Gesegnetes Trinitatisfest!
Heute habe ich leider keinen Link für meine Kolumne im #Merkur. Deshalb kommt der Text komplett hier auf der Seite ….
Das geht jeden an
Meckern ist en vogue. Gerne verbunden mit Fingerzeig auf „die da oben“ oder überhaupt jene, die angeblich alles falsch machen. Was man selbst dazu beiträgt, um beklagte Missstände zu verbessern, bleibt häufig offen. Achselzuckende Verweise darauf, selbst ohnmächtig zu sein und nichts ändern zu können, überzeugen nicht. Es geht immer was.
Man stellt etwa fest, dass der geliebte Merkur am Morgen nicht pünktlich im Briefkasten ist. Der Verlag hat Ansprechstellen, wo man dies monieren und auf Abhilfe drängen kann. Beim Anblick der Müllberge in öffentlichen Grünanlagen packt einen das Grauen? Ab in die Bürgersprechstunden der Stadträte oder hin zur kirchlichen Jugend, die oft genug die Natur säubert.
Viele Lebensmittelpreise sind stark gestiegen. Eine Handvoll Supermarktketten diktiert das mit der Begründung, es läge an Inflation und gestiegenen Erzeugerpreisen. Bei näherem Hinsehen stellt man fest, dass genau diese Ketten ihre Gewinne enorm gesteigert haben. Die Zahl der Menschen, die unter der Teuerung leiden, wächst.
Wie wachsende Kosten für den Lebensunterhalt bestreiten? Höchste Zeit zu fordern, dass die Politik dem Treiben der Konzerne Einhalt gebietet. Und klar zu sagen, dass man als Wähler, als Wählerin darauf schaut, was konkret geändert wird. Das könnte Ermutigung sein für die, die das Volk im Parlament vertreten: Was sie tun oder lassen, kommt an. Oder nicht.
Bloß Meckern hilft nichts. Demokratie braucht Mitdenken und konstruktive Mitarbeit jedes, jeder Einzelnen. Demokratie braucht eine Kultur, die es erlaubt, Probleme zu benennen – und die Bereitschaft, unterschiedliche Sichtweisen auszuhalten. Nichts an Aktualität verloren hat eine Mahnung, die vor 90 Jahren in einer grundlegenden Theologischen Erklärung der evangelischen Kirche formuliert wurde.
Im Bekenntnis von Barmen heißt es: Wir erinnern „an Gottes Reich, an Gottes Gebot und Gerechtigkeit und damit an die Verantwortung der Regierenden und Regierten“. Es sind halt nicht nur „die da oben“, sondern auch wir hier auf unserem Platz gefragt, wenn es um Gemeinwohl und die Rahmenbedingungen dafür geht. Die Kenntnis der Zehn Gebote ist dabei außerordentlich hilfreich. Zum Erhalt der Demokratie gehört übrigens auch, vom Wahlrecht Gebrauch machen und den Verächtern des Rechtsstaates eine rote Karte zu zeigen. Nicht Meckern – machen!
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