Newsblog zur Hochwasserlage am 15.9. Damm in Polen überflutet, Dresden ruft Warnstufe 2 aus
In Polen wird ein Wehr überschwemmt. Um eine Flutwelle zu verhindern, öffnet Österreich die Hochwasserklappen. In Dresden steigt der Elbpegel – der Höhepunkt ist noch nicht erreicht. Die News vom Sonntag zum Nachlesen.
Wichtige Updates
Susanne Götze
Das ist der Überblick über die Hochwasserlage
In Österreich, Polen, Tschechien und Rumänien wird die Unwetter- und Hochwasserlage immer gefährlicher. Mindestens acht Menschen sind gestorben, weitere gelten als vermisst. Auch in Bayern, Sachsen und Brandenburg drohen Hochwasserlagen. Das ist die aktuelle Lage:
- Mehrere Bundesländer bereiten sich auf das drohende Hochwasser vor. Vor allem Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg stellen sich in den nächsten Stunden auf weiter steigende Pegel ein. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) erklärte, die Einsatzkräfte seien vorbereitet sowie Schwachstellen an den betroffenen Flussabschnitten würden gesichert.
- In Sachsen könnten die Pegel-Höchststände sogar erst am Mittwoch erreicht werden, sagte ein Sprecher des sächsischen Umweltamtes dem SPIEGEL. In Schönau an der Grenze zu Tschechien rechnet man mit Wasserständen bis zu 7,80 Meter, in Dresden mit sieben Metern. Normal sind zwei Meter.
- In den Nachbarländern ist die Lage teils dramatisch. Die tschechische Stadt Krnov ist fast komplett überflutet worden. Nach dem Bruch eines Staudamms im Schneegebirge an Polens Grenze zu Tschechien hat eine Flutwelle die Kleinstadt Kłodzko erreicht.
- In Österreich erklärten die Behörden Niederösterreich zum Katastrophengebiet, Bahnverbindungen fielen aus, weil Flüsse über die Ufer traten. Auch in Wien wurden Menschen evakuiert, die Lage soll sich aber entspannt haben. Sorgen macht die Staumauer am Kraftwerk Ottenstein am Fluss Kamp in Niederösterreich. Der Stausee droht überzulaufen, was eine große Flutwelle auslösen würde.
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Anna-Lena Abbott
Damit beenden wir an dieser Stelle unseren Liveblog zur Hochwasserlage. Auf SPIEGEL.de halten wir Sie aber selbstverständlich mit allen News und Entwicklungen auf dem Laufenden.
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Anna-Lena Abbott
In der tschechischen Stadt Bohumín ist der Strom ausgefallen, wie der Nachrichtensender CT24 berichtet. Das Hochwasser erreichte demnach in der polnischen Stadt Neisse inzwischen das Krankenhaus: Patientinnen und Patienten werden den Angaben zufolge evakuiert.
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Anna-Lena Abbott
Der polnische Staudamm Pilchowitz ist übergelaufen: Das teilte die Feuerwehr auf X mit. Die Nachrichtensendung »Fakty« des polnischen Senders TVP3 teilte im selben Netzwerk ein Video, das den Staudamm zeigen soll.
Pilchowitz liegt im Südwesten Polens, etwa 60 Kilometer östlich der deutschen Grenzstadt Görlitz.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Fassung bezogen wir uns fälschlicherweise auf Pilchowitz in der Nähe von Kattowitz.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Fassung bezogen wir uns fälschlicherweise auf Pilchowitz in der Nähe von Kattowitz.
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Miriam Khan
Lage in Österreich weiter angespannt
Im Katastrophengebiet in Niederösterreich spülen reißende Wasserfluten in der Nacht weiter durch Straßen und Siedlungen. Bei anhaltendem Regen gehen die Einsätze von Tausenden Rettungskräften unermüdlich weiter. Menschen müssen in Sicherheit gebracht und Dämme aus Sandsäcken aufgeschichtet werden, um Häuser und Keller zu schützen.
Am Stausee Ottenstein am Fluss Kamp wurden bereits Hochwasserklappen geöffnet, um einen Teil der Wassermassen kontrolliert ablaufen zu lassen. Wasserfontänen stürzen seitdem die Staumauer hinunter. Im Unterlauf des Kamps steigt dadurch der Pegelstand weiter und Straßen und Wiesen werden überschwemmt.
Am Stausee Ottenstein am Fluss Kamp wurden bereits Hochwasserklappen geöffnet, um einen Teil der Wassermassen kontrolliert ablaufen zu lassen. Wasserfontänen stürzen seitdem die Staumauer hinunter. Im Unterlauf des Kamps steigt dadurch der Pegelstand weiter und Straßen und Wiesen werden überschwemmt.
Zwar hat der Regen in der Nacht in einigen Regionen etwas nachgelassen, aber Wetterdienste haben für Montag weitere schwere Niederschläge vorausgesagt. Seit Donnerstag ist in Niederösterreich vielerorts mehr Regen gefallen als sonst im ganzen September üblich. Auch andere Bundesländer waren betroffen.
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Miriam Khan
Fluss überschwemmt Gemeinde in Tschechien
Besonders schwer vom Hochwasser getroffen wurde die tschechische Gemeinde Česká Ves im Nordosten des Landes. Aufnahmen in sozialen Netzwerken zeigen, wie statt dem normalerweise ruhigen Fluss Bělá ein reißender Strom durch den Ort peitscht.
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Miriam Khan
Dresden ruft Warnstufe 2 aus
In Dresden ist am Abend die zweite Hochwasserwarnstufe ausgerufen worden. Nach Angaben des sächsischen Landeshochwasserzentrums lag der Pegel der Elbe um 22 Uhr bei 5,24 Metern. Der Richtwert der Alarmstufe 3, der bei sechs Metern liegt, wird demnach voraussichtlich am Montag überschritten. Erwartet wird, dass der Pegel noch bis Mittwochabend oder Donnerstagmorgen weiter steigt. Dresden bereitet sich mit einem Hochwasserabwehrplan darauf vor.
Für Sorgen hatte zunächst der Teileinsturz der Carolabrücke gesorgt. Doch die Aufräumarbeiten waren am Samstagabend vorläufig abgeschlossen worden. Der Brückenteil, der in die Elbe gestürzt ist, soll zunächst dort verbleiben.
Für Sorgen hatte zunächst der Teileinsturz der Carolabrücke gesorgt. Doch die Aufräumarbeiten waren am Samstagabend vorläufig abgeschlossen worden. Der Brückenteil, der in die Elbe gestürzt ist, soll zunächst dort verbleiben.
Arbeiten zum Schutz gegen das Hochwasser in Dresden. (Foto: Robert Michael / dpa)
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Tobias Lill, München
Das »verschluckte« Dorf?
Schlagzeilen machte an diesem Wochenende Oberkaltbrunn bei Rosenheim. Hochwasser habe das 60-Einwohner-Dorf komplett »verschluckt«, berichteten mehrere Medien übereinstimmend. Die Menschen vor Ort wundern sich. Mehrere sagen: In kein Wohnhaus sei Wasser eingedrungen. »Unser Dorf wurde nicht verschluckt. Das ist völliger Unsinn«, sagt Anwohner Stefan Kumberger. Auch ein Sprecher der Stadt Rosenheim, zu der Oberkaltbrunn gehört, sagt, er ärgere sich »über diese schlichtweg falsche Berichterstattung«. Vom Hochwasser seien in dem Dorf keine Häuser, sondern lediglich eine Scheune betroffen gewesen. Zudem seien mehrere Wiesen überschwemmt worden. »Der Ort war auch nicht abgeschnitten – zu keinem Zeitpunkt.«
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Tobias Lill, München
Hochwassersituation in Bayern bisher nicht dramatisch
In Bayern war das Hochwasser an diesem Wochenende beherrschbar. Das ergaben Anfragen bei den Polizeipräsidien der drei am stärksten betroffenen Regionen im Freistaat.
