Vendée Globe :
Boris Herrmann kentert bei Weltumsegelung – und fährt weiter

Lesezeit: 2 Min.
Hat sein Schiff mittlerweile wieder unter Kontrolle: Boris Herrmann bei der Weltumsegelung Vendée Globe
Segler Boris Herrmann erlebt bei der Vendée Globe einen Schreckmoment: Mitten im Südpazifik kentert sein Boot. Unter größten Anstrengungen bringt der Deutsche seine Yacht wieder unter Kontrolle.
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Segler Boris Herrmann hat in der Nacht auf Samstag im Südpazifik einen Stressmoment überstanden. Der „Malizia – Seaexplorer“-Skipper kenterte bei der Vendée Globe. Die Yacht hatte sich dabei stark auf die Seite gelegt, nachdem sie aus dem Ruder gelaufen war.

Das berichtete der Hamburger bei seiner zweiten Solo-Weltumseglung. Dazu schickte er eine Grafik mit seinem rot gefärbten Kurs, der einen starken Knick aufweist. Der weitere Kursverlauf zeigt, dass der 43-Jährige inzwischen wieder auf gutem Kurs Kap Hoorn entgegensegelt.

Knick im Kurs: Boris Herrmann nach seinem Unglück
Knick im Kurs: Boris Herrmann nach seinem UnglückBoris Herrmann

Boris Herrmann berichtete, er habe eine „Pirouette“ gedreht: „Ich saß in meinem Sitz, als das Boot mit der Nase in eine Welle eintauchte und stark abwärts kippte.“ In schneller Folge einiger Maßnahmen „habe ich dann auf der Seite des Bootes gestanden – das Boot kenterte“, sagte Herrmann.

Es gelang dem fünfmaligen Weltumsegler, das Boot so wiederaufzurichten, dass Mast und Segel von Bruch verschont blieben. „Und ich habe es geschafft, die Ruder unter Kontrolle zu bringen.“ Dann habe er noch ein Manöver machen, alles zurück trimmen und wieder auf Kurs kommen müssen. Sein Vorsatz nach dem unfreiwilligen Schreckmanöver: „Ich will auf keinen Fall noch so eine Pirouette drehen, weder heute Abend noch sonst irgendwann im Laufe des Rennens.“

Im Klassement lag Boris Herrmann in der Flotte der 36 verbliebenen Solisten am Abend des 21. Dezembers auf Platz acht, griff dabei Titelverteidiger Yannick Bestaven an. Spitzenreiter war im packenden Duell mit dem Langzeitführenden Charlie Dalin der Franzose Yoann Richomme. Die Frontmänner werden auf Rekordkurs bereits zu Weihnachten vor Kap Hoorn erwartet.

Die Vendée Globe gilt als die härteste Regatta für Einhandsegler. Sie begann am 10. November an der französischen Atlantikküste und führt entlang des Südpolarmeeres einmal um den Globus. Der Hamburger Boris Herrmann zählt bei seiner zweiten Teilnahme zu den Favoriten.
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