Hannover 96 und die Trauer : Man spürt die Hilflosigkeit
Im vergangenen November warf sich Robert Enke vor einen Zug. Seither ist sein Verein Hannover 96 in einer tiefen Krise. Die Mannschaft ist gelähmt, der Trainer ratlos, der Präsident verzweifelt.
Wenn ein Fan zwei Spieltage vor dem Abschluss dieser Bundesligasaison auf Hannover 96 schaut, könnte er das Heulen bekommen. Aber wenn man weinte, was würde das nutzen? Tränen hat es in Hannover schon genug gegeben seit dem Suizid von Robert Enke vor fünf Monaten. All die Tränen haben nichts geholfen. Auch von Verzweiflung und Ratlosigkeit hat es in Hannover mehr gegeben, als eine Fußballsaison verträgt. Aber es hilft ja nichts: Es ist wieder Abstiegskampf, und dabei muss eine Mannschaft den Kampf aufnehmen, die am Boden liegt wie ein niedergeschlagener Boxer. Eine Mannschaft, die nach dem Tod von Robert Enke lange nicht mehr wusste, wie das überhaupt geht: kämpfen, gewinnen, an sich glauben. Und die sich fragt, ob es den kurzfristigen Aufschwung in diesem monatelangen Niedergang vielleicht gar nicht gegeben hat, ob der Aufschwung und ein paar Siege nur eine Selbsttäuschung waren.