»Die Situation war und ist relativ entspannt. Es gab keine wirklich problematischen Vorfälle«, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd am Nachmittag. Es habe keine Toten oder ernsthaft Verletzten gegeben, auch seien keine Evakuierungen notwendig gewesen. Mitunter seien Keller vollgelaufen, Wiesen und vereinzelt auch Straßen überspült worden. »Mehrere Straßen mussten gesperrt werden. Fast alle wurden am Sonntagvormittag jedoch wieder freigegeben«, so der Sprecher. Ein Schwerpunkt der Einsätze sei der Landkreis Traunstein gewesen.
Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern sagte am Nachmittag: »Die Unwetterlage läuft bislang sehr glimpflich ab«. Am Samstag habe es 34 Polizeieinsätze gegeben, am Sonntag bis mittags nur mehr einen – ein Baum sei umgestürzt. Es gebe kleinere Überschwemmungen von öffentlichen Flächen wie Straßen oder Wiesen. »Bislang ist fast kein Keller vollgelaufen«, so der Sprecher. In Passau seien einige Straßen und Wege gesperrt worden. In der Stadt an der Grenze zu Österreich ist der Pegel der Donau allerdings deutlich niedriger als beim Juni-Hochwasser.
Einem Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz zufolge hatte das Hochwasser »in der Oberpfalz bislang keine ernsthaften Folgen«. Allerdings seien einzelne Bäume durch starken Wind auf Straßen gestürzt, weshalb diese gesperrt wurden.
»Die Situation war und ist relativ entspannt. Es gab keine wirklich problematischen Vorfälle«, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd am Nachmittag. Es habe keine Toten oder ernsthaft Verletzten gegeben, auch seien keine Evakuierungen notwendig gewesen. Mitunter seien Keller vollgelaufen, Wiesen und vereinzelt auch Straßen überspült worden. »Mehrere Straßen mussten gesperrt werden. Fast alle wurden am Sonntagvormittag jedoch wieder freigegeben«, so der Sprecher. Ein Schwerpunkt der Einsätze sei der Landkreis Traunstein gewesen.
Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern sagte am Nachmittag: »Die Unwetterlage läuft bislang sehr glimpflich ab«. Am Samstag habe es 34 Polizeieinsätze gegeben, am Sonntag bis mittags nur mehr einen – ein Baum sei umgestürzt. Es gebe kleinere Überschwemmungen von öffentlichen Flächen wie Straßen oder Wiesen. »Bislang ist fast kein Keller vollgelaufen«, so der Sprecher. In Passau seien einige Straßen und Wege gesperrt worden. In der Stadt an der Grenze zu Österreich ist der Pegel der Donau allerdings deutlich niedriger als beim Juni-Hochwasser.
Einem Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz zufolge hatte das Hochwasser »in der Oberpfalz bislang keine ernsthaften Folgen«. Allerdings seien einzelne Bäume durch starken Wind auf Straßen gestürzt, weshalb diese gesperrt wurden.
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Miriam Khan
Hochwasser sorgt für massive Zerstörung in Tschechien
Dort, wo das Wasser bereits zurückgegangen ist, wird langsam klar, was die Fluten angerichtet haben. Die tschechische Journalistin Jana Karasová teilte Bilder aus Jeseník im Nordosten des Landes auf ihrem X-Account.
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Miriam Khan
Flutopfer werden via Helikopter gerettet
In Polen werden weiter Menschen aus den überfluteten Gebieten geholt, auch von der Armee.
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Juliane Löffler
Die Bahnverbindung von Deutschland nach Wien ist nach wie vor gesperrt. SPIEGEL-Autor Oliver Das Gupta fuhr deshalb mit dem Auto von Salzburg nach Wien und ist nach mehreren Stunden Dauerregen und mit Tempo 100 über die Autobahn gut angekommen. Die österreichische Hauptstadt befindet sich mitten im Bundesland Niederösterreich, das zum Katastrophengebiet erklärt wurde. In Niederösterreich traten mehrere Gewässer über die Ufer, Dämme brachen, mehrere Menschen mussten aus Häusern gerettet werden.
Die Straßen waren verhältnismäßig leer, beobachtete unser Autor, während er an zahlreiche Wasserflächen und darin versinkenden Sträuchern und Bäumen vorbeifuhr. Über das Autoradio hörte er, dass in einzelnen Kommunen das Trinkwasser nicht mehr genießbar sei und »mindestens drei Minuten« abgekocht werden solle. In der Nacht zum Montag sollen die Niederschläge etwas nachlassen, doch die Lage bleibt sehr angespannt.
Autofahrt durch überflutete Landschaften. Foto: Oliver Das Gupta / DER SPIEGEL
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Miriam Khan
Österreich verzeichnet Rekordregenmengen
An manchen Orten in Österreich hat es in den vergangenen Tagen weit mehr geregnet als sonst in einem ganzen Monat. Wie der ORF-Meteorologe Manuel Oberhuber auf X schrieb, sind etwa in St. Pölten, der Landeshauptstadt Niederösterreichs, seit Mittwochnachmittag 360 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen – rund 50 Liter mehr als im ganzen bisherigen Rekordmonat Juni 2009.
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Miriam Khan
Video soll polnischen Staudamm kurz vor dem Überlaufen zeigen
Wie man mit dem Hochwasser auch umgehen kann, zeigt der X-Account der Nachrichtensendung »Fakty« des polnischen Senders TVP3. Dort werden aktuelle Aufnahmen aus den Flutgebieten geteilt, darunter zum Beispiel ein Video vom Staudamm Pilchowitz, der den Angaben vom Abend nach kurz vor dem Überlaufen stehen soll.
Die Talsperre im Südwesten des Landes wurde zwischen 1902 und 1912 am Fluss Bobr gebaut als Reaktion auf ein verheerendes Hochwasser von 1897. Sie ist der zweitgrößte Staudamm des Landes.
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Miriam Khan
ORF wirbt auf X für Telegym
Während in vielen Teilen des Landes Ausnahmezustand herrscht, sorgt der österreichische Sender ORF auf X für Irritation. Auf dem Account des größten Medienanbieters des Landes gibt es derzeit nur spärliche Informationen zur Hochwasserkatastrophe. Stattdessen wirbt man fürs aktuelle Fernsehprogramm, darunter »Fit mit den Stars«.
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Juliane Löffler
Ministerpräsident Woidke mit Behördenvertretern am deutsch-polnischen Grenzfluss Neiße. Foto: Patrick Pleul / dpa
Brandenburger Ministerpräsident Woidke zu Hochwasser: Vorbereiten auf das Schlimmste
Mit Blick auf eine mögliche kritische Hochwasserlage auch in Brandenburg hat sich die Landesregierung mit Landräten und Oberbürgermeistern beraten. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte im Anschluss laut einer Mitteilung: »Wir müssen vor der Lage bleiben und uns rechtzeitig auf mögliche Gefahren vorbereiten. Wir hoffen das Beste und bereiten uns auf das Schlimmste vor.«
Laut der Staatskanzlei verständigten sich Landesregierung, Landkreise und kreisfreie Städte am Nachmittag auf ein »abgestimmtes Vorgehen». Bei dem Gespräch waren auch Vertreter des Technischen Hilfswerks, des Landeskommandos der Bundeswehr und der Feuerwehr dabei.
Das Landesamt für Umwelt habe frühzeitig Rufbereitschaften angeordnet. Es habe die Meldewege sowie Abstimmungsprozesse mit den zuständigen Institutionen beim Bund, den Ländern und den Wasser- und Bodenverbänden nochmals geprüft und beobachte die Entwicklung aufmerksam. Laut Innenminister Michael Stübgen (CDU) sind 2,6 Millionen Sandsäcke vorrätig.
Laut der Staatskanzlei verständigten sich Landesregierung, Landkreise und kreisfreie Städte am Nachmittag auf ein »abgestimmtes Vorgehen». Bei dem Gespräch waren auch Vertreter des Technischen Hilfswerks, des Landeskommandos der Bundeswehr und der Feuerwehr dabei.
