Innovation klingt spannend, doch die Umsetzung ist eine Herausforderung.
Am Mittwoch hatte ich die wunderbare Gelegenheit, beim Ideenfutter vom Foodhub NRW mit vielen inspirierenden Food Startups in den Austausch zu gehen. Was mich besonders berührt hat: Die meisten Startups dort teilen nicht nur das Ziel, ein Produkt auf den Markt zu bringen. Sie wollen auch Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung vorantreiben.
Mein Fazit: Gleiche Vision, ähnliche Hürden.
Das bringt mich zu einer wichtigen Frage:
Was ist dir wichtiger: Schnell Geld zu verdienen oder langfristig eine positive Veränderung in der Gesellschaft zu bewirken – und dabei natürlich auch Geld zu verdienen? Wenn dein Fokus rein auf schnellem Geld liegt, dann halte dich an Altbewährtes und vermeide Innovation.
Was meine ich damit?
Seit fast drei Jahren widme ich mich mit meinem Startup Akoua Juice der Verwertung von Cashewäpfeln – einer Frucht, die viele nicht kennen, vielleicht auch du nicht. Über diese Arbeit zu sprechen oder zu schreiben, erfüllt mich mit tiefer Freude, weil ich weiß, welchen positiven Einfluss ich damit haben kann.
Diese drei Jahre waren für mich eine Reise voller Erfüllung und Glück. Mit Leidenschaft verfolge ich mein Ziel und lasse mich auch von Rückschlägen nicht entmutigen.
Doch so stark meine Bindung zu diesem Thema auch ist, der Weg ist nicht immer leicht. Es gibt viele Ablenkungen – vor allem in den schwierigen Momenten. Mehrmals wurde mir nahegelegt, mein Geschäftsmodell auf den Verkauf von Cashewkernen umzustellen.
Das erste Angebot kam von einem Familienmitglied, das mir eine Zusammenarbeit mit einem großen Cashewkern-Exporteur aus Benin vorschlug. Man sagte mir, damit könne ich schneller reich werden als mit den Cashewäpfeln.
Anfang dieses Jahres folgte ein weiteres Angebot eines potenziellen Investors. Seine Frage: „Warum importierst du nicht einfach Cashewkerne? "Die lassen sich aktuell gut und schnell verkaufen.“
Aber ich habe nicht gegründet, um alles zu verkaufen, womit man Geld verdienen kann. Ich habe gegründet, um neben dem wirtschaftlichen Erfolg zwei gesellschaftliche Probleme zu lösen: die Verschwendung von Cashewäpfeln und die Verbesserung der Lebensgrundlage von Frauen in den Cashewplantagen Benins.
Würde ich mich jetzt auf Cashewkerne fokussieren, nur weil sie bekannter sind und schneller Geld bringen, würde ich meine Leidenschaft verraten. Und das bin ich nicht bereit zu tun. Es mag vielleicht idealistisch klingen, doch genau dafür stehe ich ein.
Sollte es mit den Cashewäpfeln nicht funktionieren, werde ich etwas finden, das mir ebenso viel Freude und Erfüllung bringt. Aber eines ist sicher: Es werden nicht die Cashewkerne sein.
Bis dahin widme ich mich mit Herzblut den Cashewäpfeln – bis zum bitteren Ende oder, und das hoffe ich, bis zum strahlenden Erfolg.
Ich bin fest davon überzeugt: Mit Leidenschaft können wir Berge versetzen. Glaubst du das auch?
#Innovation #FoodStartups #SozialeVerantwortung #AkouaJuice