Neue Führung der Linkspartei : Reichinnek kündigt Kampfkandidatur gegen Parteichefin Wissler an

Wenn die Linke ihre Krise überwinden wolle, müsse sich die Erneuerung auch im Parteivorstand widerspiegeln, begründet Heidi Reichinnek ihre Kandidatur. Sie bewirbt sich um den für Frauen quotierten Platz in der Doppelspitze.
Im Ringen um eine neue Führung der Linken hat am Mittwoch auch die niedersächsische Bundestagsabgeordnete Heidi Reichinnek ihre Kandidatur erklärt. Sie bewirbt sich um den für Frauen quotierten Platz in der Doppelspitze und fordert somit die amtierende Vorsitzende Janine Wissler heraus.
„Wenn wir die Krise unserer Partei überwinden wollen, muss sich die viel beschworene Erneuerung auch im Parteivorstand widerspiegeln“, schrieb Reichinnek in einer Erklärung zu ihrer Kandidatur. „Es darf kein Weiter-So geben. Es braucht Menschen, die die Sprache der Leute sprechen, für die wir Politik machen.“
Die 34 Jahre Reichinnek ist niedersächsische Landesvorsitzende und war früher in der linken Jugendorganisation Solid aktiv. Sie beklagte, dass viele Menschen sich nicht mehr von der Politik vertreten fühlten. Das sei gefährlich für die Demokratie. „Genau diesen Menschen müssen wir zeigen, dass wir für sie da sind.“ Sie nannte als Themen soziale Gerechtigkeit, steigende Preise, niedrige Renten und hohe Mieten sowie die Klimafrage. Die Linke müsse eine „wirkmächtige politische Kraft“ sein.
Wissler hatte bereits Kampfkandidaturen auf dem Parteitag vorausgesagt. Die Hessin ist seit Anfang 2021 im Amt.

