GRIT SEYMOUR
„Die vierzig Geheimnisse der Liebe“

Es war ein langer Flug – 14 Stunden lang. Ich war auf dem Weg zur Hochzeit einer meiner besten Freunde nach Ulan-Bator in die Mongolei. Doch die Zeit verflog im wahrsten Sinne des Wortes, denn ich hatte den perfekten Begleiter bei mir: die englische Ausgabe von „Die vierzig Geheimnisse der Liebe“ von Elif Shafak. Es war das Jahr 2012. Ich hatte das Buch kurz vor dem Abflug in einem Laden am Flughafen entdeckt und sofort gekauft. Elif Shafak, eine britisch-türkische Autorin, war schon damals meine Lieblingsschriftstellerin. Ich mag ihren Stil, der sowohl das Herz als auch den Verstand anspricht. Ihre Bücher sind gefühlvoll, intelligent und immer aktuell.

Die Geschichte von „Die vierzig Geheimnisse der Liebe“ spielt auf zwei Ebenen: Zum einen in der heutigen Zeit, in der die Protagonistin Ella Rubinstein in den Vereinigten Staaten lebt und sich in das Buch und den Autor Aziz Zahara verliebt. Zum anderen in der Vergangenheit, in der die Beziehung zwischen dem Sufi-Meister Rumi und seinem spirituellen Lehrer Shams von Tabriz beschrieben wird. Diese Verflechtung von Vergangenheit und Gegenwart, die Verbindung von spiritueller Weisheit mit den Herausforderungen des modernen Lebens, macht das Buch für mich zu einer tief berührenden Lektüre.