Priesterweihe: Die katholische Kirche bleibt ein Männerbund

Die „Kirche der Zukunft“, so schrieb ein junger Theologieprofessor namens Joseph Ratzinger im Jahr 1970, werde „auch gewisse neue Formen des Amtes kennen und bewährte Christen, die im Beruf stehen, zu Priestern weihen“.

Mehr als fünf Jahrzehnte später ist nicht nur der Verfasser jener Prophetie nicht mehr unter uns. Gestorben ist auch die Hoffnung auf eine katholische Kirche, in der das Priesteramt nicht mehr nur Männern vorbehalten ist. Männern, die in jungen Jahren einem Bischof versprechen, im Leben keine Frau oder keinen Mann anzurühren. Perdu ist auch die Hoffnung auf eine katholische Kirche, in der alle Menschen die Sakramente genannten Zeichen des Heils spenden dürfen – und nicht nur diejenigen mit männlichen Geschlechtschromosomen, von denen es angeblich einzig und allein abhängt, ob jemand Diakon, Priester oder Bischof werden kann oder nicht.