Tour de France :
Massensprint auf Korsika

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Stampede: Simon Gerrans (l.) hat die schnellsten Beine

Der Australier Simon Gerrans gewinnt die dritte Etappe der 100. Tour de France im Sprint vor Peter Sagan aus der Slowakei. Das Gelbe Trikot behält der Belgier Jan Bakelants.

Zum Ende des dreitägigen Korsika-Abenteuers der 100. Tour de France hat der Australier Simon Gerrans die dritte und bisher schwerste Etappe im Fotofinish vor Peter Sagan gewonnen. Die Position von Radprofi Jan Bakelants an der Spitze des Gesamtklassements blieb aber unangetastet. Der Belgier behauptete am Montag in Calvi nach 145,5 Kilometern das Gelbe Trikot, das der Slowake Sagan so gern mit auf das französische Festland genommen hätte. Dort geht es am Dienstag mit dem Teamzeitfahren weiter.

Der nach seinem Sturz vom Samstag schwer gehandicapte Tony Martin kam auf dem höchst anspruchsvollen Achterbahn-Kurs mit vier Steigungen mit dem geschrumpften Hauptfeld ins Ziel. „Heute hatte ich mehr Schmerzen als gestern, aber ich bin ganz zufrieden. Ich hatte mir vorgenommen, mit dem Feld über den letzten Berg zu kommen. Das ist gelungen“, sagte der Doppelweltmeister im Zeitfahren. „Das war ein kleiner Formtest für morgen.“

Martin: „Mein Hintern ist offen“

Am Dienstag will Martin mit Omega-Quick-Step - amtierende Weltmeister in dieser Disziplin - das Teamzeitfahren in Nizza gewinnen, am 10. Juli das Einzelzeitfahren nach Mont-Saint-Michel über 33 Kilometer. „Darauf liegt jetzt mein Fokus“, sagte Martin. Großer Favorit am Dienstag ist allerdings das britische Sky-Team des Topfavoriten Christopher Froome.

Trotz seiner schweren Verletzungen ist Martin weiter zuversichtlich. „Die Schürfwunden sind eher oberflächlich. Mein Hintern ist auf beiden Seiten offen und auch der Rücken ist betroffen. Ich denke aber, bis zum ersten Ruhetag habe ich hier wieder ein gutes Niveau erreicht“, hatte er am Morgen auf seiner Facebook-Seite geschrieben. Das Schlimmste sei die tiefe Fleischwunde am Ellbogen. „Wir müssen abwarten, wie die Heilung mit fortschreitender Tour verläuft. Denn von Etappe zu Etappe ist das Immunsystem durch die hohe körperliche Belastung immer anfälliger“, ergänzte der 28-Jährige. „Da könnte Infektionsgefahr bestehen, weil wir außer unmittelbar nach dem Unfall nicht langfristig Antibiotika geben konnten“, erklärte Teamarzt Helge Riepenhof. „Unglaublich, was Tony wegstecken kann“, staunte Rolf Aldag, selbst ehemaliger Profi und Technik-Manager in dem belgischen Team, über die Leidensfähigkeit des Lausitzers. Im Vorjahr musste Martin die Tour nach einem Kahnbeinbruch aufgeben.

Nach der letzten Etappe auf der landschaftlich überwältigend schönen Mittelmeerinsel flogen die Profis und die Teambegleiter nach Nizza. Die Mannschaftsbusse, das Material und viele Begleitfahrzeuge wurden verschifft.

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