Angst vor Protesten :
Wird Trump auf Staatsbesuch in London verzichten?

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Persona non grata? Proteste gegen den geplanten Staatsbesuch von Donald Trump vor der historischen Kulisse des britischen Parlamentsgebäudes
Laut Zeitungsberichten plant der amerikanische Präsident Donald Trump seinen umstrittenen Staatsbesuch solange aufzuschieben, bis die Proteste gegen ihn abgeklungen sind. Traut sich Trump nicht nach London?
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Der amerikanische Präsident Donald Trump wird einem Medienbericht zufolge möglicherweise auf seinen umstrittenen Staatsbesuch in Großbritannien verzichten. Er plane keine Reise, solange es Proteste gegen ihn in Großbritannien gebe, berichtete „The Guardian“ am Sonntag. Die Zeitung berief sich auf einen nicht namentlich genannten Berater von Premierministerin Theresa May. Er soll das Telefonat zwischen Trump und May vor einigen Wochen mitgehört haben.

Ein Regierungssprecher sagte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur: „Wir werden Spekulationen über die Inhalte eines privaten Telefongesprächs nicht kommentieren“. Die Einladung stehe.

Zehntausende Briten demonstrierten bereits gegen den Staatsbesuch

May hatte Trump während ihres Besuchs in Washington Ende Januar im Namen der Queen eingeladen. Ein Termin für den Besuch wurde noch nicht genannt. Inoffiziell ist von Oktober die Rede.

Zehntausende Briten hatten schon gegen den Staatsbesuch demonstriert. Sie werfen May vor, sich mit der Einladung bei Trump anzubiedern. Mehr als 1,8 Millionen Briten sprachen sich zudem in einer Petition dafür aus, den Besuch mit allen zeremoniellen Ehren herabzustufen.

Londons Bürgermeister lehnt Trump-Besuch ab

Frühere amerikanische Präsidenten wurden oft erst Jahre nach ihrem Amtsantritt mit dem vollen Pomp des Königshauses empfangen. Zum Staatsempfang gehört neben einer Prozession in einer goldenen Kutsche auf Londons Paradestraße „The Mall“ auch ein Staatsbankett im Buckingham-Palast. Scotland Yard rechnet mit Zehntausenden Demonstranten.

Auch der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan hält einen Staatsbesuch des amerikanischen Präsidenten für unangemessen. Nach den Terroranschlägen in London waren die beiden in Streit geraten. Trump hatte Khan über Twitter eine „armselige Ausrede“ vorgeworfen – zuvor hatte der Bürgermeister gesagt, es gebe keinen Grund, wegen des erhöhten Polizeiaufgebots in der Stadt in Alarmstimmung zu verfallen.
„Schande“: Demonstrantin mit einer Trump-Karikatur
„Schande“: Demonstrantin mit einer Trump-KarikaturEPA
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