FAZ+Einspruch exklusiv :
Vom „Killerspiel“ zum Sport?

Von
Nepomuk Nothelfer
,
Tobias M. Scholz
Lesezeit:
Eröffnungsveranstaltung der zweiten Runde der Fornite World Cup Finals in New York, 27. Juli 2019

Die Debatte, ob es sich bei „E-Sport“ um Sport handelt, ist müßig und lähmt die deutsche Politik. Ob Sport oder nicht: Ein regulatorischer Rahmen wird dringend benötigt. Ein Gastbeitrag.

Seit es E-Sport gibt, hat Deutschland ein gespaltenes Verhältnis zu diesem. Auf der einen Seite ist es Geburtsort mehrerer Weltmarktführer wie der ESL, Freaks 4U Gaming oder SK Gaming und großer Sponsoren der Branche wie BMW, Telekom, SAP oder Adidas. Doch auf der anderen Seite wird der E-Sport hierzulande zum Teil noch immer verteufelt oder zumindest gering geschätzt. Die „Killerspiel“-Debatte vom Anfang des Jahrtausends haben wir zwar hinter uns gelassen, allerdings dominiert nun eine neue Frage das Narrativ: Ist E-Sport Sport?. Das kann der jungen Branche auf Dauer schaden – vor allem, wenn das politische und gesellschaftliche Augenmerk sich nur auf die Frage fokussiert, ob und wie ein neuartiges Phänomen in eine alte Schublade gezwängt werden kann. Das kostet Zeit und Ressourcen und lenkt von wichtigerem ab. Zugleich wird die Debatte regelmäßig durch die Romantik verunsachlicht, die den traditionellen Sport umweht und die nicht selten heimlicher Quell der ungleichen Behandlung des E-Sports ist. Selten wird differenziert diskutiert. „E-Sport ist Sport“ oder „E-Sport ist kein Sport“. Ein „E-Sport ist teilweise Sport“ scheint unvorstellbar. Doch die Fragen nach gesellschaftlicher Akzeptanz, Anerkennung oder Gleichstellung stellen sich erst auf der zweiten Ebene. Zunächst gilt es, grundsätzlicheres zu klären, nämlich die Bedeutung von „Sport“ beziehungsweise „E-Sport“.

Einführungs-
angebot

Zugriff auf alle Inhalte inklusive FAZ+
12,80 € jetzt 2 Monate kostenfrei testen

Zugriff auf alle Inhalte inkl. FAZ+
12,80 € jetzt 2 Monate kostenfrei

  • Mit einem Klick online kündbar
  翻译: