Gerd Müllers Einstellung : Aus Liebe zum Spiel

Eine Geschichte aus dem Leben Gerd Müllers steht besonders für das Schöne am Spiel: Es gab kein Tor, auf das er verzichten wollte. Es gab kein Tor, für das er sich geschämt hat.
Es gibt eine Geschichte aus Pflaumloch, wo die alten Freunde des FC Bayern herkommen. In der Hauptrolle Gerd Müller, der große Stürmer, der am vergangenen Sonntag gestorben ist.
Er hat sich dort, ein paar Kilometer von seiner bayerischen Heimatstadt Nördlingen entfernt, mal mit seinen Mitspielern aus München für ein Freundschaftsspiel Schuhe und Trikot angezogen. Als es schon fast vorbei war, hieß es in der Süddeutschen Zeitung, sichtete man Franz Beckenbauer verdächtig nah an der Seitenlinie, um nach dem Schlusspfiff vor Fans mit Autogrammstiften in den Mannschaftsbus flüchten zu können.
Beckenbauer wiederum muss in diesem Moment Müller gesichtet haben, der auch in der 89. Minute eines Freundschaftsspiels gegen den FC Pflaumloch durch den Strafraum müllerte und nur an eines dachte: ans nächste Tor.
So steht diese Geschichte aus Pflaumloch mit dem Hauptdarsteller Gerd Müller trotz allem, was schon damals schiefgelaufen ist (Lesetipp: „Gerd Müller oder wie das große Geld in den Fußball kam“ von Hans Woller), für das Schöne am Spiel: Es gab kein Tor, auf das er verzichten wollte. Es gab kein Tor, für das er sich geschämt hat.