Das Trauma von Hanau
Texte von Jan Schiefenhövel, Alexander Jürgs, Luise Glaser-Lotz, Katharina Iskandar und Helmut Schwan09. Februar 2020 · Der Attentäter Tobias Rathjen erschoss am 19. Februar 2020 zehn Menschen. Was ihn antrieb, was die Opfer verband und was die Helfer an dem Abend erlebten.
Die Tat
Die ersten Schüsse der Mordserie fallen um kurz vor 22 Uhr. Zuerst erschießt Tobias Rathjen einen Menschen auf der Straße, flieht, tötet eine weitere Person, bevor er an der Shisha-Bar „Midnight“ ankommt. Dort feuert Rathjen viermal durch die Tür, der Wirt der Bar wird tödlich getroffen. Anschließend fährt der Attentäter mit seinem Auto zweieinhalb Kilometer weit zum Kurt-Schumacher-Platz in die Hanauer Weststadt, einem Wohngebiet aus den Sechziger- und Siebzigerjahren. Dort erschießt einen Mann, der in einem Auto sitzt, dann stürmt er einen Kiosk im Erdgeschoss eines Wohnblocks. Im Vorraum und im Gastraum der „Arena Bar“ tötet er fünf Menschen, weitere werden getroffen und überleben verletzt. Ein Zeuge wird später berichten, der Mann habe einen nach dem anderen in den Kopf geschossen. Eine Überwachungskamera nimmt auf, wie die Opfer innerhalb von Sekunden zu Boden fallen. Rathjen braucht kaum eine Viertelstunde, neun Menschen im Alter von 21 bis 44 Jahren zu töten. Wieder flieht er mit dem Auto, diesmal nach Hause. Er hat es nicht weit, weil er nur wenige hundert Meter vom letzten Tatort entfernt im Reihenhaus seiner Eltern lebt.
Dank Zeugenaussagen und einer Reihe von Hinweisen auf das Auto des Täters kommt die Polizei schnell auf die Spur von Tobias Rathjen. Das Reihenhaus wird zunächst beobachtet, um 3 Uhr dringt ein Spezialeinsatzkommando ein. Die Beamten rücken vorsichtig vor, weil sie Sprengfallen vermuten. In dem Haus finden sie zwei Leichen, die 72 Jahre alte Mutter des Attentäters und ihn selbst. Sein Vater wird unverletzt angetroffen. In dem Haus finden die Polizisten die Pistole, mit der Rathjen sich offenbar selbst erschossen hat, seine Leiche liegt auf ihr. Als Sportschütze durfte er legal Schusswaffen besitzen. Im Auto wird eine weitere Waffe entdeckt, mit der die Schüsse in der Innenstadt und am Kurt-Schumacher-Platz abgegeben wurden, dazu ein Rucksack voll Munition. An den Tatorten stellte die Polizei 52 Patronenhülsen sicher.
Wie nah die Polizei Tobias Rathjen an jenem Abend schon war, stellt sich erst später heraus. Er wurde kontrolliert, weil er sein Auto auf einem Behindertenparkplatz geparkt hatte. Bei der Abfrage der Daten aus dem Polizeicomputer konnten die Beamten jedoch nicht ersehen, dass sie einen Waffenbesitzer vor sich hatten. So fiel der Mann bei der Kontrolle nicht weiter auf. Obwohl er zu diesem Zeitpunkt offenbar schon zur Tat entschlossen war.
Text von Jan Schiefenhövel
Der Täter
Als unauffälliger Einzelgänger wurde Tobias Rathjen nach seiner bestialischen Tat beschrieben. Aus dem Schützenverein im Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim, in dem er aktiv war, hieß es, dass man „ausländerfeindliche Sprüche“ von ihm nicht zu hören bekam. Die Spuren, die er in Form einer Art Manifest auf seiner eigenen Website bewusst hinterließ, waren dagegen eindeutig: Rassistische Überlegenheitsphantasien, Verschwörungstheorien und Wahnvorstellungen prägen das 24 Seiten umfassende Dokument, in dem der Attentäter seine krude Weltsicht preisgab.
Der forensische Psychiater Henning Saß von der Universitätsklinik Aachen hat den Täter im Auftrag der Bundesanwaltschaft begutachtet. Sein Ergebnis: Der zur Tatzeit 43 Jahre alte Rathjen litt an einer paranoiden Schizophrenie. Psychische Erkrankung und rechtsextremistisches Denken kamen bei ihm zusammen und ließen ihn zum Mörder werden.
In Hanau-Kesselstadt lebte Tobias Rathjen im Haus seiner Eltern. Die Mutter, die er in den Stunden nach seinem Attentat tötete, bevor er sich schließlich selbst erschoss, war schwer krank. Der Vater galt im Viertel als Querulant. Auch heute noch verunsichert er die Anwohner, weil er laut Medienberichten die Rückgabe der Waffen und Munition seines Sohnes von der Polizei fordere. Über den Vater heißt es auch, dass er seinen Sohn weiterhin für unschuldig halte, dass er eine Geheimorganisation als Drahtzieher hinter dem Attentat vermutet. Vieles spricht dafür, dass Vater und Sohn gemeinsam in wahnhafte Vorstellungen abgeglitten sind. Deshalb sind die Menschen in Kesselstadt, wo der Vater weiterhin lebt, nun wieder besorgt.
Tobias Rathjen hatte eine Lehre zum Bankkaufmann absolviert, in Bayreuth studierte er Betriebswirtschaftslehre. In seinem Manifest schrieb er, dass er in seinem Leben nie eine Frau oder Freundin hatte. Schon während seiner Zeit als Student meldete er sich erstmals bei der Polizei und behauptete, von einer geheimen Organisation überwacht zu werden. Gearbeitet hat er später für ein Internet-Portal in München und eine Softwarefirma im Taunus. Nachdem er dort entlassen wurde, kehrte er nach Hanau zurück. Die Waffen, die er bei seinem Attentat einsetzte, hatte er legal besessen.
Text von Alexander Jürgs
Die Helfer
Der späte Abend des 19. Februar 2020 war nicht nur für die Opfer und Hinterbliebenen eine Schreckensnacht. Auch den Sanitätern und Notärzten wurde in den Stunden nach dem Anschlag viel abverlangt. Als sie zu den Tatorten am Heumarkt und am Kurt-Schumacher-Platz gerufen wurden, wussten die meisten nicht, was genau geschehen war und was auf sie zukommen würde. Zuerst musste die Polizei die beiden Anschlagsorte so weit wie möglich sichern, bevor die Helfer zu den Verletzten und Toten durchdringen durften. Ein Notfallsanitäter, der zuerst am Kurt-Schumacher-Platz eintraf, berichtete später von einer unübersichtlichen Situation. Zeugen sowie Angehörige und Freunde möglicher Opfer liefen auf dem Platz durcheinander. Dem Mann fiel die schwere Aufgabe zu, den Zustand der Verwundeten und Toten kurz zu begutachten und die Opfer mit verschieden farbigen Armbändern zu kennzeichnen, die die Reihenfolge der Dringlichkeit einer Behandlung anzeigten. Spätestens seit der Corona-Pandemie weiß man, wie das heißt: Triage.
Während sie die Opfer versorgten, hatten die Helfer die ganze Zeit über Angst, dass der Attentäter oder mögliche Komplizen zurückkommen würden. Als sich die Helfer nach dem Einsatz im Gefahrenabwehrzentrum trafen, um sich auszutauschen, schlossen sie die Türen ab, weil man eine zweite Anschlagswelle nicht ausschließen konnte. Über die Zahl der Täter oder den Stand der Fahndung waren sie zu diesem Zeitpunkt nicht informiert. Später kamen Kollegen dazu, die eigentlich frei hatten. Sie reinigten die Rettungsfahrzeuge und übernahmen den Rest der Nachtschicht. Sie zeigten Solidarität mit den Kollegen, die einen der schlimmsten Einsätze ihres Berufslebens hinter sich hatten.
