Männer und Mode : Einstieg Einstecktuch
Natürlich haben Männer so viele Möglichkeiten, Schmuck zu tragen, wie Frauen. Selbst wenn sie Angst haben vor großen Silberklunkern an jedem der zehn Finger oder überwachenden Fitnessarmbändern. Man sieht es zum Beispiel im aktuellen James-Bond-Film „Spectre“. Zum Black-Tie-Dinner trägt Bonds Begleitung Madeleine Swann ein fließendes Abendkleid in Eisblau, dazu weder Collier noch sonderlich große Ohrringe. Ihr Auftritt – beinahe minimalistisch. James Bond himself hingegen ist maximal geschmückt: weißer Tuxedo, schwarze Schleife, rote Nelkenblüte am Revers – die Boutonniere.
Die Botschaft: Schmuck ist nicht nur aus Edelmetall, auch eine echte Blume schmückt. Wer weiß, ob die Boutonniere ein Comeback erlebt, nachdem sie zuletzt Sean Connery als James Bond im Sechziger-Jahre-Film „Goldfinger“ getragen hatte. Während Frauen stolz darauf sind, als moderne Bräute vor den Traualtar zu treten, also ohne Schleier, sieht man jetzt immer mehr junge Männer, die sich die verspielte Boutonniere kurz vor dem Glockengeläut noch ans Revers knüpfen. Angst, damit nicht ernst genommen zu werden? Kann man in Deutschland ruhig haben, dem Land der schwarzen Anzüge und Gummisohlen.
Dann besser mit dem Einstecktuch anfangen, einer Art Einstiegsschmuck, zum Beispiel dem Modell von Brunello Cucinelli in Weiß mit blauen Punkten, das fast so fest ist wie früher das Stofftaschentuch des Großvaters. Wer sich erst gerade an Einstecktüchern ausprobiert, ist ebenfalls gut bedient mit dem Modell von Brioni in Weinrot oder dem von Ermenegildo Zegna. Hier hält man sich die Optionen offen: Pünktchen oder Streifen? Der letzte Schliff ist auf jeden Fall gesichert. Es darf entschlossener zugehen? Das Tuch von Hugo Boss in Grün mit grafischem Muster schmückt den Besitzer auf jeder Vernissage. Das Etro-Modell ist ebenfalls ausgefallen, das verspielte Exemplar mit Bilderbuchdruck von Broska entdeckt das Kind im Mann. Wichtig: nicht auch noch eine Boutonniere dazustecken!