Das Landesamt für Umwelt habe frühzeitig Rufbereitschaften angeordnet. Es habe die Meldewege sowie Abstimmungsprozesse mit den zuständigen Institutionen beim Bund, den Ländern und den Wasser- und Bodenverbänden nochmals geprüft und beobachte die Entwicklung aufmerksam. Laut Innenminister Michael Stübgen (CDU) sind 2,6 Millionen Sandsäcke vorrätig.
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Juliane Löffler
Blick auf die Staumauer am Kraftwerk Ottenstein am Fluss Kamp. Foto: Christopher Eckl / APA / dpa
Bangen um Stausee: Wassermassen werden kontrolliert abgelassen
In Niederösterreich schauten Einsatzkräfte den ganzen Tag gebannt auf die Staumauer am Kraftwerk Ottenstein am Fluss Kamp. Weil der Dauerregen anhielt, rechnete der Krisenstab damit, dass das Wasser am Nachmittag aus dem Staubecken über die Mauer läuft. Bisher ist das nicht geschehen.
Stattdessen stürzen inzwischen große Wassermassen durch Hochwasserklappen in den bereits angeschwollenen Fluss Kamp. So sollen plötzliche Flutwellen verhindert werden. Der Abfluss durch die Hochwasserklappen war den ganzen Tag erwartet und vorbereitet worden. Flussabwärts wird die dramatische Hochwasserlage damit noch einmal verschärft. Schon seit Anfang der Woche wurden angesichts der Wetterlage permanent etwa 120 Kubikmeter Wasser pro Sekunde aus dem See abgeleitet. Es flossen aber bis zu 480 Kubikmeter pro Sekunde nach. Am Sonntag waren es noch 340 Kubikmeter pro Sekunde.
In mehreren Gemeinden sind die Straßen entlang des Kamps schon vorher überflutet worden. Anwohner und Tausende Freiwillige versuchen, ihre Häuser mit Sandsack-Wällen zu schützen.
Stattdessen stürzen inzwischen große Wassermassen durch Hochwasserklappen in den bereits angeschwollenen Fluss Kamp. So sollen plötzliche Flutwellen verhindert werden. Der Abfluss durch die Hochwasserklappen war den ganzen Tag erwartet und vorbereitet worden. Flussabwärts wird die dramatische Hochwasserlage damit noch einmal verschärft. Schon seit Anfang der Woche wurden angesichts der Wetterlage permanent etwa 120 Kubikmeter Wasser pro Sekunde aus dem See abgeleitet. Es flossen aber bis zu 480 Kubikmeter pro Sekunde nach. Am Sonntag waren es noch 340 Kubikmeter pro Sekunde.
In mehreren Gemeinden sind die Straßen entlang des Kamps schon vorher überflutet worden. Anwohner und Tausende Freiwillige versuchen, ihre Häuser mit Sandsack-Wällen zu schützen.
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Miriam Khan
Hochwasser flutet offenbar Krankenhaus in Polen
In Polen wurde derweil nach Augenzeugenberichten das Krankenhaus in Nysa (dt. Neisse) überflutet. Videoaufnahmen, die im Netz kursieren, und die unter anderem die lokale Nachrichtenseite »Nysa Hot« teilte, zeigen, wie das Hochwasser mit voller Wucht in die Klinik eindringt.
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Malte Göbel
In Deutschland ist die Hochwasserlage noch nicht so dramatisch wie in den Nachbarländern: Die Elbe kurz vor Stendal führt viel Wasser mit sich, es gibt aber keine sichtbaren Überschwemmungen. Das ist auch nicht verwunderlich: Der Hochwasserscheitel der Elbe wird erst für Mitte der Woche erwartet.
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Juliane Löffler
Inzwischen sechs Todesopfer durch Hochwasser in Rumänien
In Rumänien ist die Zahl der Todesopfer durch das Hochwasser auf sechs gestiegen. In der südöstlichen Region Galați sei ein weiterer Todesfall zu beklagen, teilten die Rettungskräfte am Sonntagnachmittag mit. Sie meldeten zudem einen Vermissten. In der Region waren bereits am Samstag vier Leichen geborgen worden, ein weiteres Opfer wurde dann am Sonntagmittag gemeldet. Präsident Klaus Iohannis sprach von »dramatischen Folgen« des Klimawandels. In Tschechien wurden nach Polizeiangaben vier Menschen von den Fluten weggerissen und gelten als vermisst. In Österreich kam am Sonntag ein Feuerwehrmann bei Auspumparbeiten ums Leben. In Polen ertrank ein Mensch in der Region Kłodzko.
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Miriam Khan
Hochwasser in der Nysa Kłodzka (Glatzer Neiße) in Polen. Foto: Lukasz Cynalewski / Agencja Wyborcza.pl / REUTERS
Aufnahmen zeigen steigende Pegelstände in Polen
In den polnischen Hochwassergebieten spitzt sich die Lage weiter zu. Der polnische Abgeordnete Witold Zembaczyński teilte auf seinem X-Account Aufnahmen aus der betroffenen Region. »Das Wasser ist zerstörerischer als bei der Flut von 1997«, schrieb er dazu.
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Juliane Löffler
Ein Gebäude wird vom Hochwasser bei der polnischen Stadt Kłodzko weggeschwemmt. Foto: Agencja Wyborcza.pl / REUTERS
Neue Flutwelle erreicht Kłodzko in Polen
Nach dem Bruch eines Staudamms im Schneegebirge an Polens Grenze zu Tschechien hat sich die Situation in der Kleinstadt Kłodzko weiter verschärft. Eine neue Flutwelle habe den Ort erreicht, sagte Bürgermeister Michał Piszko der Nachrichtenagentur PAP. Die Glatzer Neiße, ein Nebenfluss der Oder, habe nun bei Kłodzko einen Pegelstand von 6,84 Metern. Üblich ist ein durchschnittlicher Wasserstand von etwa einem Meter.
In dem Ort mit 26.000 Einwohnern, der hundert Kilometer südlich von Breslau (Wrocław) liegt, gibt es keine Wasserversorgung mehr. Auch das Gas werde bald abgestellt, sagte der Bürgermeister. In einigen Straßen der Stadt stehe das Wasser anderthalb Meter hoch, Gebirgsjäger der polnischen Armee seien mit Booten unterwegs, um Bürger zu retten.
Polens Regierungschef Donald Tusk sagte den von der Flut geschädigten Bürgern finanzielle Hilfen zu. Seine Regierung werde dazu auch Unterstützung bei der EU beantragen, schrieb Tusk auf X. Dort kündigte er auch an, über einen Ministerratsbeschluss den Zustand der Naturkatastrophe ausrufen zu wollen.
In dem Ort mit 26.000 Einwohnern, der hundert Kilometer südlich von Breslau (Wrocław) liegt, gibt es keine Wasserversorgung mehr. Auch das Gas werde bald abgestellt, sagte der Bürgermeister. In einigen Straßen der Stadt stehe das Wasser anderthalb Meter hoch, Gebirgsjäger der polnischen Armee seien mit Booten unterwegs, um Bürger zu retten.
Polens Regierungschef Donald Tusk sagte den von der Flut geschädigten Bürgern finanzielle Hilfen zu. Seine Regierung werde dazu auch Unterstützung bei der EU beantragen, schrieb Tusk auf X. Dort kündigte er auch an, über einen Ministerratsbeschluss den Zustand der Naturkatastrophe ausrufen zu wollen.
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Juliane Löffler
Hochwasser in Niederösterreich: Noch nie dagewesene Ausnahmesituation
Das Bundesland Niederösterreich um Wien ist vom Hochwasser so stark getroffen wie nie zuvor. »Dies ist eine Ausnahmesituation, wie wir es noch nie erlebt haben«, sagte Niederösterreichs Landeshauptfrau (Ministerpräsidentin) Johanna Mikl-Leitner. Besonders prekär war die Lage am Fluss Kamp nordwestlich von Wien. Die Stauseen im oberen Flusslauf waren randvoll, das kontrollierte Ablassen der Wassermengen ließ den Fluss im unteren Bereich immer weiter anschwellen. Weitere Wassermassen aus dem Ottenstein-Stausee wurden erwartet. In der Gemeinde Gars am Kamp wurden ständig neue Wälle durch Sandsäcke aufgebaut, um Häuser zu schützen.