Text von Luise Glaser-Lotz
Die Polizei
Hätte der Tod auch nur eines der Opfer verhindert werden können, wenn die Polizei in jener Nacht besser erreichbar gewesen wäre? Diese Frage beschäftigt die Hinterbliebenen seit Monaten. Und inzwischen beschäftigt sich auch der Innenausschuss des Landtags damit. Aufgekommen war die Kritik an der Polizei aus dem Kreis der Angehörigen, vor allem der Familie von Vili-Viorel Paun, der den Attentäter Tobias Rathjen vom ersten Tatort am Heumarkt bis zum Kurt-Schumacher-Platz verfolgte und fortwährend versuchte, die Polizei zu erreichen – ohne Erfolg. Schließlich wurde er selbst getötet.
Doch die Antwort, ob es an jenem Abend ein Versagen der Polizei gab, lässt sich nur differenziert beantworten. Fest steht: der Notruf hat in jener Nacht nicht ausreichend funktioniert. Anrufe, die während des Amoklaufs bei der Hanauer Polizei eingingen, wurden nicht automatisch in eine zentrale Leitstelle weitergeleitet – weil das System veraltet war. Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) hat inzwischen mitgeteilt, dass es „einen Engpass“ gegeben habe. „Eine Weiterleitung von vielen gleichzeitig eintreffenden Notrufen war zum Zeitpunkt der Tatnacht technisch nicht möglich.“ Viele Notrufe kamen einfach nicht durch. Eine Modernisierung der Anlage sei erst für den Umzug in ein neues Gebäude geplant gewesen, hieß es im Ministerium weiter. Ein generelles Polizeiversagen sieht Beuth jedoch nicht. Die Polizei habe nach dem Eingang erster Notrufe unmittelbar gehandelt und sei innerhalb von ein bis zwei Minuten am ersten Tatort am Heumarkt gewesen. In Hanau-Kesselstadt trafen die Einsatzkräfte schließlich drei bis vier Minuten nach der Meldung per Notruf ein.
Tatsächlich ist der zweite Vorwurf, der ursprünglich gegen die Polizei gerichtet wurde, nicht haltbar. Er betraf die Fluchttür in der „Arena-Bar“, einem der Tatorte. Die soll, so hieß es zunächst, auf Geheiß der Polizei verschlossen worden sein. Inzwischen steht jedoch fest, dass der Polizei die verschlossene Fluchttür zwar bekannt war, dass die Behörde aber schon im Jahr 2017 das zuständige Gewerbeamt der Stadt Hanau darauf hingewiesen hatte. Das lässt sich laut Ministerium anhand von Akten belegen. Welche Maßnahmen die Stadt daraufhin ergriffen habe, so Beuth, sei nicht bekannt. „Die Kontrolle zur Einhaltung derartiger Verstöße obliegt der Stadt.“
Text von Katharina Iskandar
Die Hinterbliebenen
Genau lässt sich das nicht mehr rekonstruieren, aber als Tobias Rathjen am Abend des 19. Februar unterwegs war, um möglichst viele Menschen zu töten, wählte er wohl gezielt eine Uhrzeit aus, in der üblicherweise junge Leute unterwegs sind. Seine Opfer waren daher überwiegend Jugendliche oder junge Erwachsene. So kommt es, dass vor allem Eltern um ihre Kinder trauern. Viele der Hinterbliebenen sind Geschwister, auch diese oft in jugendlichem Alter, sowie Cousins und Cousinen und Ehe- oder Lebenspartner. Auch Kinder verloren einen Elternteil wie der Sohn und die Tochter von Mercedes Kierpacz, der einzigen Frau, die neben der Mutter des Attentäters zu den Opfern zählte. Wie Gespräche mit den Eltern zeigen, sind vor allem sie noch weit davon entfernt, die Verzweiflung zu überwinden. Viele haben den Lebensmut verloren, einige sind nicht mehr in der Lage, ihrer bisherigen Arbeit nachzugehen. Die Eltern von Viri Viorel Paun wollten Deutschland den Rücken kehren und in ihre rumänische Heimat zurückkehren. Doch wegen des besseren beruflichen Auskommens hier bleiben sie nun doch.
