Die Parallelen zwischen der aktuellen politischen Landschaft und den Ereignissen vor über 100 Jahren sind auffallend. In beiden Epochen sieht man, wie das Vertrauen der Bevölkerung in die Regierung schwindet und extremistische Parteien an Zulauf gewinnen, was zu tiefgreifenden und oft verhängnisvollen Konsequenzen führt. Vor etwa einem Jahrhundert, in den 1920er und 1930er Jahren, war die Welt von den Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs und der Weltwirtschaftskrise geprägt. Viele Menschen fühlten sich von ihren Regierungen im Stich gelassen, ihre Sorgen und Nöte wurden nicht ausreichend adressiert. Diese allgemeine Unzufriedenheit führte zu einem Anstieg des politischen Extremismus. Insbesondere in Deutschland, Italien und Spanien fanden radikale Parteien großen Anklang. Die Nationalsozialisten in Deutschland, geführt von Adolf Hitler, versprachen schnelle Lösungen und die Wiederherstellung nationaler Größe, was viele verunsicherte Bürger anzog. Diese politischen Veränderungen hatten verheerende Folgen. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland führte direkt zum Zweiten Weltkrieg und zum Holocaust, einem der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte. Millionen Menschen starben in einem globalen Konflikt, der seine Wurzeln in der politischen Instabilität und extremistischen Ideologien der Vorkriegszeit hatte. Heutzutage erleben wir eine ähnliche Phase der Unsicherheit und Unzufriedenheit. Wirtschaftliche Ungleichheit, globale Krisen und eine zunehmende Polarisierung der Gesellschaft tragen dazu bei, dass viele Menschen das Vertrauen in traditionelle politische Institutionen verlieren. In vielen Ländern gewinnen extremistische Parteien an Einfluss, indem sie einfache Lösungen für komplexe Probleme versprechen und dabei oft auf Angst und Ausgrenzung setzen. Die Konsequenzen dieser Entwicklungen sind schwerwiegend. Die politische Landschaft wird zunehmend fragmentierter, und der soziale Zusammenhalt leidet. Extremistische Regierungen könnten erneut zu internationalen Spannungen und innerstaatlichen Konflikten führen. Die Lehren aus der Geschichte mahnen uns zur Vorsicht: Einmalige, radikale Lösungen bringen selten den erhofften Frieden und Wohlstand, sondern führen oft zu noch größerem Leid. Es ist entscheidend, dass wir aus der Vergangenheit lernen und gemeinsam an Lösungen arbeiten, die auf Dialog, Kompromiss und gegenseitigem Respekt basieren. Nur so können wir verhindern, dass sich die tragischen Ereignisse von vor 100 Jahren wiederholen.
Beitrag von Pierre Rebetez
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Die Parallelen zwischen der aktuellen politischen Landschaft und den Ereignissen vor über 100 Jahren sind auffallend. In beiden Epochen sieht man, wie das Vertrauen der Bevölkerung in die Regierung schwindet und extremistische Parteien an Zulauf gewinnen, was zu tiefgreifenden und oft verhängnisvollen Konsequenzen führt. Vor etwa einem Jahrhundert, in den 1920er und 1930er Jahren, war die Welt von den Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs und der Weltwirtschaftskrise geprägt. Viele Menschen fühlten sich von ihren Regierungen im Stich gelassen, ihre Sorgen und Nöte wurden nicht ausreichend adressiert. Diese allgemeine Unzufriedenheit führte zu einem Anstieg des politischen Extremismus. Insbesondere in Deutschland, Italien und Spanien fanden radikale Parteien großen Anklang. Die Nationalsozialisten in Deutschland, geführt von Adolf Hitler, versprachen schnelle Lösungen und die Wiederherstellung nationaler Größe, was viele verunsicherte Bürger anzog. Diese politischen Veränderungen hatten verheerende Folgen. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland führte direkt zum Zweiten Weltkrieg und zum Holocaust, einem der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte. Millionen Menschen starben in einem globalen Konflikt, der seine Wurzeln in der politischen Instabilität und extremistischen Ideologien der Vorkriegszeit hatte. Heutzutage erleben wir eine ähnliche Phase der Unsicherheit und Unzufriedenheit. Wirtschaftliche Ungleichheit, globale Krisen und eine zunehmende Polarisierung der Gesellschaft tragen dazu bei, dass viele Menschen das Vertrauen in traditionelle politische Institutionen verlieren. In vielen Ländern gewinnen extremistische Parteien an Einfluss, indem sie einfache Lösungen für komplexe Probleme versprechen und dabei oft auf Angst und Ausgrenzung setzen. Die Konsequenzen dieser Entwicklungen sind schwerwiegend. Die politische Landschaft wird zunehmend fragmentierter, und der soziale Zusammenhalt leidet. Extremistische Regierungen könnten erneut zu internationalen Spannungen und innerstaatlichen Konflikten führen. Die Lehren aus der Geschichte mahnen uns zur Vorsicht: Einmalige, radikale Lösungen bringen selten den erhofften Frieden und Wohlstand, sondern führen oft zu noch größerem Leid. Es ist entscheidend, dass wir aus der Vergangenheit lernen und gemeinsam an Lösungen arbeiten, die auf Dialog, Kompromiss und gegenseitigem Respekt basieren. Nur so können wir verhindern, dass sich die tragischen Ereignisse von vor 100 Jahren wiederholen.
