Das Kollaborativ oder die Kollaborative? 2025 ist das Jahr der #Genossenschaften. Jenseits von Deutschland auch als „Cooperative“ bekannt. Wir lieben Genossenschaften, aber noch mehr lieben wir wertschöpfende Zusammenarbeit. Denn sie ist mehr als nur Kooperation. Hier geht es um echte #Zusammenarbeit. Um „wir packen das“, „auf das Ergebnis kommt es an“, „gemeinsam schaffen wir das“. Nicht um Winkelzüge, Mikropolitik, Taktieren, Schach und Kuhhandel. Und damit stehen der Zweck oder #purpose im Mittelpunkt und nicht die Rechtsform. (Auch wenn wir große Freunde der Stiftung Verantwortungseigentum und #GenoDigital sind). Wie der Name Bechler Kollaborationsberatung Rechtsanwalts-GmbH besagt, beschäftigt uns Zusammenarbeit schon seit vielen Jahren. Wir haben viele kollaborative Gesellschaften gebaut, begleitet und auch begraben. Wir haben uns an GmbHs, KGs, AGs, Genossenschaften und #Verantwortungseigentum zur Ermöglichung von Zusammenarbeit abgearbeitet. Wir haben Geld, Governance und „Gutes tun“ gegeneinander abgewogen. Der Moment scheint gut dieses Jahr 2025 der Gesellschaft für wertschöpfende Zusammenarbeit zu widmen. Eine Frage bleibt aber noch. Wie heißt er/sie/es denn? Die Kollaborative oder das Kollaborativ? Die beste Begründung kriegt ein Paket mit gutem Getränk!
Ein Femininum steht oft für etwas Wachsendes, für Entwicklung, Agilität und Aktivität, während ich die Wortendung "-tiv" eher im Zusammenhang mit Stabilität und Standfestigkeit bringe. Der Reihe der bisher geregelten Zusammenarbeitsformen (wie etwa die Rechtsformen GmbH oder GbR oder die Bezeichnungen "die Organisation","die Gesellschaft" oder "die Unternehmung") folgend, würde "die Kollaborative" eine sehr logische Fortschreibung sein. Sie kann den Rahmen für eine neue, gemeinschaftliche und werteorientierte Zusammenarbeit geben. Das "Kollaborativ" darf dafür aber gerne das stabile Organ der in der Kollaborative wirkenden Menschen sein. Außerhalb der Begriffs-Disco freue ich mich jetzt schon auf die vielen tollen Menschen, die "die Kollaborative" mit Inhalt füllen, mitgestalten und miterleben werden. Und klar, da gibts auf jeden Fall was zu gewinnen!!
In aller Kürze, und eher gefühlsmäßig als rational begründet, assoziiere ich "das Kollaborativ" eher mit einem Blick nach innen, als läge das Augenmerk auf der damit bezeichneten Gemeinschaft. "Die Kollaborative" verbinde ich dagegen mit dem Blick nach außen, und auch eher einer in die Zukunft gerichteten Blickrichtung. Also fokussiert für mich, ganz subjektiv, "die Kooperative" als Begriff die damit verbundenen Veränderungen des Außen, wie beispielsweise die Gesellschaft. Daher votiere ich für die Kooperative.
Meine Präferenz wäre die Kollaborative. Für mich steckt da Handlung drin, also die Kollaborative als rechtlicher Rahmen handelnder Akteur:innen, ähnlich der Genossenschaft. Die Kollaborative wäre auch leicht ins Englische zu übertragen und somit könnte die Idee in die Welt getragen werden: the collaborative. Das Kollaborativ erscheint mir als Kunstwort eben künstlich und abstrakt und verbirgt irgendwie die Menschen, die sich in der Kollaborative zusammenschließen, um gemeinsam wertschöpfend zusammenzuarbeiten. My 5 cents worth ...
Co-Founder & Partner Dark Horse
2 MonateIch plädiere weiterhin für das Kollaborativ. Die Kollaborative ruft bei mir eher Assoziationen zu einer Kommune hervor – etwas angestaubt und kaum mit Arbeit in Verbindung – während das Kollaborativ eindeutig die Zusammenarbeit mit einem Kollektivcharakter vereint. Hm. 'Wir sind ein Kollaborativ.' Ja, das klingt passend und ist ein Statement.