FAZ+NS-Täterort in Berlin :
Warum das Haus der Wannseekonferenz erst spät zur Gedenkstätte wurde

Von Peter Carstens, Berlin
Lesezeit: 7 Min.
Nach 1945 ein Landschulheim: Das Haus der Wannseekonferenz
Das Haus der Wannseekonferenz, wo die Nazis 1942 den Holocaust planten, wurde erst 1992 zur Gedenkstätte. Vor allem die SPD war dagegen – das Haus wurde als Landschulheim genutzt.
Merken

Am 10. Oktober 1974 sprang Joseph Wulf aus einem Fenster seiner Wohnung im 4. Stock der Berliner Giesebrechtstraße in den Tod. Über dem Schreibtisch des Auschwitz-Überlebenden hing ein Zettel, auf dem stand: „Denk an sechs Millionen.“ Wulf, geboren in Chemnitz, aufgewachsen in Krakau, hatte dem jüdischen Widerstand im Ghetto angehört. Ein Großteil seiner Familie wurde ermordet, seine Frau Jenta und ihr Sohn David überlebten, versteckt bei polnischen Bauern. Nach dem Krieg ließ er sich im Westteil Berlins nieder.

Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen
12,80 € jetzt nur 0,99 €

Jetzt Zugang 12,80 € für nur 0,99 € abonnieren?

  • Mit einem Klick online kündbar
  翻译: