Amoklauf bei Zeugen Jehovas :
Verfahren gegen Beamten der Hamburger Waffenbehörde

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Blumen, Kerzen und ein Zettel mit dem Satz „Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ am 16. März 2023 vor dem Gemeindehaus der Zeugen Jehovas in Hamburg, wo ein Amokläufer sieben Menschen und später sich selbst tötete.

Ein Polizeisprecher sagte, der Beamte sei mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden worden. Offenbar soll er einen Hinweis zur Gefährlichkeit des Amokläufers Philipp F. nicht dokumentiert und verfolgt haben.

Nach dem Amoklauf in einer Gemeinde der Zeugen Jehovas in Hamburg ermittelt die Polizei gegen einen ihrer eigenen Beamten. Am Dienstag wurde ein Disziplinarverfahren gegen einen Bediensteten der Waffenbehörde eröffnet. Zunächst hatte die Wochenzeitung die „Zeit“ berichtet.

„Polizeipräsident Ralf Martin Meyer hat Ende März Verwaltungsermittlungen angeordnet, um durch die Beschwerde- und Disziplinarabteilung prüfen zu lassen, ob es durch eine Person in der Waffenbehörde disziplinarrechtliche Verfehlungen gegeben hat. Nachdem dieser Vorwurf sich bestätigt hat, ist ein formelles Disziplinarverfahren eingeleitet und dem Beamten gestern eröffnet worden“, sagte Polizeisprecher Holger Vehren am Mittwoch auf Anfrage.

Verdacht der Fahrlässigkeit

„Der Beamte wurde mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben in der Waffenbehörde entbunden und wird auf eine noch mit der Personalabteilung abzustimmende Funktion umgesetzt“, sagte Vehren. Der Beamte soll seiner Beratungs- und Unterstützungspflicht nicht nachgekommen sein.

Nach Recherchen der „Zeit“ steht der Beamte in Verdacht, einen Hinweis auf die Gefährlichkeit des Amokschützen Philipp F. fahrlässig oder bewusst nicht dokumentiert und verfolgt zu haben. Zudem soll der Beamte enge Verbindungen zu dem Sportschützenclub haben, in dem auch der spätere Amokschütze Philipp F. aktiv gewesen war. Dazu äußerte sich die Polizei nicht.

Ein Verwandter von Philipp F. hatte sich im Januar nach bisherigen Erkenntnissen zunächst an den Sportschützenclub gewandt, um mitzuteilen, dass der 35 Jahre alte Mann psychisch krank gewesen und immer aggressiver geworden sei. Im dem Club hatte F. zuvor seine Sportschützenprüfung abgelegt und auch die spätere Tatwaffe, eine halbautomatische Pistole, bestellt.

Dem „Zeit“-Bericht zufolge gingen die Ermittler zunächst davon aus, dass der Sportschützenclub den anrufenden Verwandten lediglich an die Waffenbehörde verwies, aber nicht selbst die Polizei informierte. Bei Vernehmungen habe sich nun aber ergeben, dass es offenbar doch mindestens einen Kontakt zwischen dem Club und der Polizei gegeben habe.

Philipp F. hatte am 9. März nach einer Gemeindeversammlung der Zeugen Jehovas in Hamburg-Alsterdorf mit einer halbautomatischen Pistole sieben Menschen und schließlich auch sich selbst getötet. Nach einem anonymen Hinweis wenige Wochen vor der Tat war der 35 Jahre alte Mann von der Waffenbehörde überprüft worden.

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