Fortschritt am Fernseher : Bildhübsch
Ob auf der Messe in Las Vegas oder beim TV-Profi daheim: Technischer Fortschritt kann so schön und so sichtbar sein. Jetzt müssten nur noch die Nachrichten besser werden. Oder wir schalten einfach auf die Sportschau um.
Wer den Jahresbeginn auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas, im Media Markt oder bei Fachleuten wie den Frankfurter HiFi-Profis verbringt, staunt immer wieder aufs Neue, wie so ein an sich profanes Gerät wie ein Fernseher unser Leben, unser Erleben stets ein bisschen mehr bereichert. Ja, Künstliche Intelligenz zieht überall ein, Apps sind in jedem Gerät zu haben, alles bestimmt unheimlich wegweisend. Doch wenn wir am Wochenende hautnah mit den Skirennläufern die Piste hinabsausen, beim Biathlon fast den Flug der Kugel nachzeichnen können, auf dem Fußballerrasen jeden Grashalm zählen, dann ist das schon ein unheimlicher Fortschritt. So lange ist es gar nicht her, und da schauen wir nicht einmal in die Ära vor den Flachbildschirmen, da hingen grobe Klötze an den Wänden. Klein vom Durchmesser, mächtig teuer in der Anschaffung, grob das Bild.
Wir erinnern uns noch gut an unser erstes Gerät von Philips, das hat ein Monatsgehalt gekostet und schmückte heute nicht mal mehr ein Museum. In Las Vegas schlenderten wir vor ein paar Jahren über die Stände von LG und Samsung, die in ihrer Opulenz denen von Mercedes-Benz oder BMW auf der IAA zu deren Blütezeit kaum nachstanden, und staunten, welche Schärfe und Farbbrillanz selbst riesige Bildschirme aufwiesen. Und wie dünn sie geworden sind. Heute stehen oder hängen solch wunderbare Geräte wie selbstverständlich in den Wohnzimmern. Ambilight, diese von Philips erfundene raffinierte Umrahmung des Fernsehers mit einem Lichtschein, ist doch tatsächlich auch schon 20 Jahre alt. Im Herbst 2004 wurde es auf der Funkausstellung IFA in Berlin vorgestellt, sage und schreibe 35 Millionen Ambilight-Fernseher hat Philips seither verkauft. Die Preise sind viel erreichbarer geworden. Technischer Fortschritt kann so schön und so sichtbar sein. Jetzt müssten nur noch die Nachrichten besser werden. Oder wir schauen einfach Sportschau.