
Zauberer zwischen den Zeiten
Bericht vor einer Akademie: Der gerade 95 Jahre alt gewordene Althistoriker Christian Meier schaut bei einer Festveranstaltung zu seinen Ehren auf sein Leben und Wirken zurück.
Bericht vor einer Akademie: Der gerade 95 Jahre alt gewordene Althistoriker Christian Meier schaut bei einer Festveranstaltung zu seinen Ehren auf sein Leben und Wirken zurück.
Der amerikanische Historiker Timothy Snyder entwirft in einem Berliner Vortrag eine jahrtausendealte ukrainische Kultur – und kritisiert implizit das westliche Publikum.
Grenzerfahrungen in einem langen Leben. Britta Wuttke ist eine ungewöhnliche Frau. Geboren auf der Ostseeinsel Wollin arbeitet die heute 83 Jahre alte Ärztin als Akupunkteurin in Berlin.
Simone Fulda wurde nach dem Scheitern der Kieler Clusteranträge als Universitätspräsidentin fallen gelassen. Wegen des Vorwurfs der Manipulation wissenschaftlicher Daten schien sie nicht mehr tragbar.
Die Münchner Musikhochschule hat das Ansinnen, in ihren Räumen Richard Wagner zu feiern, abgelehnt. Das hat auch mit einem anderen langen Schatten zu tun, den man dort nicht mehr haben möchte.
Der Rechtswissenschaftler Bernhard Kempen erhält den Preis für Wissenschaftsfreiheit. Die Verleihung wird zum Testfall auf deren Grenzen.
Russland baut Kultur und Geisteswissenschaften nach chinesischem Vorbild um. Kontakte zu ausländischen Forschern werden verboten oder überwacht. Ein Buch über die Ideale der Universität entsteht im Gefängnis.
Alle reden vom Klima, nur wir nicht: Wie kommt es, dass der Beitrag der Geisteswissenschaften zum Klimawandel so bescheiden ausfällt?
Die Institute deutscher Spitzenforschung waren immer um eine zentrale Figur herum gebaut. Diese extreme Hierarchisierung behindert die Geschlechtergerechtigkeit bis heute.
Der frühere Forschungsmanager Reinhard Hüttl ist wegen Abrechnungsbetrug vorbestraft. Nun soll er in einem Schadenersatzprozess Auskunft zu Nebentätigkeiten geben.
Zwischen Phantasie und Wissenschaft: Über Chamisso, Humboldt und den Austausch der Kulturen. Wie der Dialog das Nachdenken über eine Welt fördert, in der die Natur rapide aus unserem Leben verschwindet.
Aus der gelehrten Gemeinschaft der Rechtsgeschichte in die Freiheit des Liederdichters und zurück: Michael Kunze hätte Professor werden können, schrieb lieber für Udo Jürgens und blieb trotzdem von Wittgenstein inspiriert. Jetzt wird er achtzig.
Preußen ist ein Beispiel für einen längst untergegangenen Staat, der auf ganz unterschiedliche Weise bis heute gegenwärtig ist und dessen verschiedene Formen der Präsenz ebenso umstritten sind, wie es der Staat selbst während nahezu der gesamten Zeit seiner Existenz war. Ein Gastbeitrag.
Geht demnächst eine Modernisierungswelle durch den deutschen Lebensschutz? Auf einem Treffen in Berlin wurden die Chancen auf einen liberaleren Umgang mit Embryonen aus dem Labor ausgelotet.
Die größere Trockenheit hat einen Einfluss auf Menge und Qualität des Bier-Grundstoffs. Praktiker äußern zwar Kritik an den Untersuchungen in fünf Anbauregionen, bestätigen aber den generellen Trend.
Golding wird für die „Aufdeckung der wichtigsten Ursachen für geschlechtsspezifische Unterschiede auf dem Arbeitsmarkt“ ausgezeichnet. Sie ist damit die dritte Frau, die diesen Preis erhält.
Am Donnerstag wurde der Schriftsteller und Dramatiker mit dem bedeutenden Preis ausgezeichnet. Seine „innovativen Theaterstücke und Prosa, die dem Unsagbaren die Stimme geben“ haben die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften überzeugt.