Für andere Hinterbliebene, vor allem für die Geschwister und Cousins, ist Hanau längst zur Heimat geworden. „Wir lassen uns von diesem Mörder nicht vertreiben“, sind Worte, die so oder ähnlich oft von Angehörigen zu hören sind. Die angehende Lehrerin Saida Hashemi zum Beispiel, die bei dem Attentat ihren Bruder verlor, sucht derzeit den Weg in die Politik, um etwas in ihrer Heimatstadt bewegen zu können. Halt und Anlaufstelle für viele Angehörige der Opfer ist der Hinterbliebenenzusammenschluss „Initiative 19. Februar“, die einen Laden am Heumarkt als Treffpunkt hergerichtet hat und die Mahnwachen und Aktionen organisiert. Ein wichtiges Thema der Initiative ist die Forderung, die Vorgänge und Hintergründe des Anschlags vollständig und transparent aufzuklären.
Text von Luise Glaser-Lotz
Die Opfer
Neun junge Menschen mit ausländischen Wurzeln hat Tobias Rathjen innerhalb kürzester Zeit getötet. Unter ihnen war Mercedes Kierpacz, 35 Jahre alt. Sie wollte am Kurt-Schumacher-Platz Pizza für ihre Kinder holen, als der Attentäter sie ermordete. Mercedes Kierpacz war Deutsche und gehörte den Roma an. Sie wuchs in Hanau auf, versorgte ihre beiden Kinder und ihren Vater und arbeitete als Kellnerin. Der 37 Jahre alte Gökhan Gültekin stammte aus einer kurdischen Familie. Der Maurer arbeitete nebenbei in der „Arena-Bar“. Von ihm wird berichtet, dass er sich sehr um seinen kranken Vater kümmerte und dass er eine Verlobte hatte. Sedat Gürbüz betrieb die Sisha-Bar „Midnight“ am Hanauer Heumarkt, dem ersten Tatort. Dort trafen ihn die Schüsse des Attentäters. Der Dietzenbacher wurde 29 Jahre alt.
Der im Jahr 1998 in Hanau geborene Said Nesar Hashemi machte eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer und war kurz davor, den Status eines staatlich geprüften Technikers zu erlangen. Sein damals 23 Jahre alter Bruder Said Idris überlebte den Anschlag schwer verletzt. Die Familie hat afghanische Wurzeln. Hamza Kurtovic war zum Zeitpunkt seiner Ermordung 20 Jahre alt und damit das jüngste Opfer. Seine Familie lebt schon lange Zeit in Deutschland, ursprünglich stammt sie aus Bosnien-Hercegovina. Hamza hatte seine Ausbildung als Fachlagerist abgeschlossen und gerade einen neuen Arbeitsplatz gefunden. Er hatte drei Geschwister. Der gebürtige Rumäne Vili Viorel Paun versuchte, den Attentäter aufzuhalten, erst am Heumarkt, dann am Kurt-Schumacher-Platz. Dort wurde er erschossen. Ein Kreuz auf dem Platz erinnert an ihn. Der Zweiundzwanzigjährige wurde in Rumänien beerdigt. Er war das einzige Kind seiner Eltern. Fatih Saracoglu, der in der „Midnight Bar“ am Heumarkt arbeitete, war 34 Jahre alt. Geboren wurde er im türkischen Iskilip. Er kam nach Hanau, um sich um seine Eltern zu kümmern. Sein Leichnam wurde in die Türkei überführt. Ferhat Unvar war 23 Jahre alt, kurz vor dem Attentat beendete er eine Ausbildung als Heizungstechniker. Er war das älteste Kind einer kurdischen Familie und deutscher Staatsbürger. Seine Mutter, Serpil Unvar, gründete nach dem Tod ihres Sohnes eine antirassistische Bildungsinitiative. Der 33 Jahre alte Kaloyan Velkov kam erst vor zwei Jahren von Bulgarien nach Deutschland. Er gehört der Minderheit der Roma an. Er arbeitete zuletzt in der Bar La Vorte neben der Shisha-Bar „Midnight“. Er war Vater eines kleinen Sohnes.
