Expeditionen ins Artenreich
Von BARBARA LIEPERT und JULIA ZIMMERMANN (Fotos)19. März 2024 · Es ist höchste Zeit für ein bisschen Frieden, ein bisschen Sonne – und nachhaltigen Urlaub. All das gibt es an der Stadtgrenze Berlins, in der Döberitzer Heide – und ein paar wirklich exotische Lebewesen, die 200 Millionen Jahre überstanden haben.
Wenn man die Schilder liest, die hier stehen, dann klingt es nicht so, als ob das ein klassisches Naherholungsgebiet wäre. „Von der Fläche können erhebliche Gefahren für Leben und Gesundheit ausgehen! Das Betreten des Gebiets ist verboten!“ steht auf den Schildern, hinter denen laut Warnhinweis ein „Wildnisgebiet und ehemaliges militärisches Übungsgelände“ liegt. Ein doppelter Zaun mit 6000 Volt lässt alles Mögliche zwischen Area 51 und Jurassic Park vermuten, aber nicht eines der beeindruckendsten Artenschutzgebiete Deutschlands.
Man muss kein Biologe mit Faible für Panzer wie Anton Hofreiter sein, um früher oder später für die Döberitzer Heide zu entflammen. Man muss nur Zeit mitbringen, ein Fahrrad mit breiten Reifen – und ausreichend Wasser. Denn es gibt weder Softdrinks noch Eis noch Currywurstbuden auf den sandigen Pisten, 55 Kilometer insgesamt wurden für Besucher angelegt. Die letzte Versorgungsstation ist „Karls Erlebnisdorf“ an der Bundesstraße 5, eine Ausfahrt vor dem Outlet-Center, in Elstal. Das kennen ungleich mehr Berliner und Brandenburger als das Naturschutzgebiet dahinter.
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