Für ihre Entdeckung und Entwicklung sogenannter Quantenpunkte werden die Forscher Moungi Bawendi, Louis Brus und Alexej Ekimow ausgezeichnet. Es handelt sich dabei um Nanopartikel, die auch als Orientierungshilfe zur Entfernung von Krebszellen dienen können.
Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr an drei in den USA tätige Nanoforscher. Sie werden für die Entdeckung und Synthese von Quantenpunkten ausgezeichnet. Im Vorfeld der Bekanntgabe kam es zu einer Panne.
Drei Wissenschaftler erhalten für ihre Forschung zu Elektronen in Lichtblitzen die diesjährige Auszeichnung. Die Preisträger sind Pierre Agostini, Anne L’Huillier und der in München forschende Wissenschaftler Ferenc Krausz.
Die Nordfriesen wählen ihre Raumbegriffe teils noch immer nach der Himmelsrichtung. Doch langsam verblassen die Landkarten im Kopf.
Ein neuartiger Stromspeicher besteht lediglich aus Zement, Ruß und Wasser. Er lässt sich in Häuser, Windkraftanlagen oder Straßen einbauen und könnte eine günstige Alternative für Batterien werden.
Etwa zehn Prozent aller ärztlichen Behandlungen hierzulande sind falsch – Zeitmangel ist dabei häufig nicht die Ursache. Experten wissen, wie sich Fehler verhindern ließen.
Wie haben Cyanobakterien die Weltmeere erobert? Vermutlich diente ihnen einst das Chitin von Krebstieren als Unterschlupf und als Reiseproviant.
Das Polnische Institute for Advanced Studies soll abgewickelt werden. Die Begründung klingt fadenscheinig. Ist es der Warschauer Regierung einfach zu unabhängig?
Von der bayerischen Liberalität war am Ende nicht mehr viel übrig: die Ausladung des Historikers Egon Flaigs durch die Universität Erlangen ist nicht plausibel begründet. Ein Gastbeitrag.
Warum meißelten Mönche im 6. Jahrhundert buddhistische Texte in den Fels und was sagt das über den Rang der Schrift in der chinesischen Kultur? Ein Projekt der Heidelberger Akademie der Wissenschaften verspricht Aufklärung.
In Südamerika gibt es Füchse, die sich von Krabben, und Wölfe, die sich von Obst ernähren. Wie es zu dieser wundersamen Vielfalt der Hundeartigen gekommen ist.
Wer mit Babys oder Kleinkindern spricht, ändert instinktiv Aussprache und Tonhöhe. Doch nicht nur Menschen benutzen Babysprache: Forscher haben herausgefunden, dass auch Delfine anders mit ihrem Nachwuchs kommunizieren.
Christoph Willibald Gluck ging als Opernreformer in die Geschichte ein. Über sein Frühwerk wissen wir wenig. Jetzt entdeckte Tanja Gölz acht bislang unbekannte Arien des Komponisten von 1744.
Die polnische Regierung geht gegen die Freiheit der Wissenschaft vor – und greift die polnische Holocaustforschung an. Zum Vorschein kommt ein kollektivistisches Geschichtsbild in kommunistischer Tradition. Ein Gastbeitrag.
Claudia Roth lässt die Kulturbürokratie nach 1945 erforschen: Die Kontinuität, die sonst das Ziel der Kulturpolitik ist, erscheint hier als Problem. Eine Berliner Konferenz zieht eine Zwischenbilanz.
Zum ersten Mal wurden im vergangenen Jahr in China weniger als zehn Millionen Kinder geboren – dazu hat auch die Null-Covid-Politik der Regierung beigetragen. Experten sprechen von einer „demographischen Katastrophe“.
Bei den Maya durften nicht nur Adelige Kakao schlürfen, sondern auch das einfache Volk. Das belegen chemische Spuren in Trinkgefäßen, die in El Pilar gefunden wurden.
Seit der Aufklärung träumen Wissenschaftler davon, die Zersplitterung ihrer Disziplinen zu überwinden. Aber die Vision einer internationalen Wissenschaftsvereinigung bleibt eine Utopie. Ein Gastbeitrag.
Der Soziologe Uwe Schimank warnt vor der Aushöhlung der Wissenschaftsfreiheit durch den Zwang zum Wettbewerb. Was ist die Alternative?