Am Nachmittag ließ der seit Tagen andauernde Regen etwas nach, aber für Montag sind weitere Niederschläge vorausgesagt. »Wir spüren die Kraft der Natur, aber auch die Kraft des Miteinanders, des Zusammenhalts«, sagte Mikl-Leitner. Sie bedankte sich bei Tausenden Angehörigen der freiwilligen Feuerwehren, die in unermüdlichem Einsatz waren.
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Juliane Löffler
Der Pegelstand an der Elbe in Dresden steigt weiter
Unsere Grafik zeigt den derzeitigen Pegelstand der Elbe von 5,01 Metern. Damit ist nun die Alarmstufe zwei erreicht. Zum Vergleich: Der Normalstand der Elbe beträgt am Dresdner Pegel rund 2 Meter, beim Jahrhunderthochwasser 2002 waren es am Höhepunkt 9,40 Meter. Bei 5,50 Metern fängt die Stadt an, die mobilen Schutzwände aufzubauen. Das wird derzeit erst für Montag erwartet, kann aber auch schneller gehen.
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Juliane Löffler
Verheerende Überschwemmungen in Polen, Tschechien, Niederösterreich und Rumänien
Die Lage in mehreren Nachbarländern Deutschlands bleibt dramatisch. Im Osten Tschechiens wurden nach Angaben der Feuerwehr bereits mehr als 10.000 Personen in Sicherheit gebracht, im Altvatergebirge stürzten Häuser ein. Im Süden des Landes lief ein Staudamm über und überflutete die Städte und Dörfer der Umgebung, es kam uzu weitreichenden Stromausfällen. In der slowakischen Hauptstadt Bratislava wurde am Samstag ebenfalls der Notstand erklärt.
In Rumänien gab es mindestens fünf Tote. Die Wassermassen erreichten in den meist abgelegenen Ortschaften laut Berichten eine Höhe von bis zu 1,7 Meter. Menschen seien auf Hausdächer geklettert, um nicht von den Fluten mitgerissen zu werden, hunderte Feuerwehrleute seien im Einsatz.
Im Südwesten Polens hat das Hochwasser des Flusses Biala die Wälle und Dämme in zwei Städten überflutet. »Wir gehen unter«, sagte der Bürgermeister von Glucholazy und rief die Einwohner auf, sich in Sicherheit zu bringen. Tausende Menschen mussten evakuiert werden.
Im niederösterreichischen Kamptal wird weiterhin mit einer Flutwelle gerechnet. Im Ort mit rund 300 Einwohnern wurden gut 151 Menschen in Sicherheit gebracht. In vielen Hochwassergebieten in Österreich ist keine Entspannung in Sicht. »Die Lage in Niederösterreich spitzt sich weiter zu«, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer nach einer Sitzung des nationalen Krisenstabes.
In Rumänien gab es mindestens fünf Tote. Die Wassermassen erreichten in den meist abgelegenen Ortschaften laut Berichten eine Höhe von bis zu 1,7 Meter. Menschen seien auf Hausdächer geklettert, um nicht von den Fluten mitgerissen zu werden, hunderte Feuerwehrleute seien im Einsatz.
Im Südwesten Polens hat das Hochwasser des Flusses Biala die Wälle und Dämme in zwei Städten überflutet. »Wir gehen unter«, sagte der Bürgermeister von Glucholazy und rief die Einwohner auf, sich in Sicherheit zu bringen. Tausende Menschen mussten evakuiert werden.
Im niederösterreichischen Kamptal wird weiterhin mit einer Flutwelle gerechnet. Im Ort mit rund 300 Einwohnern wurden gut 151 Menschen in Sicherheit gebracht. In vielen Hochwassergebieten in Österreich ist keine Entspannung in Sicht. »Die Lage in Niederösterreich spitzt sich weiter zu«, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer nach einer Sitzung des nationalen Krisenstabes.
Überschwemmter Fluss Smeda in Tschechien. Foto: Radek Petrasek / IMAGO
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Susanne Götze
Die tschechische Stadt Krnov ist fast komplett überflutet worden. Der stellvertretende Bürgermeister Miroslav Binar sagte der Agentur CTK zufolge, dass geschätzt 70 bis 80 Prozent des Stadtgebiets unter Wasser stünden. Für eine Evakuierung sei es nun zu spät. Die Kommune sei nicht mehr in der Lage, die Hilfe für die Bürger zu organisieren. Man stehe daher im Kontakt mit der übergeordneten Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien. Die Lage sei schlimmer als bei der Flutkatastrophe von 1997. In Krnov, das rund 240 Kilometer östlich von Prag liegt und knapp 23.000 Einwohner hat, vereinen sich die Flüsse Opava und Opavice. Hubschrauber waren im Einsatz, um Menschen in Not aus der Luft zu retten.
Landesweit galt an mehr als 120 Pegel-Messstationen die höchste Hochwasser-Alarmstufe. An mehr als 50 Stationen wurde sogar ein Jahrhunderthochwasser gemeldet. Die Regierung in Prag will am Montag zusammenkommen, um über außerordentliche finanzielle Hilfen für Betroffene zu entscheiden. Der tschechische Präsident Petr Pavel merkte an, dass die am stärksten betroffenen Gebiete wie um Jeseník im Altvatergebirge und Frýdlant in Nordböhmen zugleich einige der ärmsten Regionen des Landes seien.
Landesweit galt an mehr als 120 Pegel-Messstationen die höchste Hochwasser-Alarmstufe. An mehr als 50 Stationen wurde sogar ein Jahrhunderthochwasser gemeldet. Die Regierung in Prag will am Montag zusammenkommen, um über außerordentliche finanzielle Hilfen für Betroffene zu entscheiden. Der tschechische Präsident Petr Pavel merkte an, dass die am stärksten betroffenen Gebiete wie um Jeseník im Altvatergebirge und Frýdlant in Nordböhmen zugleich einige der ärmsten Regionen des Landes seien.
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Susanne Götze
Vorerst keine Evakuierungen in Sachsen
Trotz der steigenden Pegel in weiten Teilen Sachsens haben die deutschen Behörden bisher alles im Griff, erklärte Uwe Müller vom sächsischen Umweltamt und Vizechef der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall gegenüber dem SPIEGEL. »Vorerst sind keine größeren Evakuierungen erforderlich.« Zwar könne es an einigen Stellen zu größeren Räum- und Schutzarbeiten kommen, Menschen seien aber vorerst nicht akut in Gefahr.
Derzeit verzeichne man in Schöna an der Grenze zu Tschechien bereits die Alarmstufe 2, dort seien die Elbe-Pegel bei 5,75 Metern angekommen. In den nächsten Tagen könnten diese dort noch bis auf 7,80 Meter steigen. In Dresden würde die Fünfmetermarke an der Elbe heute ebenfalls noch erreicht, am Montag dann auf sechs und bis Mittwoch dann auf ca. sieben Meter klettern, so der Hochwasserexperte. »Mittwoch zu Donnerstag erreichen wir den Scheitelpunkt.«
Von dem Hochwasser betroffen seien zudem noch die Flüsse Lausitzer Neiße, Spree, Schwarze Elster und Nebenflüsse der oberen Elbe. »Wir haben aus den Erfahrungen der vergangenen Hochwasser gelernt«, so Müller. Sachsen sei deshalb besonders gut auf solche Ausnahmesituationen vorbereitet. »So schlimm wie in Österreich, Tschechien und Polen wird es in Sachsen nicht kommen.«
Derzeit verzeichne man in Schöna an der Grenze zu Tschechien bereits die Alarmstufe 2, dort seien die Elbe-Pegel bei 5,75 Metern angekommen. In den nächsten Tagen könnten diese dort noch bis auf 7,80 Meter steigen. In Dresden würde die Fünfmetermarke an der Elbe heute ebenfalls noch erreicht, am Montag dann auf sechs und bis Mittwoch dann auf ca. sieben Meter klettern, so der Hochwasserexperte. »Mittwoch zu Donnerstag erreichen wir den Scheitelpunkt.«
Von dem Hochwasser betroffen seien zudem noch die Flüsse Lausitzer Neiße, Spree, Schwarze Elster und Nebenflüsse der oberen Elbe. »Wir haben aus den Erfahrungen der vergangenen Hochwasser gelernt«, so Müller. Sachsen sei deshalb besonders gut auf solche Ausnahmesituationen vorbereitet. »So schlimm wie in Österreich, Tschechien und Polen wird es in Sachsen nicht kommen.«
Dresden bereitet sich für das nahende Hochwasser vor, der Flusspegel steigt. Foto: Lurisu / IMAGO
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Juliane Löffler
In Brandenburg drohen Überschwemmungen in den kommenden Tagen
An einigen Flüssen in Brandenburg könnte es in den kommenden Tagen zu Überschwemmungen kommen. »Wir bereiten uns landesweit auf eine kritische Lage vor«, sagte zuletzt Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) in Guben. Einsatzkräfte werden informiert und vorbereitet sowie Schwachstellen an den betroffenen Flussabschnitten gesichert.
