Kommentar :
Wiener Foxtrott

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Darauf hatte man getrost wetten dürfen: Je mehr sich die Regierungsverhandlungen zwischen ÖVP und FPÖ ihrem Ende näherten, desto eifernder gebärdete sich in der Ferne der Landesschützenkommandant Haider.

Darauf hatte man getrost wetten dürfen: Je mehr sich die Regierungsverhandlungen zwischen ÖVP und FPÖ ihrem Ende näherten, desto eifernder gebärdete sich in der Ferne der Landesschützenkommandant Haider. Die aus Klagenfurt abgefeuerten Geschosse haben die Verhandlungen in Wien aber schon nicht mehr stören können. Wahrscheinlich zielten Haiders Querschüsse nicht einmal darauf ab, die Neuauflage der schwarz-blauen Koalition zu torpedieren - eher auf das Gegenteil: Bevor der Vorhang fiel, so verlangte es die bewährte Dramaturgie, sollte dem FPÖ-Chef Haupt noch einmal der Rücken gestärkt werden, damit er nicht gar zu billig gäbe, was angesichts der Schwäche seiner Partei ohnedies unter Tarif zu haben war.

Zudem finden am 9. März in Kärnten Kommunalwahlen statt. Haider muß fürchten, daß ihm noch einmal so viele Felle auf der Drau davonschwimmen wie am 24. November, als die Freiheitlichen in ihrer ewig sicher scheinenden Bastion auf den dritten Platz zurückfielen. Auch deshalb hielt er es wohl für angezeigt, noch einmal auf die Pauke zu hauen.

Die neu-alte Koalition in Wien hat vor, sich unbeliebt zu machen. Sie will dem Volk buchstäblich Schuhe und Strümpfe ausziehen. Die Aussicht auf eine höhere Mineralölsteuer und auf die abermalige Verteuerung der ohnehin nicht billigen Autobahn-"Pickerln" bringt die Autofahrer schon jetzt in Harnisch. Weitere Zumutungen sind geplant: die Erhöhung der Grundsteuer und der Beitragsbemessungsgrundlage für Kranken-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung.

Für die SPÖ, die sich von der ÖVP düpiert fühlt, sagt der Wiener Landeshauptmann, Bürgermeister Häupl, "Neuwahlen binnen Jahresfrist" voraus. Das könnte Wunschdenken bleiben. Die Koalition wird um so fester zusammenhalten, je stärker sie sich bedrängt fühlt. Doch wie auch immer - der wiederaufgelegten ÖVP/FPÖ-Koalition bleibt deren ehemaliger Erfinder Jörg Haider als unruhestiftende, zum Zerstörerischen neigende Altlast erhalten. Unberechenbarkeit prägt sein Handeln nicht erst seit seinem Besuch bei Saddam Hussein vor einem Jahr. Er hat sie zu seinem Markenzeichen gemacht. Demnächst will er den Besuch wiederholen - falls er dann noch nach Bagdad gelangt.

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