Malediven : Nachts sind wir Hai

Nachts sind vielleicht alle Katzen grau, für Fische gilt das aber nicht. Wenn man sie mit LED-Lampen anstrahlt, leuchten sie in allen Farben: Nachtschnorcheln auf den Malediven vor Maalifushi.
Da heißt es immer: Malediven, einsame Inseln mit Sandstränden und türkisfarbenem Wasser, Traumurlaub.
Das ist alles Unsinn, eine Hitze-Illusion, ein durch Tourismusmarketing geschürtes Missverständnis. Denn die Ferientage im Indischen Ozean zerlaufen wie Wachs in der Hitze, und jenseits der Aircon-Bereiche droht man innerhalb von Minuten zu kollabieren wie nach einem Sauna-Aufguss. In der Sonne verglüht man ohne Hut und Schutzfaktor 50, und der Anblick weißer Sandstrände schmerzt in den Augen. Man schleppt sich schließlich ins 30 Grad warme Wasser, um sich abzukühlen, unterbricht so aber nur die Bewegungslosigkeit am Strand, gefühlter Temperaturunterschied gleich null. Dabei wäre die Lösung so einfach: Urlaub auf den Malediven, das muss mal klar gesagt werden, beginnt erst, wenn der helle Tag vorübergeht, das Meer sich verdunkelt und die tropische Nacht schnell wie ein Theatervorhang herabfällt.