FAZ+Brombeer-Koalition :
Thüringen beginnt ein schwieriges Experiment

Markus Wehner
Ein Kommentar von Markus Wehner
Lesezeit: 3 Min.
Die Brombeer-Koalitionäre Katja Wolf, Mario Voigt und Georg Maier
Mario Voigt ist Ministerpräsident in Thüringen. Doch jetzt muss die Brombeer-Koalition zeigen, dass sie regieren kann. Es ist ein gewagtes Experiment. Auch wegen möglicher Interventionen aus einer Villa im Saarland.
Merken

Mario Voigt hat sein Ziel erreicht. Die Wahl des Thüringer CDU-Vorsitzenden zum Ministerpräsidenten lief in dieser Woche so glatt ab, als sei sie die normalste Sache der Welt. Erster Wahlgang, absolute Mehrheit, fertig. Dabei war diese Wahl ebenso ungewöhnlich wie das Zustandekommen der Brombeer-Koalition aus CDU, BSW und SPD, also von Parteien, deren Zusammenarbeit bisher unmöglich schien. Voigt hat trotz der Unkenrufe über die drohende Unregierbarkeit beharrlich sein Ziel verfolgt. Der größter Helfer, dass seine Wahl zustande kam, war wohl Bodo Ramelow. Der ehemalige Ministerpräsident von der Linken wollte wie Voigt einen geordneten Machtwechsel, eine möglichst stabile Regierung und eine Wahl, bei der die AfD nichts zu melden hatte. Am Ende haben Ramelow und Voigt das gemeinsam erreicht, ein Teil der Linken-Abgeordneten hat den CDU-Mann mitgewählt.

Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen
12,80 € jetzt nur 0,99 €

Jetzt Zugang 12,80 € für nur 0,99 € abonnieren?

  • Mit einem Klick online kündbar
  翻译: