Die Leere hat ein Ende. Hotels in Griechenland und Spanien können wieder mit Gästen – und Einnahmen – rechnen. Mit dem Ende der Reisewarnung für 27 Länder Europas brechen die ersten Urlauber wieder auf. Doch wer nach den Profiteuren der Lockerung sucht, wird kaum jemanden finden. Ein Hotelier, der nach Monaten der Totenstille doch 50 Prozent des Geschäfts machen kann, wird sich nicht als Krisengewinner sehen.

Auch ein Reisebüro, das nach einem Stornomarathon, der Umsätze vernichtete, wieder eine Buchung am Tag bekommt, wird nicht jubeln. Ans Gewinnemachen denken die wenigsten, sondern an das Eindämmen von Verlusten. Mit dem Wiederanlauf ist die Reisebranche längst nicht über den Berg. Nach dem Stillstand ist die neue Herausforderung, mit halbem Geschäft voll am Leben zu bleiben.

Das wird weder für Hoteliers in Mittelmeer-Anrainerländern, die stärker als Deutschland vom Tourismus abhängen, einfach – noch für die sehr vielen Urlaubervermittler und die vielen kleinen Spezialreiseveranstalter hierzulande. Die Insolvenzantragspflicht ist noch ausgesetzt, welche Spuren das Coronavirus in der Urlaubswelt hinterlassen hat, wird sich erst noch zeigen. Mancher Urlauber spürt wieder Reiselust, für Unternehmen bleibt die Freude getrübt.