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These 20: Eine Machtergreifung ist möglich. Vor drei Jahren, im Sommer 2021, habe ich meinen Roman „Machtergreifung“ veröffentlicht. Damals habe ich 20 Thesen zur AfD aufgestellt. Aus Anlass der heutigen Wahlen in Thüringen und Sachsen habe ich sie hier in den vergangenen Wochen noch einmal zur Diskussion gestellt. Heute am Wahltag veröffentliche ich These Nummer 20. Ab morgen ist dann hier die glossenlose Sommerzeit beendet und es gibt hier wieder montags, mittwochs und freitags eine kleine Glosse von mir rund um meine beruflichen Themen Unternehmenskommunikation, Politische Kommunikation, Journalismus, Krisenkommunikation, Krisenmanagement, Sicherheitspolitik oder Militär. „Wer sich mit Krisenkommunikation und Krisenmanagement beschäftigt und sein Handwerk versteht, weiß, dass es wichtig und sinnvoll ist, in einer Szenarien- Analyse sich nicht nur den Best Case anzusehen, sondern auch immer den Worst Case im Blick zu haben. Der Roman Machtergreifung ist eine Worst-Case- Szenarien-Analyse, die beschreibt, was möglich sein könnte, wenn bestimmte Faktoren gegeben sind. Es ist wichtig, sich darüber Gedanken zu machen, um rechtzeitig Maßnahmen ergreifen zu können. Das Gelegenheitsfenster für die Machtergreifung durch eine rechtsextremistische Partei steht derzeit einen Spalt offen. Wir erleben seit einigen Jahren immer wieder krisenhafte Phänomene, aus denen sich in naher Zukunft auch handfeste Krisen entwickeln könnten. Die Menschen haben Angst vor wirtschaftlichem Absturz und vor Kontrollverlust. Und unsere Demokratie zeigt die Tendenz, sich in Richtung einer Postdemokratie zu bewegen. Viele Menschen in Deutschland sehnen sich wieder nach einem ‚starken Mann‘, während die Parteienlandschaft immer weiter zu zersplittern und ein Verfall der politischen Kommunikation droht. Es besteht die Gefahr, dass sich unter den Menschen erneut jene kultur- pessimistische und demokratiefeindliche ‚große Angst‘ ausbreitet, die die Deutschen Ende der 1920er-Jahre ergriffen hat und die schließlich in die Macht- ergreifung durch die Nationalsozialisten und den darauffolgenden zivilisatorischen Absturz mündete. Es bleibt die Aufgabe aller demokratischen Kräfte, alles zu tun, um ein solches Szenario zu verhindern.“
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👉 das Recht auf Sorglosigkeit ist bedenklich Insights von Politikwissenschaftler Herfried Münkler: Ich beobachte die Folgen einer relativ langen ruhigen Phase des Lebens, wo sich die Vorstellung eingenistet hat, es wird alles immer besser werden. Aber die fetten Jahre sind vorbei. Dabei dachten wir vor kurzem noch, dass sie nie enden werden, und die Erwartung an die Politik und an die Gesellschaft war deshalb, es muss noch alles ein bisschen fetter werden. Im Gegesatz zu unseren Großeltern, die zwei Weltkriege überstehen mussten, haben wir Glück gehabt. Nur entstand die Erwartungshaltung: Das geht immer so weiter. Wenn wir jedoch den Anspruch haben, dass es uns immer besser gehen muss, und gleichzeitig glauben, dass wir nirgendwo Abstriche machen müssen, ist das realitätsfern. Es gibt in Edward Gibbons berühmtem Buch über den Untergang des Römischen Reichs die Überlegung, dass die lange Friedenszeit (96 - 192 n. Chr.) dazu geführt habe, dass die Durchhaltefähigkeit und Härte der stadtrömischen Bevölkerung sich selbst gegenüber zunehmend verschwunden sei. Die Erwartungshaltung war, "es wird schon nichts Schlimmes passieren". Und dann kommt auf einmal dieser Kipppunkt. Und sie müssen über etwas verfügen, was sie nicht mehr haben, was sie sich abgewöhnt haben. Es könnte auch bei uns mit fast 80 Jahren Frieden in Mitteleuropa einen Kipppunkt geben, wo die Erwartungen an die Gemeinschaft, an die Solidarität der Zivilgesellschaft, an den Staat nicht mehr einlösbar sind. 