»Bleibt es bei den vorhergesagten hohen Niederschlägen, dürfte sich eine Hochwasserwelle am Sonntag zu Montag an der Lausitzer Neiße sowie ab Mitte der nächsten Woche an Oder und Elbe ausbilden«, erklärte eine Sprecherin des Umweltministeriums. Die Situation sei mit dem Hochwasser im Sommer 2010 an der Oder vergleichbar und könnte zu entsprechend hohen Wasserständen führen, hieß es in einer Mitteilung des Umweltministeriums.
Damals waren nach tagelangen Regenfällen und heftigen Gewittern im Mai und Anfang Juni weite Teile des östlichen Mitteleuropas von Überflutungen betroffen. Er denke, dass die Vorzeichen jedoch andere als 2010 seien, sagte Umweltminister Axel Vogel (Grüne). »Im Unterschied zu 2010 ist die Ausgangslage heute aufgrund einer ausgeprägten Niedrigwasserphase und trockener Böden günstiger.«
Auch in Ostsachsen müssen sich die Bewohner in den kommenden Tagen weiter auf steigende Pegelstände an den Flüssen einstellen, ebenso wie Sachsen-Anhalt entlang der Elbe.
»Bleibt es bei den vorhergesagten hohen Niederschlägen, dürfte sich eine Hochwasserwelle am Sonntag zu Montag an der Lausitzer Neiße sowie ab Mitte der nächsten Woche an Oder und Elbe ausbilden«, erklärte eine Sprecherin des Umweltministeriums. Die Situation sei mit dem Hochwasser im Sommer 2010 an der Oder vergleichbar und könnte zu entsprechend hohen Wasserständen führen, hieß es in einer Mitteilung des Umweltministeriums.
Damals waren nach tagelangen Regenfällen und heftigen Gewittern im Mai und Anfang Juni weite Teile des östlichen Mitteleuropas von Überflutungen betroffen. Er denke, dass die Vorzeichen jedoch andere als 2010 seien, sagte Umweltminister Axel Vogel (Grüne). »Im Unterschied zu 2010 ist die Ausgangslage heute aufgrund einer ausgeprägten Niedrigwasserphase und trockener Böden günstiger.«
Auch in Ostsachsen müssen sich die Bewohner in den kommenden Tagen weiter auf steigende Pegelstände an den Flüssen einstellen, ebenso wie Sachsen-Anhalt entlang der Elbe.
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Juliane Löffler
Laut Bürgermeister in Wien: Stabile Situation an der Donau
In Wien sind Spazier- und Fahrradwege überflutet, Restaurantterrassen am Ufer stehen unter Wasser. In drei Wiener Bezirken ist die Stromversorgung zeitweise unterbrochen, Häuser wurden evakuiert. Nun beruhigt Bürgermeister Michael Ludwig: »Wir haben in der Summe die Situation gut im Griff.«
Er sagte weiter: »Wir haben erfreulicherweise eine stabile Situation an der Donau, dem Hauptfluss.« Der Regen hat etwas nachgelassen. Am Wienfluss, der von einem Rinnsal zu einem reißenden Strom wurde, war das Hochwasser so hoch, wie es statistisch nur einmal alle 100 Jahre erwartet wird. Sechs Menschen seien verletzt worden, überwiegend durch herabfallende Äste, sagte Ludwig. Todesfälle gab es nicht.
Stellenweise wurde der Verkehr eingestellt. Die Angestellten der Stadt sollten am Montag möglichst von zu Hause arbeiten, sagte Ludwig.
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Susanne Götze
Vor wenigen Stunden ist im Südwesten Polens ein Staudamm gebrochen. Nachdem das Bauwerk im niederschlesischen Stronie Śląskie nachgegeben habe, ströme das Wasser jetzt den Fluss Biała Lądecka herunter und nehme Kurs auf das Gebiet der Glatzer Neiße, teilte das Meteorologische Institut auf X mit. Der Ort Stronie Śląskie liegt im Glatzer Schneegebirge an Polens Grenze zu Tschechien (siehe Karte).
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Susanne Götze
Unser SPIEGEL-Autor Oliver Das Gupta ist in Österreich und hat sich vor ein paar Stunden auf den Weg gemacht, um die Lage in den Hochwassergebieten zu beobachten. Er berichtet: »Über Salzburg hängen dunkle Wolken schwer vom Himmel. Ab und zu ist der Untersberg zu sehen. Der wohl bekannteste Hausberg der Mozartstadt schimmert hell vom frischen Schnee. Die Salzach wälzt sich breit und braun an mondänen Hotels und der Altstadt vorbei, es regnet unentwegt. Passanten huschen über die Brücken und durch die engen Gassen. Freiwillig bleibt hier niemand lange draußen: Die Kaffeehäuser sind voll.« Aktuell liegt der Pegel in Salzburg bei 5,50 Metern, am Sonntagmorgen war er bereits auf sechs Meter gestiegen.
Video: Oliver Das Gupta / DER SPIEGEL
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Juliane Löffler
Der Zugverkehr in Österreich ist deutlich eingeschränkt, besonders Wien ist betroffen. Laut der staatlichen Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) fallen etliche Verbindungen im Land aus, darunter auch die Strecke Wien-Passau zwischen Österreich und Deutschland. Es sei mit weiteren Abweichungen und Verspätungen bis Montag zu rechnen. Der ÖBB bittet Bahnreisende, nicht dringende Reisen auf einen anderen Zeitpunkt zu verschieben.
Zugausfälle auf einer Anzeigetafel auf dem Wiener Hauptbahnhof am Sonntag. Foto: Ernst Weiss / APA / dpa
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Susanne Götze
Der Wetterexperte Jörg Kachelmann bezeichnet einen Wetterbericht im ORF vom Donnerstagabend als »fahrlässig«. Dieser hätte die Hochwassergefahr heruntergespielt. Tatsächlich nennt der Moderator in dem Beitrag zwar die Regenmengen, spricht aber nicht von den Überschwemmungsrisiken. Die Behörden erklärten Niederösterreich am Sonntag zum Katastrophengebiet. Auch in der Hauptstadt Wien kam es zu Evakuierungen, ein Stausee könnte diesen Nachmittag überlaufen. In einigen Hochwassergebieten Österreichs ist innerhalb von vier Tagen so viel Regen gefallen wie sonst im gesamten September.
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Juliane Löffler
Korrektur: Anders als zuvor gemeldet, gelten aktuell sechs Todesopfer als gesichert, nicht sieben. In Polen ist bei den Unwettern ein Mensch ertrunken, in Österreich starb ein Feuerwehrmann bei Rettungsarbeiten. In den ersten Berichten hatten die rumänischen Behörden von fünf aufgefundenen Todesopfern gesprochen. Doch wie sich herausstellte, war das fünfte Opfer, ein älterer Mann, bereits vor dem Hochwasser allein und im eigenen Haus eines natürlichen Todes gestorben. Die Fluten hatten schließlich seinen Leichnam mitgerissen.
