Nun sind wir auf der Zielgeraden – in der nächsten Woche wird gewählt. Es ist viel politisches Porzellan zerschlagen worden in den vergangenen Wochen. Nun liegt es an uns BürgerInnen, das Kreuz an der richtigen (demokratischen) Stelle zu setzen.
Wir als Wirtschaftstreibende sollten uns in allen Formaten – auf kommunaler, Landes- und Bundesebene – dafür einsetzen, dass demokratische Parteien zu Kompromissen gelangen, die die Antidemokraten nicht weiter erstarken lassen.
Und wir sollten die Politik nicht allein lassen!
Wir in unseren Betrieben fördern den politischen Dialog – etwas, was für uns vor Jahren noch als befremdlich erschien. Doch heute müssen wir in unseren Betrieben wieder Zuversicht verbreiten und unseren Mitarbeitenden die Angst nehmen, die von den Populisten geschürt wird.
Die meisten Menschen in Deutschland sind privilegiert.
Wir haben vergessen, wie viele Menschen auf der Welt keinen Zugang zu frischem Wasser haben oder sich permanent fürchten müssen, dass sie oder ihre Familie von Kugeln oder einer Bombe getroffen werden könnten.
Wir leben in Freiheit und in einem sicheren Land. Wir können wählen. Lasst uns dafür sorgen, dass es so bleibt!
Es muss wieder mehr Unaufgeregtheit her. Das Beispiel der Migration zeigt dies deutlich. Wir wissen – nicht zuletzt aufgrund der Analysen des Kiel Institut für Weltwirtschaft – dass wir in Deutschland eine Netto-Zuwanderung von 400.000 Fachkräften pro Jahr benötigen, um unseren Wohlstand zu erhalten. Zugleich wollen wir unsere Grenzen schließen, um die „illegale Zuwanderung“ zu verhindern. Warum halten wir es nicht wie Steve Jobs: „If you define the problem correctly, you almost have the solution.“ ?
Es gibt sehr intelligente Lösungsansätze zum Thema Fachkräftemangel – ein Beispiel ist der Vorschlag von Moritz Schularick, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Fachkräfte über ein zentrales Online-Register nach Deutschland zu mobilisieren (Zuwanderung: So kann Deutschland auf den Fachkräftemangel reagieren? Link zum Gastbeitrag in den Kommentaren).
Machen wir uns nichts vor: zur Zeit ist der Weg nach Deutschland für qualifizierte Fachkräfte zu bürokratisch. Und nicht zuletzt die politische Migrationsdebatte und das Erstarken der Antidemokraten macht unser Land für diese Menschen unattraktiv. Aber wir brauchen sie. Und natürlich müssen wir uns gegen Straftäter wehren – egal woher sie kommen.
Wir brauchen eine politische Führung, die sich für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft einsetzt – und nicht für eine weitere Spaltung. Nutzen wir unsere Reichweite und Kontakte, um unseren Beitrag zum Erhalt der demokratischen Grundordnung zu leisten; dafür zu sorgen, dass Menschen mit Migrationshintergrund besser integriert werden können – nicht zuletzt in unsere Betriebe! – und dass wir wieder mehr Zusammenhalt leben können!
Wie seht ihr das? Was können wir gemeinsam dazu beitragen?