💎 Seit 2008 erleben wir eine Abfolge von Worst Cases: Lehman Brothers, Überschuldung des europäischen Südens, Brexit, Donald Trump, Migrationskrise, Pandemie, Ukraine-Krieg, Gaza. Uns stresst das, weil wir davon ausgegangen sind, dass Best Cases der Regelfall sind. 💡 In vieler Hinsicht würde ich den Aufstieg der Rechtspopulisten und Linkspopulisten nicht unbedingt auf einzelne Ereignisse, sondern auf die begrenzte Verarbeitungsfähigkeit im Umgang mit Worst Cases sehen. Auch wenn die objektiven Zahlen etwas anderes sagen, gelingt es so den Populisten, den Eindruck zu erwecken, damals war die Welt noch in Ordnung. In einer Demokratie sollten die Partizipierenden in der Lage sein, erstens zwischen Sein und Schein zu unterscheiden. Und zweitens ein gewisses Erfahrungswissen zu haben, aus dem heraus sie Zukunft antizipieren und sich dazu verhalten können. Und gewissermaßen ein gesundes Bauchgefühl haben. Das alles ist völlig durcheinander gekommen. Es gibt einen Tumult der Verschwörungsobsessionen. Komplizierte Argumente und Gegenargumente zur Darstellung bringen, um dann zu etwas zu gelangen, was jenseits von bloßer Meinung ist – das alles ist im Schwinden begriffen. Eine zusätzliche Verbitterung über ökonomische Ungleichheit ist der Feind der Bereitschaft, eine andere Sicht wahrzunehmen. All dies sind jedoch Basics für eine gelungene Demokratie. Link zum Artikel siehe 1. Kommentar. #demokratie #niewiederistjetzt #wirsindmehr
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Allenthalben sind die Demokratien des Westens unter Druck. So sehr man sich auch wünscht, dass alles demokratisch bleibt: können wir uns darauf verlassen? Vor allem, wenn den erklärten Gegnern demokratischer Strukturen, die nicht selten fremdgesteuert und -finanziert sind, gefährlich naiv das Feld überlassen wird? Bundespräsident Steinmeier sagte vor einigen Monaten richtigerweise: “In einer Zeit, in der die demokratische Ordnung nicht mehr von allen als selbstverständlich hingenommen wird, in der die Zweifler lauter werden, in der die erklärten Gegner dieser Ordnung an Zustimmung gewinnen, muss aber die Formel von der wehrhaften Demokratie mehr sein als nur ein Lippenbekenntnis.” […] “Krise ist kein Schicksal.” […] “Zum gelassenen Zurücklehnen besteht trotzdem kein Anlass.” […] “Unsere Demokratie wetterfest zu machen […] das fordert uns alle. Es fordert Einsatz und Tatkraft.” [aus: Debattenforum "Geglückt, aber nicht garantiert. Zustand und Zukunft unserer Demokratie nach 75 Jahren Grundgesetz"] Quelle: https://lnkd.in/dGU3uq62 Was wäre zu erwarten, wenn wir den Wetterschutz der Demokratie vernachlässigen? Vielleicht lohnt ein Blick auf das Modell des Kreislaufs der Verfassungen von Polybios (200-120 v. Chr.), siehe Grafik unten. Auf unsere Zeit übertragen und somit den Kreislauf mit der Demokratie beginnend, dann ist dem Modell zufolge mit einer Entwicklung hin zu einer Ochlokratie zu rechnen. Frappierend ist, dass erste Anzeichen dahingehend unübersehbar sind. Die Demagogen vom rechten und linken Rand übernehmen erkennbar mehr und mehr die Rednerpulte und die Mediendebatten. Wenn wir