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Susanne Götze
Die Pegel an der Elbe steigen
Unsere Grafik zeigt den derzeitigen Pegelstand der Elbe von 4,80 Metern, ein bis zwei Meter wären der Normalzustand. Bei 5,50 Meter fängt die Stadt an, die mobilen Schutzwände aufzubauen. Das wird derzeit erst für Montag erwartet, kann aber auch schneller gehen.
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Juliane Löffler
Die polnische Eisenbahn hat wegen der Überschwemmungen im Süden des Landes die Zugverbindungen mit dem Nachbarland Tschechien eingestellt. Intercitys, die aus Tschechien kommend nach Polen fahren sollten, fielen bis auf Weiteres aus, teilte der staatliche Konzern auf X mit. Züge, die aus Polen nach Tschechien fahren sollten, enden an der jeweils letzten Station vor der Grenze. Sowohl der Südwesten Polens als auch große Teile Tschechiens sind nach starken Regenfällen von Hochwasser betroffen.
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Susanne Götze
Rund 384.000 Menschen in Deutschland sind laut einer aktuellen Studie in den kommenden Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Hochwasser-Ereignis betroffen – davon allein rund 190.800 Bewohner entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse. Aber auch Menschen, die an der Elbe wohnen, sind stark betroffen, heißt es von den Studienautoren des Unabhängigen Instituts für Umweltfragen (Ufu). Insgesamt seien dort etwa 98.800 Einwohner besonders gefährdet. Grundlage der Berechnung sind Pläne der Bundesländer zum Hochwasserrisikomanagement. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Julia Verlinden, sprach vergangene Woche von »alarmierenden Zahlen«. Es sei »höchste Zeit, den Hochwasserschutz an die Anforderungen der Klimakrise anzupassen« und die Menschen stärker zu schützen.
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Susanne Götze
In Österreich spitzt sich die Lage derzeit zu. Das sind die betroffenen Regionen im Überblick nach Gefahrenstufen. Hochwasserstufe 3 (von 4) bedeutet die weitreichende Überschwemmung bebauter Bereiche und Infrastruktur, darunter etwa Straßen, Schienen, U-Bahnschächte, Häuser.
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Schrader, Hannes
Staudamm in Polen gebrochen
Im Südwesten Polens ist wegen des starken Regens ein Staudamm gebrochen. Nachdem das Bauwerk im niederschlesischen Stronie Śląskie nachgegeben habe, ströme das Wasser jetzt den Fluss Biała Lądecka herunter und nehme Kurs auf das Gebiet der Glatzer Neiße, teilte das Meteorologische Institut auf X mit.
Es sei eine ernste Bedrohung für die Orte entlang dieser Flüsse, hieß es. Die Polizei habe einen Rettungshubschrauber in die Gegend geschickt, um vom Wasser eingeschlossene Menschen in Sicherheit zu bringen. Auch Soldaten der Armee und des Heimatschutzes seien im Einsatz.
Es sei eine ernste Bedrohung für die Orte entlang dieser Flüsse, hieß es. Die Polizei habe einen Rettungshubschrauber in die Gegend geschickt, um vom Wasser eingeschlossene Menschen in Sicherheit zu bringen. Auch Soldaten der Armee und des Heimatschutzes seien im Einsatz.
Der Ort Stronie Śląskie liegt im Glatzer Schneegebirge an Polens Grenze zu Tschechien. Am Samstagabend war in der gebirgigen Gegend bereits ein Staudamm in Międzygórze übergelaufen.
Ein Video auf X, das der SPIEGEL verifizieren konnte, zeigt, wie die Wassermassen den Ort fluten:
Ein Video auf X, das der SPIEGEL verifizieren konnte, zeigt, wie die Wassermassen den Ort fluten:
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Juliane Löffler
Straßen und Restaurantterrassen in Wien überflutet
Nach tagelangem Dauerregen stieg am Wienfluss der Pegelstand an einer Brücke innerhalb eines Tages von 50 Zentimeter auf 2,26 Meter, hieß es von den Krisenstäben. Spazier- und Fahrradwege sind überflutet, Restaurantterrassen am Ufer des Donaukanals stehen unter Wasser. Das zeigen auch Fotos aus den sozialen Netzwerken, wie hier eines Journalisten der österreichischen Tageszeitung »Standard«.
Im Vorort Penzing nordwestlich von Wien war der Wienfluss bereits teilweise über die Ufer getreten. Häuser wurden geräumt, Straßen und eine Tiefgarage standen unter Wasser. In drei Wiener Bezirken ist die Stromversorgung zeitweise unterbrochen. Der Stromversorger versprach eine möglichst schnelle Wiederherstellung der Versorgung. In der Region wurde der Betrieb von zwei U-Bahn-Linien teilweise eingestellt.
Die Auffangbecken für Hochwasser entlang des Wienflusses in den Außenbezirken Wiens waren randvoll. »Der Wienfluss fließt jetzt unentschärft in die Innenstadt«, teilte der Sprecher der Wiener Gewässer, Thomas Kozuh-Schneeberger, mit. Es wird damit gerechnet, dass der Regen im Laufe des Nachmittags nachlässt.
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Juliane Löffler
Inzwischen sieben Todesopfer durch Hochwasser
In Rumänien ist die Zahl der Todesopfer durch das Hochwasser auf fünf gestiegen. In der südöstlichen Region Galati kam ein weiterer Mensch in den Wasserfluten in der Gegend des Dorfes Slobozia Conachi ums Leben, wie die Rettungskräfte am Sonntag mitteilten. Auch in Österreich und Polen gab es jeweils ein Todesopfer.
In dem rumänischen Gebiet, wo nun erneut ein Mensch starb, waren bereits am Samstag mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. In der Region standen Menschen bis zum Oberkörper im Wasser. Hunderte Personen mussten im ganzen Land aus den Fluten gerettet werden, viele Häuser standen unter Wasser, Tausende Haushalte waren betroffen. Der Präsident Rumäniens, Klaus Iohannis, sprach von »dramatischen Folgen« des Klimawandels.
Auch der Bürgermeister Emil Dragomir des betroffenen Dorfes Slobozia Conachi hatte sich geäußert und am Samstag von einer »Katastrophe epischen Ausmaßes« gesprochen. Es seien rund 700 Häuser überflutet worden. Der Rettungsdienst aus Rumänien hatte am Samstag gemeldet, dass es insgesamt in 19 Orten im Land zu Überschwemmungen gekommen sei.
Ein Retter des Katrastrophenschutzes trägt eine Frau durch die überfluteten Straßen. Foto: ISU Galati Romanian Emergency Services / AP / dpa
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Schrader, Hannes
Versinkende Autos in Niederösterreich. Foto: Bernd März / IMAGO
In einigen Hochwassergebieten Österreichs ist innerhalb von vier Tagen teilweise bereits fast vier Mal so viel Regen gefallen wie sonst im gesamten September. Das berichtet die österreichische Bundesanstalt für Meteorologie, Geosphere Austria. Zum Beispiel seien an der Wetterstation in St. Pölten, der Hauptstadt des Bundeslandes Niederösterreich, 300 bis 350 Liter Wasser pro Quadratmeter gefallen. Der Dauerregen soll laut Geosphere erst Dienstag vorbei sein.
Anmerkung der Redaktion: Zunächst hatte es hier geheißen, es habe innerhalb von vier Tagen so viel geregnet wie sonst im gesamten September. Tatsächlich hatte es in diesem Zeitraum teilweise vier Mal so viel geregnet wie in einem durchschnittlichen September. Wir haben den Fehler korrigiert.
Anmerkung der Redaktion: Zunächst hatte es hier geheißen, es habe innerhalb von vier Tagen so viel geregnet wie sonst im gesamten September. Tatsächlich hatte es in diesem Zeitraum teilweise vier Mal so viel geregnet wie in einem durchschnittlichen September. Wir haben den Fehler korrigiert.
