Gasförderung :
Das Borkum-Dilemma

Hanna Decker
Ein Kommentar von Hanna Decker
Lesezeit: 1 Min.
Windräder, bald vielleicht auch noch Erdgas: In der Nordsee tummelt sich viel Industrie. Aber irgendwo muss die Energie für unseren Alltag herkommen.

Die Nordsee ist vielseitig nutzbar. Zum „Powerhouse“ Europas möchte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sie machen, also zur unerschöpflichen Quelle grüner Energie. Dabei dachte sie beim Nordseegipfel im vergangenen Jahr vor allem an neue Windparks. Doch jetzt soll auf deutschem Terrain vor Borkum auch Erdgas gefördert werden – ein Energieträger, den wir hoffentlich nur noch wenige Jahre brauchen werden. Dass das den (wenigen) Anwohnern nicht gefällt, weil sich inzwischen deutlich mehr Infrastruktur vor ihrer Haustür tummelt, ist nachvollziehbar. Zumal die niederländische Regierung sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, als es darum ging, die Erdbeben zu bekämpfen, von denen die benachbarte Provinz Groningen jahrelang erschüttert wurde. Sie wurden offensichtlich durch die Gasförderung verursacht. Aber: Irgendwo muss die Energie für unseren Alltag herkommen. Die Politik muss die Rahmenbedingungen dafür setzen, dass die Auswirkungen auf die Umwelt dabei so gering wie möglich sind.

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