Tennis-Star in Melbourne :
Alexander Zverev jubelt und brüllt bei Australian Open

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Sieg im Achtelfinale bei den Australian Open: Alexander Zverev
Starker Start, dann Probleme: Für Alexander Zverev wird das Achtelfinale bei den Australian Open zur Herausforderung. Am Ende aber gewinnt die deutsche Nummer eins. In einem anderen Viertelfinale kommt es zum Giganten-Duell.
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Alexander Zverev ballte erleichtert die Faust und holte sich die Glückwünsche von seinem fordernden Gegner ab. Der Weltranglistenzweite hat nach einer komplizierten Partie zum vierten Mal das Viertelfinale bei den Australian Open erreicht, dabei aber erstmals im Turnier einen Satz abgegeben. Zur Erfüllung seines großen Traums vom ersten Grand-Slam-Titel fehlen dem Hamburger nach dem 6:1, 2:6, 6:3, 6:2-Erfolg über den Franzosen Ugo Humbert nur noch drei Siege.

„Er ist ein unglaublich schwieriger Gegner“, sagte Zverev, der nach komplizierten 2:16 Stunden seinen ersten Matchball verwandelte: „Er hat gute Chancen, bald ein Top-Ten-Spieler zu sein. Ich bin extrem glücklich, im Viertelfinale zu stehen.“

Zverev bei Australian Open jetzt gegen Tommy Paul

Neben Turnierüberraschung Eva Lys, die am Montag (9 Uhr MEZ/Eurosport) auf die Weltranglistenzweite Iga Swiatek trifft, bleibt in Zverev damit auch ein zweiter deutscher Profi im Rennen. In der Runde der besten acht wartet nun ein Duell mit dem einstigen Melbourne-Halbfinalisten Tommy Paul aus den USA auf den 27-Jährigen. „Er hat sich auch sehr weiterentwickelt“, lobte Zverev den US-Amerikaner: „Ich muss mein Bestes zeigen, ein bisschen mehr als in der ersten Woche.“

Der Tokio-Olympiasieger, der gegen Humbert zeitweise nicht gänzlich fit wirkte, teilt sich dank seines Erfolgs nun den deutschen Rekord für die meisten Viertelfinalteilnahmen in Melbourne bei den Männern mit Boris Becker – doch natürlich will der Ungekrönte mehr: Im vergangenen Jahr im Halbfinale an Daniil Medwedew gescheitert, peilt Zverev in den kommenden Tagen im 36. Anlauf seinen Premieren-Titel bei einem Grand Slam an.

Gegen den Linkshänder Humbert, als Nummer 14 der Setzliste sein erster gesetzter Gegner im Turnier, spielte der Hamburger bei hohen Temperaturen von über 30 Grad einen nahezu fehlerlosen ersten Satz, der folgerichtig nur eine knappe halbe Stunde dauerte. „So eine Vorhand habe ich bislang noch nicht von ihm gesehen“, schwärmte Experte Becker am Eurosport-Mikrofon. Anschließend jedoch fing sich Zverevs Gegner: Humbert returnierte nun deutlich mutiger und belohnte sich im zweiten Satz, Zverev haderte zunehmend.

In Melbourne bislang noch kaum geprüft, musste er sich nun richtiger Gegenwehr stellen, doch im richtigen Moment gelang ihm das entscheidende Break im dritten Satz. Anschließend übernahm der zweimalige Grand-Slam-Finalist wieder das Kommando, auch weil Humbert wieder fehlerhafter agierte.

Carlos Alcaraz und Novak Djokovic machten derweil das Giganten-Duell im Viertelfinale der Australian Open perfekt. Der Weltranglistendritte Alcaraz (21) kam durch die Aufgabe seines britischen Achtelfinal-Gegners Jack Draper nach zwei Sätzen beim Stand von 7:5, 6:1 in nur 95 Minuten eine Runde weiter. Ihm folgte wenig später der 24-malige Grand-Slam-Turniergewinner Djokovic durch ein 6:3, 6:4, 7:6 (7:4) gegen den Tschechen Jiri Lehecka. „Ich werde es mit Sicherheit anschauen“, hatte Alcaraz nach seinem gewonnenen Match gesagt.

Alcaraz und Djokovic (37) spielen am Dienstag um den Einzug ins Halbfinale gegeneinander. Der Sieger würde auf Alexander Zverev treffen, sollte der Hamburger sein Viertelfinale gegen den US-Profi Tommy Paul gewinnen.

Alcaraz sparte ein paar Kräfte, weil Achtfinal-Gegner Draper körperlich nach etwa einer Stunde einbrach und wenig später aufgab. „Das ist nicht die Art, wie ich Matches gewinnen will“, sagte Alcaraz hinterher: „Ich bin ein wenig traurig für Jack.“ Marathon-Mann Draper, der in den drei Runden zuvor jeweils über fünf Sätze gegangen war, musste den großen Anstrengungen der vergangenen Tage Tribut zollen.

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