Wetter-Chaos beim Giro :
Pogacar nach Fahrerprotest mit dem nächsten Etappensieg

Lesezeit: 2 Min.
Hat gut lachen trotz schlechtem Wetter: Tadej Pogacar
Weil sie trotz starkem Schneefall über einen fast 2500 Meter hohen Gipfel fahren sollten, drohten die Radrennfahrer beim Giro d’Italia mit Streik. Die Etappe wurde daraufhin verkürzt. Pogacar gewann trotzdem.
Tadej Pogacar hat den von chaotischen Wetterbedingungen geprägten Auftakt in die Schlusswoche des 107. Giro d'Italia gewonnen. Der Gesamtführende aus Slowenien siegte am Dienstag auf dem Monte Pana bei Gröden als Solist und verwies auf der verkürzten 16. Etappe den Italiener Giulio Pellizzari auf Rang zwei. Für Pogacar war es im laufenden Giro bereits der fünfte Tageserfolg. Insgesamt war es der 75. Sieg seiner Karriere.

In der Gesamtwertung baute Favorit Pogacar seine souveräne Führung weiter aus. Der 25-Jährige liegt über sieben Minuten vor dem Kolumbianer Daniel Martinez. Der Kapitän des deutschen Teams Bora-hansgrohe belegte am Dienstag Platz drei und überholte im Gesamtklassement damit den Waliser Geraint Thomas.

Fahrer akzeptieren Vorschlag nicht

Der Tag hatte zunächst chaotisch begonnen. Da am Umbrail-Pass Temperaturen von zwei Grad und eine Schneewahrscheinlichkeit von 95 Prozent prognostiziert wurden, verweigerten die Radprofis ihren Start. „Solche Bedingungen bergen erhebliche Gesundheitsrisiken“, teilte die Fahrer-Gewerkschaft CPA mit. Sie stünden nicht im Einklang mit den Regularien des Weltverbandes UCI bei extremen Witterungsbedingungen.

Der Veranstalter RCS entschied schließlich, die Etappe mit einigen Stunden Verspätung in Laas zu starten. Insgesamt waren für die Fahrer bei Regen und kalten Temperaturen noch 118,7 Kilometer zurückzulegen. „Es ist wirklich schlechtes Wetter“, sagte Pogacar. „In unserem Hotel, das in 1900 Metern Höhe liegt, habe ich bereits Schneeflocken gesehen. 600 Meter höher ist es sicher voller Schnee. Es ist gefährlich, dort abzufahren.“

Nach der Abfahrt in Livigno sollte am Dienstag eigentlich der 2498 Meter hohe Umbrail-Pass überquert werden, ehe es weiter in Richtung Zielort Gröden geht. Ursprünglich hatte der Veranstalter RCS vorgesehen, auf der Spitze des Passes eine Haltezone einzurichten, wo die Fahrer bei einer dreiminütigen Pause die Möglichkeit gehabt hätten, sich umzuziehen.

„Wir schreiben das Jahr 2024. Es ist inakzeptabel, Rennen unter solchen Umständen abzubrechen und wieder aufzunehmen“, schrieb die CPA weiter. Der Umbrail-Pass war erst in der vergangenen Woche anstelle des 2758 Meter hohen Stilfser Jochs in die Route aufgenommen worden, da dort Lawinengefahr herrschte.

  翻译: