FAZ+Augenzeuge im Gazakrieg :
„Sie waren nur Zivilisten“

Von Alexander Haneke, Tel Aviv
Lesezeit: 7 Min.
Gegen das Recht: Undatierte Aufnahme eines israelischen Soldaten aus dem Gazastreifen, die zeigen soll, wie palästinensische Zivilisten als Schutzschilde von der Armee mitgeführt werden.
Ein israelischer Soldat erzählt, er habe über Völkerrechtsverstöße, die seine Einheit im Gazastreifen beging, erst kaum ­nachgedacht. Das änderte sich, als Palästinenser als menschliche Schutzschilde verwendet wurden.
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Der junge Mann sucht nach einem Wort für diesen Ort, der den meisten Israelis unendlich fremd ist und doch so nah. „Ein Ghetto“, kommt ihm in den Sinn, auch wenn es nicht so recht passt. „Wenn du das erste Mal nach Gaza kommst, hast du einfach nur Angst.“ Man fürchte sich vor diesem Ort. „Aber nach drei Stunden“, sagt er, „ist das vorbei. Dann kommen die Müdigkeit und der Hunger.“ Und dann vergesse man alles andere. „Soldaten wollen nur zwei Dinge: schlafen oder sterben“, habe mal ein israelischer Dichter geschrieben. Jetzt wisse er, was der meinte.

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