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Susanne Götze
Schutzwände für Dresdner Altstadt sollen aufgebaut werden
Die Stadt Dresden hat beschlossen, mobile Schutzwände zu installieren. So soll verhindert werden, dass das Wasser über das Terrassenufer in die Altstadt fließt. Laut aktueller Pegelstandprognosen sind die Aufbauarbeiten für Montagmorgen geplant, sollte der Wasserstand schon früher 5,50 Meter erreichen, wird der Beginn der Arbeiten vorgezogen.
Ab einem Pegelstand von etwa sechs Metern beginnt demnach der Verschluss der Flutschutztore Weißeritzstraße und Ostra-Ufer, die ebenfalls die Altstadt schützen. Für Dresden meldete das Landeshochwasserzentrum zuletzt einen Wasserstand von 4,56 Metern, es gilt Alarmstufe 1 (Stand: 12.00 Uhr). Der Normalstand der Elbe liegt am Dresdner Pegel bei 2 Metern, beim Jahrhunderthochwasser 2002 waren es 9,40 Meter. Am Nachmittag oder frühen Abend soll der Richtwert von 5 Metern für Alarmstufe 2 erreicht werden, am Montagnachmittag dann 6 Meter (Alarmstufe 3).
An der Elbe in Sachsen wurde Sonntagvormittag bereits die Alarmstufe 2 erreicht. In Schöna wurde der entsprechende Richtwert von fünf Metern am frühen Morgen überschritten.
Mitarbeiter der Stadt Dresden bauen 2021 eine mobile Hochwasserschutzanlage an der Schlachthofstraße zur Probe auf. Foto: Tino Plunert / picture alliance / dpa
Aktuelle Lage in Dresden: Pegelstand rund 2,5 Meter höher als normal. Robert Michael / picture alliance / dpa
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Susanne Götze
Diese Gebiete in Deutschland sind besonders gefährdet: Die SPIEGEL-Karte zeigt anhand der Daten des Länderübergreifenden Hochwasserportals, wo es in den nächsten Stunden besonders brenzlig wird. Hart könnte es die Region um Passau treffen, dort könnte es zu großen Überschwemmungen kommen und Flüsse über die Ufer treten. Gefährdet sind auch Städte wie München und Dresden. Im Südosten von Brandenburg gibt es bisher nur Vorwarnungen.
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Schrader, Hannes
Wien ist überschwemmt, auch in Deutschland steigt das Wasser – Sie fragen sich vielleicht: Könnte das auch bei mir passieren?
Mit unserer Karte können Sie es überprüfen. Sie zeigt Ihnen an, wie hoch das Hochwasserrisiko an Ihrem Wohnort schon heute ist, und wie es sich in Zukunft entwickeln wird. Wie es bei mir zu Hause – im Zentrum Berlins – aussieht, sehen Sie oben. Für Ihren Wohnort brauchen Sie nur Ihre Postleitzahl:
Mit unserer Karte können Sie es überprüfen. Sie zeigt Ihnen an, wie hoch das Hochwasserrisiko an Ihrem Wohnort schon heute ist, und wie es sich in Zukunft entwickeln wird. Wie es bei mir zu Hause – im Zentrum Berlins – aussieht, sehen Sie oben. Für Ihren Wohnort brauchen Sie nur Ihre Postleitzahl:
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Susanne Götze
In Tschechien weigern sich Menschen, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen. Deshalb mahnt nun Tschechiens Regierungschef Petr Fiala in einer Fernsehansprache des Senders CT: »Damit gefährden sie nicht nur sich selbst, sondern auch diejenigen Menschen, die dann versuchen müssen, sie zu retten, wenn es dramatisch wird«. Wer glaube, dass die präventiven Maßnahmen unnötig seien, irre. Man habe den Anweisungen der Einsatzkräfte zu folgen.
In Opava an der Grenze zu Polen musste die Feuerwehr bereits mit Booten ausrücken, um in einer überfluteten Plattenbausiedlung Zurückgebliebene zu retten. Andernorts warteten Menschen auf Dächern auf Hilfe. Mindestens vier Menschen gelten seit Beginn des schweren Unwetters als vermisst. An mehreren Pegel-Messstationen an Nebenflüssen der Oder wurde ein Jahrhunderthochwasser gemeldet. In den Überschwemmungsgebieten waren Wasserflaschen in vielen Geschäften ausverkauft. »Wir müssen damit rechnen, dass das Schlimmste noch nicht hinter uns liegt«, warnte Fiala.
In Opava an der Grenze zu Polen musste die Feuerwehr bereits mit Booten ausrücken, um in einer überfluteten Plattenbausiedlung Zurückgebliebene zu retten. Andernorts warteten Menschen auf Dächern auf Hilfe. Mindestens vier Menschen gelten seit Beginn des schweren Unwetters als vermisst. An mehreren Pegel-Messstationen an Nebenflüssen der Oder wurde ein Jahrhunderthochwasser gemeldet. In den Überschwemmungsgebieten waren Wasserflaschen in vielen Geschäften ausverkauft. »Wir müssen damit rechnen, dass das Schlimmste noch nicht hinter uns liegt«, warnte Fiala.
Bewohner eines Altenheims im tschechischen Kromìøí werden evakuiert, da der Fluss Kotojedka das Gebäude zu überfluten droht. Glück Dalibor / dpa
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Schrader, Hannes
Black Hawk zur Rettung: In Österreich retten Soldaten mit einem Hubschrauber zwei Menschen von einer überschwemmten Straße. Laut dem Sprecher des österreichischen Verteidigungsministeriums, Michael Bauer, sind die Geretteten ein Polizist und ein Feuerwehrmann, die nach einem Verkehrsunfall von den Wassermassen eingeschlossen wurden.
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Schrader, Hannes
Droht überzulaufen: Die Mauer des Ottensteiner Stausees am Samstag. Foto: Christopher Eckl / dpa
Ein Stausee in Österreich wird wohl am Nachmittag überlaufen: In Niederösterreich schauen Einsatzkräfte gebannt auf die Staumauer am Kraftwerk Ottenstein am Fluss Kamp. Weil der Dauerregen anhält, rechnet der Krisenstab damit, dass das Wasser am Nachmittag aus dem Staubecken über die Mauer läuft.
Im Kamptal wird mit einer Flutwelle gerechnet. »Die Situation wird sich heute Nachmittag sicherlich noch einmal zuspitzen«, sagte der Bürgermeister von Gars am Fluss Kamp, Martin Falk, dem Sender »oe24«. Im Ort mit rund 300 Einwohnern wurden gut 151 Menschen in Sicherheit gebracht. Im ganzen Bundesland Niederösterreich waren die Einwohner von 1100 Häusern vorsichtshalber evakuiert worden.
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Susanne Götze
Die Lage in der österreichischen Hauptstadt Wien ist angespannt. Immer mehr Menschen filmen den Anstieg des Wienflusses und stellen die Videos online. Im Stadtteil Penzing sei der Fluss bereits über die Ufer getreten, melden österreichische Nachrichtenagenturen. Einige Gebäude könnten nur noch per Boot erreicht werden. Menschen mussten demnach am frühen Morgen in Sicherheit gebracht werden. Auch die Stromversorgung war in drei Wiener Bezirken unterbrochen. Der U-Bahn-Betrieb musste teils eingestellt werden.
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Schrader, Hannes
In München haben Feuerwehrleute einen Rollstuhlfahrer aus dem Isar-Hochwasser gerettet. Der 19-Jährige habe sich das Hochwasser näher ansehen wollen, teilte die Feuerwehr am Sonntag mit. Er sei dann mit seinem Rollstuhl vom Wasser erfasst und hineingezogen worden.
Zeugen riefen nach dem Unfall am Samstagabend die Einsatzkräfte, weil sie einen Menschen im Wasser sahen. Ein Großaufgebot an Rettungskräften rückte an und zog den jungen Mann aus der Isar. Er sei dann von einer Rettungswagenbesetzung untersucht worden, hieß es weiter. Der 19-Jährige habe aber keine Verletzungen davongetragen.
