Samsung Electronics ist einer dieser Konzerne, dessen Produkte in allen möglichen Geräten in der Welt stecken – in Smartphones, Kühlschränken, Autos. Insofern werden gerade sehr viele Unternehmer beobachten, was sich da auf den Straßen vor dem Hauptquartier des Weltmarktführers in Südkorea tut. Überraschend schnell ist dort ein Konflikt mit der Hausgewerkschaft eskaliert, die noch vor wenigen Wochen mit lustiger Popmusik auf ihre Forderungen aufmerksam gemacht hat. Nun ruft sie ihre 30.000 Mitglieder zum unbefristeten Streik auf – und damit gut ein Viertel aller Samsung-Mitarbeiter in dem Land. Spätestens seit den Chipengpässen in der Corona-Pandemie haben viele Abnehmer ihre Vorräte ausgebaut. Doch sollte es der Gewerkschaft gelingen, die Produktion auf längere Zeit zu behindern, könnte das Auswirkungen in aller Welt haben. Gewerkschaftsführer Son weiß, wo er den Konzern empfindlich treffen kann: Als Drohung malt er schon einmal einen Streik in der Produktion für KI-Chips an die Wand, in der Samsung eigentlich dringlich seinen technologischen Rückstand aufholen müsste.