📢 Beim 20. FSS Security Talk im Rahmen der Swiss Cyber Security Days diskutierten führende Expert*innen über die Auswirkungen von sozialen Medien auf Kinder, Jugendliche und die Gesellschaft. Über 80 Teilnehmende waren dabei, als Prof. Dr. Lutz Jäncke (Universität Zürich), Regula Bernhard-Hug (Kinderschutz Schweiz), Stefan Wittwer (Bildung Bern) und Estelle Pannatier (AlgorithmWatch CH) ihre Perspektiven teilten.
🌍 Soziale Medien sind ein zentraler Bestandteil unseres Lebens – rund zwei Drittel der Weltbevölkerung nutzen sie rund 6 – 11 Stunden pro Tag. Doch der Nutzen ist ambivalent bzw. umstritten. Die weltweite Vernetzung und der Konsum der Sozialen Medien 24/7 bringt gravierende Folgen und grosse Herausforderungen mit sich. Besonders die Rolle von Algorithmen und KI, die darauf ausgerichtet sind, das menschliche Lustgefühl ständig zu stimulieren, mit dem Ziel die User möglichst lange am Bildschirm / Handy zu halten, ist eine grosse Gefahr. Dieses Geschäftsmodell beschert den Tech-Unternehmen enorme Gewinne und macht die User jedoch abhängig, einsam und unzufrieden. Die grosse und universelle Marktmacht der Tech-Giganten beeinflusst zusehends den digitalen Alltag der Menschen, das Schicksal vieler Branchen und zunehmend die öffentliche Meinungsbildung.
🚨 Für Kinder und Jugendliche birgt die unkontrollierte Nutzung von sozialen Netzwerken besondere Gefahren wie Cybermobbing,- grooming, Sexting, Pädokriminalität usw. Da die neuronale Entwicklung des Gehirns (Frontalkortex) von Kindern und Jugendlichen erst im 18.-20. Lebensjahr abgeschlossen ist, sind junge Menschen dem «Netz» meist schutzlos ausgeliefert. Gegenüber der enormen Flut von Reizen, Bildern und Texten der Sozialen Medien sind bereits viele Erwachsene überfordert und erst recht Kinder und Jugendliche.
💡 Wie können wir diesem Problem begegnen? Die Expert*innen plädierten für eine enge Zusammenarbeit von Eltern, Schulen, Behörden und der Gesellschaft. Wie müsste eine effektive Regulierung aussehen und wie weit soll diese gehen? Brauchen wir nationale Verbote oder genügt es, bestimmte Regeln wie z.B. Handyverbote in Schulen lokal zu lösen? Essenziell ist, dass Lehrpersonen, Eltern und Schulbehörden gemeinsame Regeln und rechtliche Grundlagen benötigen, damit Schüler und Lehrer wieder eine Lernathmosphäre vorfinden, wo sie ungestört lernen und arbeiten können.
👨👩👧👦 Die Expert*innen waren sich einig: Ein bewusster Umgang mit sozialen Medien ist unerlässlich. Medienkompetenz muss frühzeitig gefördert werden. Eine besondere Verantwortung tragen jedoch die Plattformbetreiber. Der EU Digital Services Act ist ein erster Schritt dazu.
🎥 Das gesamte Gespräch finden Sie Online unter folgendem Link: https://lnkd.in/g6UJUauV
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