Industriepolitik : Rom lockt China
Italien will chinesische Autohersteller südlich der Alpen ansiedeln. Ist das einen Versuch wert?
Zölle haben aus Sicht ihrer Befürworter nicht nur das Ziel, Einfuhren zu verteuern, sie sollen auch Anreize für die Ansiedlung ausländischer Unternehmen im protegierten Wirtschaftsraum sein. Viele Entwicklungsländer haben sich dadurch eine beschleunigte Industrialisierung erhofft – mit mäßigem Erfolg. Die italienische Regierung verhandelt nun mit chinesischen Autoherstellern, damit sie sich südlich der Alpen niederlassen. Damit entgingen sie den neuen EU-Zöllen. Das Interesse Italiens ist nachvollziehbar, zumal sich die verbliebenen Reste von Fiat-Chrysler im Stellantis-Konzern zunehmend von Italien abwenden. Ob es mit den Chinesen klappt, bleibt offen. Bei den Expansionsplänen von Unternehmen wie Tesla und Intel ging Italien leer aus, nicht zuletzt weil das hoch verschuldete Land weniger Subventionen bieten kann. Die finanzpolitischen Sünden der Vergangenheit rächen sich. Doch es kommt vor allem auf zugrunde liegende Standortbedingungen an, ob eine Ansiedlung gelingt – weniger auf oft kurzlebige Eingriffe wie Subventionen oder Zölle.
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