Kultur des Hinschauens“ entwickelt werden. Die Vorfälle hätten die Partei schwer erschüttert, sagte Ko-Landeschef Jan Schalauske. Es sei ein gravierender Missstand, dass es bisher keine Strukturen gebe, an die sich Betroffene wenden könnten. Diskutiert werde nun auch, ob antisexistische Schulungen verpflichtend für Funktionäre werden sollten. Den Angaben des Vorstands zufolge wurde ein Fraktionsmitarbeiter mit sofortiger Wirkung freigestellt.

Am vergangenen Freitag waren über einen Bericht des „Spiegels“ mutmaßliche Fälle sexualisierter Gewalt in der hessischen Linkspartei öffentlich geworden. Es gebe verschiedene Dokumente mit Hinweisen auf „mutmaßliche Grenzüberschreitungen, Machtmissbrauch und eine toxische Machokultur“, schrieb das Nachrichtenmagazin nach Gesprächen mit zehn Frauen und Männern. Zu den Beschuldigten soll demnach auch Wisslers ehemaliger Lebensgefährte gehört haben. Die hatte sich daraufhin entschieden dagegen gewandt, dass „mir unterstellt wird, ich hätte irgendjemanden geschützt“.

Am Mittwoch erklärte die Ko-Bundeschefin der Linken, Susanne Hennig-Wellsow, mit sofortiger Wirkung ihren Rücktritt. Den begründete sie vor allem mit privaten Gründen, als weitere Gründe nannte sie eine nötige Erneuerung der Partei. Sie erwähnte zudem den Umgang mit Sexismus in den eigenen Reihen. Dieser habe eklatante Defizite der Partei offen gelegt. Wissler will die Partei nun vorerst alleine weiterführen.

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