„Stammhaus“ am Stammsitz in Gossau Die Schweizer Holzbaufirma Blumer Lehmann hat ihr neues Büro- und Empfangsgebäude auf dem Erlenhof bezogen, dem Firmensitz und Produktionsstandort in Gossau (Kanton St. Gallen). In zweijähriger Bauzeit ist dort ein moderner, mit möglichst einfacher Haustechnik ausgestatteter Holzbau entstanden - mit einem hohen Anteil an Eigenleistung. Blumer Lehmann war gleichzeitig auch GU, Tragwerksplaner und ausführendes Holzbauunternehmen. Gebaut wurde nach einem Entwurf von K&L ARCHITEKTEN AG. Für das Projekt „Stammhaus“, das über einen Zeitraum von rund 20 Jahren geplant wurde, waren im Umfeld des Werksgeländes erhebliche Infrastrukturmaßnahmen erforderlich. So wurden u.a. neue Zufahrtsstraßen zum Erlenhof geschaffen und ein Bach verlegt. Herzstück des fünfstöckiger Holzskelettbaus mit HBV-Decken ist das Foyer mit einer Freiform-Holztreppe aus gebogenem Brettsperrholz, das Blumer Lehmann gemeinsam mit dem Institut für Computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung der Universität Stuttgart (ICD / Prof. Achim Menges) entwickelt hat. Als Statikingenieure für das zentrale Treppenhaus (Atrium) fungierten SJB Kempter Fitze AG. Es verbindet digitale Planungs- und Fertigungsmethoden mit handwerklich-industriellem Holzbau - eine sehenswerte architektonische Synthese. Sie macht die Möglichkeiten des traditionellen Werkstoffs Holz für künftige Projekte räumlich erlebbar. Für Tageslicht sorgt ein rundes Oberlicht mit 8,50 m Durchmesser über dem Atrium. Im Bürohaus sind 180 Büroarbeitsplätze eingerichtet, es bietet im Erdgeschoss außerdem Platz für eine Cafeteria mit Terrasse und Veranstaltungs- und Eventräume. Im 2. Obergeschoss verbindet eine Brücke den Neubau mit der benachbarten Produktionshalle. Die Büroflächen erstrecken sich entlang der Außenfassaden, während sich die Besprechungs- und Rückzugsräume, Teeküchen und Garderobennischen um den Beton-Erschließungskern gruppieren. In den flexiblen Büroetagen verbessern Lehmwände das Raumklima, sie dienen als thermischer Speicher, unterstützt durch Holz-Akustikdecken und einen Wollteppichboden. Auf eine aktive Kühlung des Gebäudes wurde verzichtet, stattdessen einfachen Haustechniklösungen der Vorzug gegeben. Die umlaufenden Balkone beschatten die Fenster. Vertikale Holzlisenen dienen als Sonnen- und Blendschutz für die Arbeitsplätze. Dort, wo mehr Sonnen- und Sichtschutz erforderlich ist, werden sie durch horizontal geschichtete Holzstapelelemente ergänzt. Automatisierte Fenster auf allen Geschossen sorgen für Frischluft und im Sommer für Nachtauskühlung. Alle Büros können zudem manuell gelüftet werden. Warme Luft entweicht auch über das Atrium. Die innenliegenden Besprechungsräume werden über Lehmkühldecken temperiert, deren Kühlleistung durch geothermische Energiepfähle unterstützt wird. (Fotos: Jan Thoma/Blumer Lehmann) Mehr zum Holzbau: https://loom.ly/eQOtn18 #Holzbau #Holzarchitektur #Bürobau #ForumHolzbau Weitere Bauten => https://lnkd.in/ezMfKiMB
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