uns dessen bewusst werden, gilt es im nächsten Schritt wohl zu überlegen, wie darauf konkret zu antworten ist. “Krise ist kein Schicksal.” Auch ein Verfassungskreislauf nicht. “Zum gelassenen Zurücklehnen besteht trotzdem kein Anlass.” Hintergrund: Uni Passau: [Polybios:]„Das ist der Kreislauf der Verfassungen, das ist die Haushaltung der Natur. Nach diesem Naturgesetz verändern sich die Verfassungen, gehen ineinander über und kehren wieder zur ursprünglichen Form zurück." https://lnkd.in/dfeM_iBM Herder, 2016: [Mausbach, 1923:]„Das Erste und Elementarste, das wir von uns selbst fordern müssen, ist ein lebendiges Interesse am Staat. (…) Demokratie wird notwendig zum reinen Zerrbild, wenn die tüchtigen, die gewissenhaften Männer und Frauen, sich vom Staatsleben zurückziehen und in private Sorgen einspinnen“. Quelle: https://lnkd.in/dP3nQ2wn Standard, 2016: “Angesichts der aktuellen politischen Lage ist es hilfreich, sich die zyklischen Geschichtsmodelle der Antike noch einmal vor Augen zu führen.” Quelle: https://lnkd.in/dXPb9f8K
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Starker Kommentar in der FAZ: "Wir Untertanen (...) Das Wir der Solidargemeinschaft entlarvt sich als Wir des Untertanen. Dieses gefährliche Wir findet sich regelmäßig in politischen Reden. Es findet sich zunehmend auch in Funk, Fernsehen und in anderen Medien. Der Journalismus macht sich der Politik gemein, wenn er kritiklos ihre Ziele übernimmt, aber mehr noch, wenn er ihre Sprache übernimmt. Weit zurück liegt die Zeit, in der der erste Bundeswirtschaftsminister und spätere Kanzler Ludwig Erhard formulierte: „Kümmere du, Staat, dich nicht um meine Angelegenheiten, sondern gib mir so viel Freiheit und lass mir von dem Ertrag meiner Arbeit so viel, dass ich meine Existenz, mein Schicksal und dasjenige meiner Familie selbst zu gestalten in der Lage bin.“ Solch freiheitlicher Anspruch an den Staat ist selten geworden. Das Wir des Untertanen füllt Kommentare, Moderationen und Berichte. Damit geht mehr verloren als die Freiheit, was schlimm genug ist. Verloren geht auch der Wohlstand für alle. Es sind die eigeninteressierten Menschen, die mit Tatendrang die Marktwirtschaft antreiben, nicht die Untertänigen auf der Suche nach dem Gemeinwohl. Es sind profitorientierte Unternehmer, die Lösungen austüfteln, damit die Menschen klimaneutral weiter dem Konsum und dem schönen Leben frönen können. Je mehr Menschen ihre Freiheit aufgeben, desto mehr vertrocknen Markt und Wachstum. Desto schwieriger wird es, sich hochzuarbeiten oder eigenständig für sich und seine Familie zu sorgen. Der Hang zum untertänigen Wir verheißt eine Wärme der Gemeinschaft, die in die Kälte der Unfreiheit und Armut führt." https://lnkd.in/d7v57KFE
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Zivilisationskollaps, auch Zivilisationsuntergang oder Gesellschaftskollaps (englisch societal collapse), bezeichnet den Zusammenbruch bzw. Untergang einer Zivilisation. Da die heutige Menschheit üblicherweise als eine Zivilisation betrachtet wird, ist oft auch das Ende der gesamten menschlichen Zivilisation gemeint. Unter den Begriff fällt der komplette Kollaps durch Krieg oder Naturkatastrophen, wie auch ein radikaler Systemwechsel ohne Gewalteinwirkung. Unabhängig von Größe oder Komplexität unterliegen praktisch alle Zivilisationen diesem Schicksal. Einige konnten sich wiederbeleben und transformieren wie China oder Ägypten, während andere sich nie erholten wie z. B. das