Die Ringmodelle aus vergoldetem Messing, Dummys genannt, sehen genauso aus wie ihre Vorbilder aus Edelmetallen und dienen den Juwelieren als Anschauungsmaterial.
Der schönste Tag im Leben, sagt Hollywood. Der teuerste aber auch, brummelt das Konto. Und der fotogenste sowieso, flötet Instagram. Mit dem Tag ihrer Hochzeit schwören sich Paare ihre immerwährende Liebe, so die romantischste aller Erzählungen. Der katholischen Kirche ist die Eheschließung gar ein Sakrament wert, dem Staat eine neue Steuerklasse. Zwei Menschen starten, rituell besiegelt, in einen neuen Lebensabschnitt. Das lassen sie sich einiges kosten. Einer aktuellen Umfrage des digitalen Hochzeitsplaners Weddyplace zufolge geben die meisten Paare zwischen 10.000 und 20.000 Euro für ihren großen Tag aus. Ein Posten steht ganz oben auf der Budgetliste: Die Ringe. Sie sollen das Treueversprechen symbolisieren, dass sich das glückliche Paar während der Eheschließung gibt. Schon die alten Römer trugen nach ihrer Heirat Ringe, heute tut es manchmal auch ein Tattoo. Preislich sind den Schmuckstücken keine Grenzen gesetzt, frei nach dem Motto: Teurer geht immer.
Gegen Ende des Jahres 2022 waren laut Statistischem Bundesamt 34,6 Millionen Deutsche verheiratet oder lebten in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft. Mal angenommen, dass mindestens die Hälfte dieser Paare sich für Trauringe entschieden hat, stecken landauf, landab 34,6 Millionen Exemplare an verheirateten Fingern, vorausgesetzt, beide haben sich dafür entschieden. Im besten Fall hält der Ring so lange, „bis dass der Tod sie scheidet“ wahr wird. Mindestens aber bis zum Ende der Ehe, egal, ob vor dem Scheidungsrichter oder dem Bestatter. Die Hersteller müssen also ein besonders langlebiges Produkt anfertigen, möglichst individuell soll es außerdem sein und einigermaßen bezahlbar. Hinter dem Ringset, dass während des Ja-Worts seinen großen Auftritt hat, stecken Stunden von Handwerksarbeit, mal maschinell unterstützt, mal ganz traditionell mit Feile und Hammer.