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Schuhbox-Satellit bereit für Mission "Asteroiden-Abwehr"

Milani soll die Auswirkungen eines gezielten Einschlags aus 2022 untersuchen. (Bild: ESA/Science Office)
Milani soll die Auswirkungen eines gezielten Einschlags aus 2022 untersuchen. (Bild: ESA/Science Office)
Was nötig ist, um einen Asteroiden auf Kollisionskurs abzulenken, soll ein Schuhkarton-großer Satellit untersuchen. Der macht sich mit zwei Begleitern demnächst auf den Weg ins Testgebiet.

2022 schlug eine Raumsonde auf dem erdnahen Asteroiden Didymos ein. Das war weder Zufall noch ein Unglück, sondern ein gezieltes Manöver, um die Möglichkeit der Bahnveränderung eines solchen Objekts zu untersuchen.

Immerhin besitzt Didymos einen Durchmesser von 800 Metern und wiegt hunderte Millionen Tonnen. Noch dazu führt ihn seine Umlaufbahn dicht an der Erde vorbei, bis auf wenige Millionen Kilometer - im All praktisch nichts.

Genau dieser Umstand macht ihn potentiell gefährlich, auch wenn derzeit nichts auf eine mögliche Kollision mit der Erde hindeutet. Gleichzeitig ist er das perfekte Testobjekt, um Erfahrung zu sammeln im Ablenken der Himmelskörper, die sich doch noch entschließen könnten, mit der Erde zusammenzutreffen.

Deshalb schlug die Raumsonde DART der NASA dort ein. Deshalb machen sich nun Milani und Juventas mit ihrem Träger-Satellit Hera auf den Weg, um den Asteroiden Didymos und seinen kleinen Begleiter Dimorphos vollständig zu untersuchen. Das Hauptaugenmerk gilt dabei natürlich den Spuren des Einschlags. Während der Start für Oktober dieses Jahres geplant ist, wird das Rendezvous Ende 2026 stattfinden.

Milani wird sich dabei immer wieder in elliptischen Bahnen annähern und in einem weiten Spektrum die Zusammensetzung der Asteroiden untersuchen. Weil insgesamt drei Satelliten geschickt werden, lässt sich anhand ihrer Positionen zueinander bei unterschiedlichen Manöver auf die herrschende Gravitation schließen. Diese erlaubt dann genaue Rückschlüsse auf die Masse der stellaren Objekte.

Zudem wurde bei Milani und Juventas, die so groß sind wie Schuhkartons, auf eine möglichst kosteneffiziente Bauweise geachtet. Nicht nur die geringe Größe und das niedrige Gewicht, auch die Verwendung bereits verfügbarer Instrumente sorgen dafür, dass die Kosten insgesamt bei etwa 130 Millionen Euro liegen sollen.

Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass die Erkenntnisse aus der Mission nie zum Einsatz kommen müssen.

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Autor: Mario Petzold, 19.03.2024 (Update: 15.08.2024)

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