Maya-Reich oder die Zivilisation der Osterinsel. Der Zivilisationszusammenbruch ist generell ein schneller Prozess und umfasst häufig nur wenige Jahrzehnte, geschieht aber nur selten abrupt, wobei es auch Zivilisationen gibt, die nicht zusammengebrochen sind, sondern nur graduell untergegangen sind, wie es beim Britischen Weltreich (British Empire) seit 1918 der Fall ist. Kennzeichen für einen Zivilisationskollaps sind unter anderem die Reduktion sozioökonomischer Komplexität, das Versagen öffentlicher Dienste, der Sturz der Regierung, der Verlust kultureller Identität sowie ein Anstieg von Gewalt. Eine kollabierte Zivilisation kann auf einen primitiveren Stand fallen, von einer überlegenen Zivilisation absorbiert werden oder völlig untergehen. Der vollständige Untergang einer Zivilisation ist aber selten – meist sind neue Zivilisationen, die aus den Überresten der alten Zivilisation aufsteigen, ihr Nachfolger, trotz eines dramatischen Rückgangs an Komplexität. Darüber hinaus kann der Einfluss einer kollabierten Gesellschaft, wie z. B. des (west-)römischen Reiches, sehr lange über seinen Untergang hinaus andauern. Mögliche Gründe eines Zivilisationskollapses umfassen aus traditioneller Forschungssicht Naturkatastrophen, Kriege, Hungersnöte, Epidemien und Entvölkerung. Anthropologen, Historiker und Soziologen haben eine Reihe weiterer Erklärungen für den Kollaps von Zivilisationen vorgeschlagen, bspw. Umweltveränderungen, Ressourcenknappheit, nicht nachhaltige Komplexität, Verfall des sozialen Zusammenhalts, wachsende soziale Ungleichheit, säkularer Rückgang kognitiver Fähigkeiten, Rückgang an Kreativität sowie Pech. (Quelle: Wikipedia)
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Erkennt ihr den Unterschied? Gut - ich nämlich auch nicht. 😐 Mit diesem Fundstück melde ich mich zurück aus der Sommerpause und da ich in Sachsen wohne, geht das in diesem Jahr leider nicht ohne Politik. Geholfen hat mir der Unterschied zwischen positivem und negativem Friedensbegriff, den ich euch weiter unten näher bringen will. 🕊 Zur Einordnung: Der 1. September rückt näher und damit auch der Zeitpunkt, nach dem in vielen Foren und "sozialen" Medien unterschiedlich sachdienliche Zwischenrufe zum Zustand unserer Demokratie unserer Gesellschaft und natürlich auch der ewig neuen Bundesländer die Runde machen werden. Ich selber blicke mit abwartender Skepsis auf die sich kaum noch bewegenden Prognosen. Aufgefallen ist mir das Bild aufgrund seiner Gleichheit schon länger. Die beiden direkt übereinander hängenden Plakate musste ich dann fotografieren. Sie dokumentieren in perfekter Weise wie randständige bis extreme politische Parteien das Sehnsuchts-Thema Frieden gekapert haben, um damit politisch Kapital zu schlagen. Auf der Suche nach Antworten, wie das passieren konnte, half mir ein wenig Internetrecherche und der, wie ich finde, sehr gelungene Wikipedia Artikel zum Thema Frieden. 😌 Der Unterschied zwischen negativem Friedensbegriff und positivem Friedensbegriff hilft mir zu verstehen, was hier gerade passiert: Negativer Frieden wird beschrieben als die Abwesenheit von Krieg. Diesen herbeiführen zu können, schreiben sich die auf dem Plakat abgebildeten Parteien ebenso auf die Fahne wie neu gegründete. In einer Manier, wie sie an Herrn Trump aus Amerika erinnert, wird postuliert, dass der Krieg enden kann, nur weil man will. Dass die Komplexität nicht besteht und ein niederlegen der Waffen schnell und unkompliziert möglich