Zeugen riefen nach dem Unfall am Samstagabend die Einsatzkräfte, weil sie einen Menschen im Wasser sahen. Ein Großaufgebot an Rettungskräften rückte an und zog den jungen Mann aus der Isar. Er sei dann von einer Rettungswagenbesetzung untersucht worden, hieß es weiter. Der 19-Jährige habe aber keine Verletzungen davongetragen.
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Schrader, Hannes
Erste Flächen des Dresdner Elbufers sind überschwemmt. Foto: Robert Michael / dpa
Das Wasser steigt nun auch in Deutschland
Das Wasser steigt nun auch in Deutschland: An der Elbe in Sachsen hat ein Pegel Alarmstufe 2 erreicht. In Schöna wurde der entsprechende Richtwert von fünf Metern am frühen Morgen überschritten. Das zeigen Daten des Landeshochwasserzentrums. Der Mittelwert liegt dort normalerweise bei 1,58 Metern – zuletzt wurden 5,39 Meter gemeldet. Im Laufe des Tages soll der Wasserstand weiter steigen. Am Abend soll der Richtwert von 6 Metern für die nächste Alarmstufe überschritten werden.
Das Landratsamt des Kreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge bittet Anwohner unter anderem darum, sich auf eine eventuelle Evakuierung vorzubereiten. Der Betrieb des Wanderschiffs sowie zweier Fähren ab Schöna und Pirna wurde eingestellt.
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Susanne Götze
Der meiste Regen des Wochenendes ist wohl schon gefallen, aber die Hochwasserlage bleibt angespannt, heißt es in einem aktuellen Lagebericht für Bayern. »Durch die Niederschlagspause am heutigen Sonntag gehen die Wasserstände nach Durchlauf der Wellen erstmal wieder zurück, bevor es gegen Abend mit neuem Dauerregen ausgehend vom Osten wieder zu leichten Anstiegen kommen kann«, so der Hochwassernachrichtendienst Bayern (HND). »Die weitere Entwicklung ist noch unsicher, in den betroffenen Regionen werden nach aktuellen Prognosen bis Dienstag Scheitel in einer vergleichbaren Größenordnung prognostiziert wie bei der aktuellen Hochwasserwelle.«
Feuerwehrleute bauen mit Sandsäcken Barrieren gegen das erwartete Hochwasser in der Nähe des Flusses Barycz in Odolanow, West-Zentralpolen. Foto: Tomasz Wojtasik / EPA
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Schrader, Hannes
Das Hochwasser hat Deutschland bislang nicht erreicht, die Lage ist ruhig. Doch die Klimakrise macht Hochwasser in Süddeutschland wahrscheinlicher: Das zeigte eine Analyse des Deutschen Wetterdienstes (DWD) im Juni. Statt wie einst im Mittel etwa alle 42 Jahre sei in der Region aktuell etwa alle 30 Jahre mit Niederschlägen zu rechnen, die zu Sturzfluten und Hochwassern führen könnten. Sollte sich das Klima um zwei Grad erwärmen, könnten sich vergleichbare Ereignisse in der Gegend im Mittel sogar alle 23 bis 25 Jahre ereignen. Die rechnerischen Unsicherheiten bei diesen Angaben seien allerdings recht groß, hieß es damals.
Mehr dazu lesen Sie hier:
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Susanne Götze
»Da braut sich etwas Heftiges zusammen«, sagte der ZDF-Meterologe Özden Terli dem SPIEGEL
»Das Tief dreht sich gegen den Uhrzeigersinn und lenkt weiterhin feuchte Luftmassen um die Alpen herum.« Das sorge in Österreich und Tschechien für in der Spitze um 150 Liter pro Quadratmeter. In Deutschland erwarte man 50, in der Spitze bis 100 Liter pro Quadratmeter, besonders im Osten und Südosten. Zudem habe bisher der Schnee einen Teil des Niederschlags gebunden. Ab Montag steige aber die Schneefallgrenze. Das Tauwasser komme dann auch zu dem Regen dazu.
Terli sieht einen Zusammenhang der Wetterlage mit dem viel zu warmen Mittelmeer: »Die Hitzewellen haben das Wasser an der Oberfläche aufgeheizt und Hitzewellen werden mit der globalen Erhitzung häufiger, halten länger an und werden intensiver. Der Jetstream weht abseits und das Tief ist gefangen zwischen zwei Hochs. Das Hoch über Russland ist anormal, was die Schichtdicke angeht und besonders stabil.« Diese Faktoren würden zusammen aus dem Tiefdruckgebiet ein extremes Unwettertief machen. Es gibt laut dem Meteorologen einen Link zur Klimakrise: »Die Musik, die Sie hören und die Bässe – das ist das Wetter. Der Subwoofer das Klima, was die Bässe verstärkt.«
Sandsäcke am Barycz in Odolanow, Polen. Foto: Tomasz Wojtasik / EPA
„Die Musik, die Sie hören und die Bässe – das ist das Wetter. Der Subwoofer das Klima, was die Bässe verstärkt.“
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Schrader, Hannes
Carolabrücke in Dresden. Foto: Frank Bienewald / IMAGO
In Dresden sind die Aufräumarbeiten an der teilweise eingestürzten Carolabrücke vorläufig abgeschlossen
»Es ist geschafft«, teilte die Feuerwehr in der sächsischen Landeshauptstadt am späten Samstagabend in verschiedenen sozialen Netzwerken mit. Der sogenannte C-Brückenteil der Brücke, auf dem normalerweise die Straßenbahn verkehrt, war in der Nacht zum Mittwoch auf einer Länge von etwa hundert Metern in die Elbe gestürzt.
Mehr zum Einsturz und den Aufräumarbeiten lesen Sie hier:
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Schrader, Hannes
Feuerwehrleute in Österreich errichten Flutwände entlang der Donau. Foto: Daniel Killinger / dpa
In Österreich ist ein Feuerwehrmann bei Rettungsarbeiten im Hochwassergebiet ums Leben gekommen. Er soll bei einem Pumpeneinsatz in einem Keller gewesen sein. Der Mann starb nach Angaben von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) vom Sonntag in Niederösterreich. Das gesamte Bundesland, das die Hauptstadt Wien umschließt, ist wegen der sintflutartigen Regenfälle sowie wegen Sturms und Hochwassers derzeit als Katastrophengebiet eingestuft.
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Schrader, Hannes
Spaziergänger im tschechischen Petrovice u Karviné. Foto: Petr Sznapka / CTK Photo / IMAGO
Tschechien: Kein Strom für mehr als 250.000 Haushalte
Wegen des Unwetters haben in Tschechien mehr als 250.000 Haushalte keinen Strom. Das berichtete die Agentur CTK unter Berufung auf die Energieversorger. Am dramatischsten war die Lage demnach in der östlichen Region Mährisch-Schlesien an der Grenze zu Polen. Wegen der aufgeweichten Böden waren Bäume auf Freileitungen und Hochspannungsleitungen gestürzt.
Wegen des Unwetters haben in Tschechien mehr als 250.000 Haushalte keinen Strom. Das berichtete die Agentur CTK unter Berufung auf die Energieversorger. Am dramatischsten war die Lage demnach in der östlichen Region Mährisch-Schlesien an der Grenze zu Polen. Wegen der aufgeweichten Böden waren Bäume auf Freileitungen und Hochspannungsleitungen gestürzt.
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Susanne Götze
Am Sonntagmorgen ist die Lage in Deutschland noch weitgehend entspannt, nur in einigen Orten galten erste Alarmstufen. Das zeigt auch die Karte des Länderübergreifenden Hochwasserportals
Karte: Länderübergreifendes Hochwasser Portal
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Schrader, Hannes
Die Lage in Wien: SPIEGEL-Autor Oliver Das Gupta verdeutlicht auf X, wie aus dem »schmalen Bacherl« durch den vielen Regen ein reißender Strom wurde.
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dpa/AFP/REUTERS