Von AIREN, Fotos von EUNICE ADORNO

19. März 2020 · Armut, Drogen, Gewalt: Tepito ist der gefährlichste Bezirk von Mexiko-Stadt. Doch hier spielt auch Mexikos schillerndstes Fußballteam: die Gardenias de Tepito.

Als die Gardenias de Tepito spät nachts ins Maracanã-Stadion einlaufen, als heiß erwarteter Höhepunkt der Stadtteilfeier von Tepito, gleicht ihr Auftritt eher einer Zirkusvorstellung als der Eröffnung eines Fußballspiels. Zunächst betritt ein spindeldürres Wesen mit Knöchelkettchen und Dreitagebart den Rasen. Dahinter folgt eine dralle Diva mit babyblauer Haarschleife und schief sitzendem Rock. Eine baumlange Blondine stolpert aufs Feld, Brüste wie Barbie, Kinn wie Ken. Dann eine dunkelhäutige Pippi Langstrumpf, Zöpfchen, Kniestrümpfe, scharlachrote Sandalen – summa summarum elf wunderliche Geschöpfe. Auf den Rängen tobt der Mob.

Mit breiten Hüften und flatternden Perücken postieren sich die Gardenias an der Mittellinie, Flutlicht vervierfacht ihre Schatten. Sie sind der Angstgegner der Spieler von Ebraye, im gegnerischen Spielfeld versammelt. Und auch an diesem Abend werden sie den Männern in den roten Trikots eine demütigende Niederlage verpassen.

In Rot die Spieler von Ebraye, in Schwarz die Spielerinnen von Gardenias de Tepito: „Wir üben nie“, gesteht Ileana (ganz rechts im Bild), die jüngste Spielerin. „Es ist reine Show.“ Und doch ist Ebraye chancenlos.
In Rot die Spieler von Ebraye, in Schwarz die Spielerinnen von Gardenias de Tepito: „Wir üben nie“, gesteht Ileana (ganz rechts im Bild), die jüngste Spielerin. „Es ist reine Show.“ Und doch ist Ebraye chancenlos.
In Rot die Spieler von Ebraye, in Schwarz die Spielerinnen von Gardenias de Tepito: „Wir üben nie“, gesteht Ileana (ganz rechts im Bild), die jüngste Spielerin. „Es ist reine Show.“ Und doch ist Ebraye chancenlos.

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