ist. Dabei verzichten diese Akteure in eklatanter Weise auf die Pflege eines positiven Friedensbegriffs. Als positiver Frieden wird Ruhe und emphatische Gewalt-Freiheit in der Auseinandersetzung bei Konflikten, verstanden. Ein Gesellschaftliches Klima, welches im Sinne einer sozialen Utopie ein ruhiges auskommen miteinander ermöglicht, auch bei verschiedenen Meinungen. Und wie umfassend gerade die hier beschriebenen politischen Kräfte, den positiven Friedensbegriff in unserer Gesellschaft mit Füßen treten ist schon von beachtlicher Ironie. Nun ist das hier ein Business Netzwerk. Als wissende und privilegierte Mitglieder des Wirtschaftssystems und als Unternehmen insgesamt sollten wir uns bewusst machen: Der positive Friedensbegriff ist anzustreben. Das bedeutet: Wir müssen es anders machen als die hier Werbenden. Wir müssen uns von „wir und die“ zu einem „sowohl als auch“ begeben. Denn wir leben in einer Zeit des Wandels. Und so sehr man sich dessen Beschleunigung wünscht, so sehr muss man Sorge dafür tragen, alle einzuladen und allen eine Chance zu geben, ein Teil des Wandels zu werden. Wilkommen in der 2. Hälfte 2024. Ich bleibe Hoffnungsvoll.
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Dozentin für interkulturelle Kompetenz & Speakerin🌍🌎 Lass uns Brücken bauen! Ich sorge für Verständigung zwischen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen!
Es ist ja nichts neues zu sagen, dass die politische Situation extremer und das heißt im Fall Deutschland rechts-extremer wird, sobald auch die wirtschaftliche Lage schlechter wird. Ich vermisse aber in den Diskussionen, in die ich verwickelt bin, genau diesen wirtschaftlichen Aspekt. Das bedeutet, ich vermisse die Diskussion darüber, wie es den Menschen, die z.B. AFD wählen und KEINE führenden Köpfe sind, finanziell geht. Denn dieser Perspektivwechsel kann erhellend sein. Das ist keinesfalls eine Entschuldigung, aber es ist eine Erklärung. Eine von mehreren, aber mir geht der Spruch von Brecht nicht aus dem Kopf: “Zuerst kommt das Fressen und dann die Moral.” Ich zitiere nur, ich möchte niemanden verunglimpfen. Ich habe in meinem Leben noch nie finanzielle Not gelitten. Ich gehöre zu den privilegiertesten hier auf der Welt. Für mich ist es einfach, differenzerte Meinungen zu entwickeln und mich moralisch korrekt zu verhalten. Das verführt mich vielleicht auch dazu, andere zu verurteilen, die diesen Luxus nicht haben und damit trage ich dann weiter zur Spaltung der Gesellschaft bei… Beim Schreiben von meinem Buch habe ich mir Gedanken gemacht, welche Gründe zur Machtergreifung Hitlers geführt haben. Dabei habe ich vier identifiziert und einer der wichtigsten war natürlich die verzweifelte Lage während der Weltwirtschaftskrise. Hitler hat gezielt seinen Nutzen daraus gezogen und mit sehr klaren Versprechungen und auch Taten, als erstes die wirtschaftliche Situation verbessert. Das geschah auch nicht nur durch Aufrüstung, sondern durch eine tatsächlich kluge Strategie. So hatte er sich ein enormes Fundament an Rückhalt in der deutschen Bevölkerung aufgebaut, die bestimmt nicht von Anfang an nur auf seine völkischen Ideen ansprach. Wäre es also, neben all den zu Recht geforderten Rufen nach Solidarität, Bildung und Demokratie nicht am wichtigsten, die Wirtschaft wieder zu stärken? Reichtum ist keine Versicherung, aber doch eine Grundvoraussetzung für Demokratie, oder? Was hast Du für Gedanken dazu? Wird darüber nur in meiner Blase nicht gesprochen?
