Ein jamaikanischer Medaillengewinner soll bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking gedopt gewesen sein. Dies berichten örtliche Medien übereinstimmend. Der Betroffene soll nach Analyse der A-Probe unter den 32 positiv getesteten Sportlern bei den Nachtests von Peking sein – der Name war zunächst nicht bekannt.

Jamaika hatte in Peking sechsmal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze in der Leichtathletik gewonnen. Der 29 Jahre alte Superstar Usain Bolt holte damals allein drei Goldmedaillen. Der Sprinter gewann über 100 und 200 Meter sowie mit der Staffel mit seinen Kollegen Asafa Powell, Michael Frater, und Nesta Carter. Powell, der frühere Weltrekordler über 100 Meter, war 2013 positiv getestet worden. Der Internationale Sportgerichtshof Cas reduzierte seine Sperre allerdings auf insgesamt sechs Monate.

Zudem ist der türkische Amateurboxer Adem Kilicci nach einer nachträglich erbrachten positiven Doping-Analyse der Olympischen Spiele von London vorläufig suspendiert worden. Der Internationale Box-Verband Aiba teilte mit, der Kämpfer der 75-Kilo-Kategorie sei positiv auf Steroide getestet worden. Darüber berichtete am Donnerstag die Nachrichtengentur AP, Kilicci, der in London im Viertelfinale ausschied, habe sich laut Verbandsmitteilung für die Olympischen Spiele in Rio qualifiziert. Jetzt droht ihm eine mehrjährige Sperre.

Erst am Wochenende war bekanntgeworden, dass die Aiba in den vergangenen beiden Jahren eine einzige Doping-Probe außerhalb von Wettkämpfen genommen hatte. Rund ein Dutzend weiterer Verbände war in Sachen Anti-Doping ähnlich inaktiv. Das Internationale Olympische Komitee hatte zuletzt über 32 positive A-Proben bei Peking-Nachtests berichtet.