Die französische Fußball-Nationalspielerin Aminata Diallo ist im Zusammenhang mit einem gewalttätigen Angriff auf eine Teamkollegin in Gewahrsam genommen worden. Das bestätigte Diallos Klub, der französische Meister Paris St-Germain, am Mittwoch. Den Namen des Opfers nannte PSG nicht.

Medienberichten und der Nachrichtenagentur AFP zufolge handelt es sich um Kheira Hamraoui, die auch in der französischen Auswahl spielt. Laut der Fachzeitung „L’Equipe“ soll sie am vergangenen Donnerstag nach einem Klub-Dinner mit Diallo nach Hause gefahren sein. Demnach sei Hamraoui von zwei maskierten Männern aus dem Auto gezerrt und mit einer Metallstange attackiert worden sein. Sie sei auf Beine und Hände geschlagen worden. Diallo soll als Beifahrerin im Auto gesessen haben.

Der Fall weckt Erinnerungen an einen der spektakulärsten Sportskandale: 1994 war die US-amerikanische Eiskunstläuferin Nancy Kerrigan von einem Attentäter mit einer Eisenstange am Knie verletzt worden. Auftraggeber war Jeff Gillooly, der damalige Ehemann von Kerrigans schärfster Rivalin Tonya Harding.

Ob Diallo hinter der Attacke auf Hamraoui steckt, ist bislang ungeklärt. Eine Anklage gibt es nicht. PSG verurteilte die Attacke „aufs Schärfste“ und verwies auf die laufenden Ermittlungen. Bei PSG unter Vertrag steht auch die deutsche Nationalspielerin Sara Däbritz. Mittelfeldspielerin Hamraoui hatte am Dienstagabend im Gruppenspiel der Champions League gegen Real Madrid (4:0) gefehlt – laut PSG „aus persönlichen Gründen.“ Diallo dagegen stand wie Däbritz in der Startelf.