FAZ+Das Montafon als Vorbild :
Jeder gewinnt, keiner verliert

Von Christoph Schrahe
Lesezeit: 9 Min.
Idyll statt Exzess: Das Montafon im österreichischen Bundesland Vorarlberg hat den Ausverkauf seiner Natur an den Tourismus vermieden und ist damit zum Pionier in den Alpen geworden.
Die Alpen ächzen unter den Touristenmassen, doch die Bedürfnisse der Einheimischen, der Gäste und der Natur lassen sich auch in Einklang bringen. Das Montafon hat mit seinem „Lebensraummanagement“ genannten Konzept die Balance gefunden.
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Nur noch zwölf Exemplare gab es vor einigen Jahren. Das Montafoner Steinschaf stand kurz vor dem Aussterben. Mit seiner kratzigen Wolle und dem geringen Gewicht konnte es mit den auf die Anforderungen von Fleisch- und Modeindustrie getrimmten Hochleistungsrassen nicht mehr mithalten. Dann kamen Menschen wie Harald und Doris Bitschnau, die Wege fanden, trotz der im Handel nicht vermarktbaren Tiere von der Schafzucht zu leben und die Steinschafe dadurch zu erhalten. Gleich neben dem elterlichen Hof verwirklichten die Bitsch­naus vor vier Jahren ihren Traum von einem Ort, an dem sie all ihre Ideen rund um nachhaltiges Wirtschaften realisieren konnten: das Verner’s. Das in Holzbauweise errichtete Gebäude umfasst einen Verkostungsraum für bis zu 40 Gäste, der durch große Fenster einen phantastischen Panoramablick auf die Felstürme des Rätikons bietet, dazu Schauküche, Brennerei, Brauerei, Wollwerkstätte und Hofladen, Schlachthaus, Metzgerei und Kühlräume.

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