Schlusslicht :
Optimismus am Steuer

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Freude am Steuer. Shocking.

Zum Glück passt noch jemand auf, dass sich Klimaschutz und Augenmaß nicht zu sehr vereinen. Es reicht ja wohl, das Wirtschaftsminister Habeck einknickt und eine Art Pragmatismus entwickelt.

Vom britischen König ließe sich die Kunst der Selbstironie lernen und auch jene subtiler politischer Einflussnahme, wie während seines vermiedenen Dinner for one und dem vierzigsten Besuch in Deutschland aus seinem Munde zu erheischen war. Aber wir brauchen keinen König mit Humor. Wir haben unseren eigenen Verein zur Förderung von Optimismus und Aufbruchstimmung mit den Vorstandsmitgliedern Ricarda Lang, Jürgen Resch und Marietta Slomka, der in dieser Woche wieder zu erfreulicher Hochform aufgelaufen ist. Statt sich für Blumenkübel auf Autobahnen und deren einspurigen Rückbau einzusetzen, ist Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck eingeknickt und hat sich doch tatsächlich für die Vermeidung von Staus, die Beschleunigung von Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen und sogar für eine Art ökonomischen Schulterschluss mit der Wis­sing’schen FDP entschieden. Das muss die grünen Grünen, die Deutsche Umwelthilfe und das heute journal schon aus Prinzip auf die aprilwetterberegnete Palme bringen, zum Glück passt hier jemand auf, dass sich Klimaschutz und Augenmaß nicht zu sehr vereinen.

* * *

So viel Pragmatismus ist in der Tat kaum erträglich, zumal es gar keinen Grund für den Schwenk gibt. Im Ort eines Kumpels an der hessisch-bayerischen Landesgrenze ist kürzlich die Umgehungsstraße fertig geworden, nach nur 20 Jahren Planungs- und Bauzeit, und sie hat gerade mal 32 Millionen Euro gekostet. Gut, die Beleuchtung fehlt, die war in der Eile nicht mehr drin, wird aber nachgerüstet, jetzt dann koalitionär beschleunigt. Prompt beweist sich der Unfug solch einer Straße. Kaum ist sie fertig, fahren Autos drauf. Wäre sie nicht gebaut worden, führen die Leute mit dem Fahrrad die 60 Kilometer zur Arbeit nach Frankfurt.

* * *

Ein ganz klein wenig stören könnte die Dauerbetroffenheit eine Meldung des International Council on Clean Transportation, nach der nämlich die hiesigen Automobilhersteller mit ihren neu zugelassenen Personenwagen 2022 den gesetzlich vorgeschriebenen Flottengrenzwert deutlich unterschritten haben. 119 g CO2/km waren gefordert, 107 g sind es geworden. BMW, einer der übelsten Übeltäter mit seinen ganzen SUV und 200-Sachen-Schlitten, liegt bei 105 g. Das wollten die aus dem Optimismusförderverein sicher auch erwähnen, es war halt nur gerade keine Zeit, oder vergessen, kommt vor. Wir mischen uns derweil mal unter die Jugend, die fährt längst 100 Prozent elektrisch. Auf der Kerb, im Autoscooter. Wir haben sogar ein paar junge Leute am Steuer lachen sehen. Shocking.

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Johannes Winterhagen
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