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𝗘𝗶𝗻 𝗔𝗽𝗽𝗲𝗹𝗹 𝗮𝗻 𝗱𝗶𝗲 𝗩𝗲𝗿𝗻𝘂𝗻𝗳𝘁 In Krisen und Konflikten begegnen uns oft dieselben Fehler: Emotionen übernehmen das Steuer. Angst, Panik, Unverständnis und das Gefühl der Entwürdigung treiben uns an, überzureagieren und das Problem größer zu machen, als es vielleicht ist. Das spielt genau denen in die Karten, die nur auf Provokation aus sind. 𝗗𝗿𝗲𝗶 𝗘𝗳𝗳𝗲𝗸𝘁𝗲, 𝗱𝗶𝗲 𝗱𝗮𝗯𝗲𝗶 𝗮𝘂𝗳𝗳𝗮𝗹𝗹𝗲𝗻: Die emotionale Falle: Die ständige Auseinandersetzung mit extremistischen Positionen bringt uns nicht weiter. Je mehr wir uns in deren Provokationen verstricken, desto mehr Einfluss gewinnen sie. Ein effektives Mittel wäre es, stärker auf unsere eigenen Erfolge und Werte zu setzen. Positionen versus Interessen: Zu oft versteifen sich die demokratischen Parteien in ihren Positionen – s. Regierungskoalition. Das schafft Raum für die Opposition, Konflikte weiter zu schüren. Stattdessen sollten wir die gemeinsamen Interessen in den Vordergrund stellen und respektvoll Transparenz schaffen, wo Unstimmigkeiten bestehen. Positive Kommunikation: In vielen Gesprächen nach der Europawahl ist mir aufgefallen, dass die tatsächlichen Erfolge der aktuellen Regierungskoalition kaum zur Sprache kommen. Statt unsere soliden Leistungen zu betonen, werden interne und externe Konflikte zusätzlich befeuert. Das Potenzial für positive Kommunikation bleibt ungenutzt. 𝗪𝗮𝘀 𝗺𝗮𝗰𝗵𝘁 𝗛𝗼𝗳𝗳𝗻𝘂𝗻𝗴? Nach der Europawahl waren wir in Deutschland schockiert. Aber international betrachtet wurde betont, dass wir den allgemeinen Rechtsruck westlicher Demokratien mit rund 18 % relativ klein gehalten haben – während sich andere Ländern mit über 30 % der Stimmanteile auseinandersetzen mussten. Diese Ausgangslage ist auch nach diesem Wochenende noch die gleiche. Vor allem aber gibt es viele positive Entwicklungen, die wir würdigen sollten. Unsere Demokratie erzielt mit den von uns gewählten politischen Vertretern in einer global sehr instabilen Zeit bemerkenswerte Erfolge – wirtschaftlich und sozial. Aktuell haben wir eine drohende Energiekrise effektiv abgewendet und wir gehören zu den Ländern, die die Inflationkrise am erfolgreichsten umlenken konnten. 𝗠𝗲𝗵𝗿 𝗙𝗼𝗸𝘂𝘀 𝗮𝘂𝗳 𝗱𝗮𝘀, 𝘄𝗮𝘀 𝗴𝘂𝘁 𝗹ä𝘂𝗳𝘁: Wir sollten unsere Energie zu gleichen Teilen darauf verwenden, die Erfolge unserer Demokratie und unserer politischen Vertreter hervorzuheben. Es sollte nicht darum gehen, „Wer macht was falsch“, sondern „Wer macht was richtig(er)“. Demonstrationen gegen Faschismus und für Menschenwürde sind in diesen Zeiten wesentlich – aber sie verpuffen schnell, wenn wir nicht gleichzeitig die Errungenschaften unserer Demokratie feiern. Wir müssen unsere Werte auch mit bestehenden Fakten stützen lernen. Ein positiveres Denken und ein neuer Pragmatismus für unsere Herausforderungen werden der Polemik die Luft aus den Segeln nehmen. Hören wir auf, es den Provokateuren zu leicht zu machen.
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