Text von Luise Glaser-Lotz
Die Ermittlungen
Selten hat sich die Bundesanwaltschaft nach dem Tod des mutmaßlichen Täters so lange Zeit gelassen, das Verfahren abzuschließen. Der Anschlag in Hanau ist jedoch auch für die obersten Ermittler Deutschlands ein außergewöhnlicher Fall, der sie tief berührt und der zudem von politischer Brisanz ist. Man wollte daher sehr sorgfältig allen Hinweisen nachgehen, es könne Verbindungen zwischen Tobias Rathjen und rechtsextremen oder rassistischen Kreisen im In- und Ausland geben. Man prüfte, zum Teil in Kooperation mit ausländischen Strafverfolgern die Frage, ob er zu dem Verbrechen angestachelt, er womöglich sogar von Hintermännern gesteuert wurde. Rathjen erschoss auf offener Straße, in einer Shisha-Bar und einem Kiosk insgesamt neun Menschen, von denen er meinte, so lässt sich aus seinem hinterlassenen „Manifest“ schließen, sie hätten in Deutschland nichts zu suchen.
Die Bundesanwaltschaft und Extremismus-Experten des Bundeskriminalamts (BKA) wollten herausfinden, was den nach außen hin zurückhaltenden 43 Jahre alten Mann antrieb, am Abend des 19. Februar in seiner Heimatstadt loszufahren und an mehreren Stellen der Innenstadt das Feuer aus einer halbautomatischen Waffe zu eröffnen. Viele Zeugen wurden befragt, Menschen, die ihn kannten und vielleicht etwas dazu sagen konnten, mit welchen Gedanken er sich beschäftigte. Alles, was an Unterlagen in seiner Wohnung gefunden wurde, hat das BKA ebenso sorgfältig ausgewertet wie seine Kontakte im Internet. Die Bundesanwaltschaft hält sich weiter bedeckt, wann, und erst recht mit welchem Ergebnis sie das Verfahren beenden wird. Gründlichkeit vor Schnelligkeit soll bis zum Schluss gelten. Die Hinterbliebenen waren, so ist zu hören, so weit wie möglich in die Ermittlungen eingebunden. Voraussichtlich wird es, weil Rathjen Einzeltäter war, keinen Strafprozess geben, in dem die schrecklichen Ereignisse auf- und verarbeitet werden können. Eine öffentliche Hauptverhandlung hätte den Angehörigen der Opfer die Möglichkeit gegeben, mit dem Trauma abzuschließen. Sie werden vermutlich mit der Erkenntnis leben müssen, ihre Verwandten und Partner seien von jemandem kaltblütig getötet worden, der schon geraumer Zeit – soweit sich das posthum feststellen lässt – psychisch krank war und den absonderlichsten Verschwörungstheorien nachhing, ehe er in Menschen mit ausländischen Wurzeln das Böse sah, das er vernichten müsse. Vieles spricht dafür, dass das Ermittlungsverfahren, weil sich keine Hinweise auf mögliche Mittäter oder Unterstützer ergeben haben, in absehbarer Zeit „eingestellt“ wird. Das mag für jene, die dem deutschen Staat vorwerfen, er sei auf dem rechten Auge blind, nach Kapitulation klingen. Aber dieser Vorwurf würde dem Engagement der Strafverfolger nicht gerecht.
Text von Helmut Schwan