„Elf Freunde sollt ihr sein, wenn ihr Siege wollt erringen!“, so stand es eingraviert auf der Victoria-Statue, die einst deutschen Fußballmeistern überreicht wurde. Ein bisschen stimmt der Leitspruch noch immer, wirkt ein angenehmes Arbeitsumfeld doch leistungsfördernd. Aber mit einer Elf ist heute nichts mehr zu holen, es braucht mindestens ein halbes Dutzend weiterer Spitzenkräfte, um einem Team jederzeit einen Extrakick geben zu können.

Wie das funktioniert, führt keiner so phantastisch vor wie Diego Simeone, der bei Atlético Madrid so erfolgreich Spieler wechselt wie kein anderer Trainer aus einer europäischen Topliga. Simeones Joker stechen in dieser Saison reihenweise, haben schon 19 Tore geschossen und 13 vorbereitet, allen voran Alexander Sørloth, der vor wenigen Tagen sein fünftes Jokertor zum 2:1-Sieg beim FC Barcelona erzielte.

Dass Atlético auf diese Weise als Tabellenführer grüßt, verdrießt die Konkurrenz aus Barcelona und von Real. Sevillas Coach García Pimienta dagegen erkennt neidlos an, wie Simeone seine Leute bei Laune hält: Er habe „praktisch zwei unglaubliche Teams“. Daraus im rechten Augenblick die richtigen Spieler auszuwählen, zeugt von wachem Kopf und gutem Händchen.