Vergangene Woche war #Fahrradkommunalkonferenz. Expertïnnen aus den Verwaltungen, die den Radverkehr in Deutschland planen und dazu forschen, treffen sich einmal im Jahr, um voneinander zu lernen. In diesem Jahr kommen sie in #Hannover zusammen, das Motto der Konferenz lautet „Gemeinsam Radverkehr gestalten“.
Hannover hat 2019 in der Verkehrswelt bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Damals wurde Belit Onay (Bündnis 90/ Die Grünen) zum Oberbürgermeister gewählt. Im Wahlkampf hatte er versprochen, die #Mobilitätswende zügig voranzutreiben und das Zentrum der niedersächsischen Landeshauptstadt bis 2030 autofrei zu gestalten.
Onays Vorhaben traf damals den Zeitgeist. In Brüssel wurde gerade das #Good Move Programm vorbereitet, das unter anderem mit mehr Rad- und Fußverkehr die Lebensqualität im Zentrum verbessern sollte, und Paris’ Bürgermeisterin Anne Hidalgo kündigte im Deutschlandfunk den Umbau von Paris an. Wenige Monate später zog sie mit dem Konzept der 15-Minuten-Stadt in ihren zweiten Wahlkampf um das Bürgermeisteramt – und gewann.
Seitdem haben sich die Innenstädte Brüssels und Paris’ stark gewandelt. Anfang der Woche kam in Frankreichs Hauptstadt eine weitere Veränderung hinzu. Das Gebiet zwischen der Seine, dem Place de la Concorde, der Oper und dem Place de la République wurde zur #verkehrsberuhigten Zone. Anwohnerïnnen, Anlieger, Berufstätige sowie Personen, die in diesem Gebiet Termine haben oder ausgehen wollen, können dort weiterhin mit dem Auto fahren. Unerwünscht ist jedoch der #Durchgangsverkehr.
Der Durchgangsverkehr ist in vielen Städten ein Problem. Laut der Pariser Verwaltung durchqueren täglich 350.000 bis 500.000 Autos das Zentrum. Ein großer Teil davon halte gar nicht im Zentrum an. Diese Verkehrsteilnehmerïnnen will die Pariser Verwaltung nun aus der verkehrsberuhigten Zone raushalten, die etwa von 1. bis zum 4. Arrondissement reicht. Die Hoffnung ist, dass der Autoverkehr und der Verkehrslärm um 7 bis 30 Prozent sinken – je nach Straße.
Während in Brüssel und Paris der Umbau pro Rad- und Fußverkehr trotz Kritik vorangeht, stockt in Hannover das Projekt #autofreie Innenstadt. Dabei hat die Politik mit dem Masterplan Mobilität und dem Verkehrsentwicklungsplan eine Verdoppelung des Radverkehrs beschlossen. In der Bevölkerung ist der Rückhalt für das Konzept groß.
Das Problem ist die Umsetzung. Der große Rückschlag für Oberbürgermeister Onay kam Ende November 2023. Damals verließ die SPD die Koalition. Geknirscht habe es schon länger zwischen den Partnern, hieß es damals in den lokalen Medien. Onay hatte die Pläne zum Umbau der Innenstadt im Alleingang vorgestellt und damit den Koalitionspartner verärgert, vermuteten die Journalisten …
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Kommunikationsexperte und Wirtschaftsjournalist. Passionierter Fahrradfahrer und -schrauber.
2 MonateHerzlichen Glückwunsch! Die R+V Versicherung tut wirklich viel, um den Radverkehr zu fördern. Das ist vorbildlich.