**Siezen Sie noch oder Duzen Sie bereits -
Oldschool oder immer noch Thema im Unternehmen in der heutigen Zeit?**
In meinem letzten Post habe ich mich zur Situation von Führungskräften geäußert, die Führungskräfteentwicklungsgespräche oder Zielerreichungsgespräche führen. Aber heute möchte ich über ein Thema sprechen, das den täglichen Umgang miteinander betrifft – "Sie" oder "Du" im Berufsleben.
Wer von uns war noch nicht in der Situation, in der die Frage "Du oder Sie?" in einer Besprechung aufkam und man als „Neuer“ im Job, Kollege oder Chef nicht wusste, wie man damit umgehen sollte? Es ist wichtig, dieses Thema anzusprechen, um Missverständnisse zu vermeiden.
Das schnelle Angebot, das "Du" anzubieten, kann Fallstricke haben, die man bedenken sollte. In Deutschland ist es oft typisch, dass eine zu schnelle Vertraulichkeit entsteht, die in einen Mangel an Respekt umschlagen kann. Dies geht oft einher mit einem Verlust an Distanz, der das Ansprechen kritischer Themen erschwert. Haben Sie auch schon einmal erlebt, dass morgens in Englisch und nachmittags in Deutsch besprochen wird, und Sie nicht sicher sind, wen Sie wie ansprechen sollen?
Das führt mich zu einem besonderen Thema: Was, wenn man aus der Mannschaft kommt, mit der man per "Du" ist, und nun Chef wird? Hier ist Sensibilität im Umgang gefragt, während die Kollegen aus früheren Zeiten weiterhin duzen, ist manch neuer Kollege, dem man mit einem Sie gegenübertritt eventuell auch schnell verwirrt oder gar verstimmt.
In Mitarbeitergesprächen ist eine offene und klare Kommunikation wichtig, um Missverständnisse zu vermeiden. Sprechen Sie das Thema direkt an, fragen Sie nach der Haltung Ihres Gesprächspartners dazu und tauschen Sie sich über Erfahrungen und Situationen aus. Legen Sie Ihren Standpunkt dar: Warum Sie so mit Ihren Mitarbeitern umgehen möchten. Und betonen Sie, dass jemanden zu "Siezen" nicht bedeutet, dass Sie ihn nicht mögen.
Halten Sie Ihren Kurs. Wenn Sie langfristigen Erfolg haben möchten, empfehle ich Ihnen, beim "Sie" zu bleiben. In Ihrem direkten Arbeitsumfeld kann eine Kombination aus "Sie" und Vornamen gut funktionieren. (Hier meint meine Beraterin Kerstin, diese Meinung sei ja wohl total Oldschool und wird so nicht mehr verwendet 😂 )
Gerne würde ich das Thema mit der Generation der 20- bis 30-Jährigen vertiefen – wohin geht der Trend hier und welche Erfahrungen wurden damit gemacht?
Euer/Ihr Dr. Thomas Lehmann 😉
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