Österreich : Haben die uns vergessen?

In einer stehengebliebenen Bergbahn, nachts im Schneesturm: So begannen die Winterferien vor einem Jahr. Über ein entrücktes Abenteuer aus einer anderen Zeit.
Irgendwie hatten sie es dann tatsächlich noch in diese letzte Gondel des Tages geschafft. Das war um zwanzig vor vier, die Nacht hatte die Dämmerung schon fast vertrieben. Es war kalt, und die Schneeflocken flogen senkrecht durch die Luft. Sie waren erschöpft, die Skistiefelschnallen der Kinder standen noch offen, die Rucksäcke waren eiligst gepackt, und was alles fehlte, würde sich erst oben, auf der Hütte, zeigen. Die Hütte! Darum war es gegangen in diesem Wettlauf im Schneesturm, dass sie es irgendwie noch auf die Hütte schaffen. Sie schauten durch die schneekristallbesetzten Schiebefenster, dunkle Tannen zogen vorbei, Flocken wirbelten wild durcheinander und verschwanden im Schwarz der Nacht. Gedanklich waren sie schon beim Abendessen in der kaminbeheizten Stube. Doch dann: ein Ruckeln, ein Ächzen. Und die Bahn stand. Die Kabine schwankte sanft aus. Keiner sagte etwas, bis eine Kinderstimme die Frage formulierte, die allen durch den Kopf ging: „Haben die uns vergessen?“