Wir haben es in der Hand: JA zur Biodiversität
Wir mobilisieren in diesen Tagen unsere Schweizer Kundinnen und Kunden und unser gesamtes Netzwerk auf allen Kanälen, sich in der anstehenden Abstimmung für die Biodiversität zu entscheiden. Die Förderung der Biodiversität im Weinbau ist seit unserer Gründung das zentrale Anliegen von Delinat. Denn sie ist unser allerwichtigstes Gut:
Sie ist die Grundlage und die Voraussetzung für funktionierende Ökosysteme, sauberes Wasser und saubere Luft, für Bodenfruchtbarkeit und Nahrungsmittelversorgung. Sie ist unverzichtbar für medizinische Forschung, für Klimastabilität, aber auch für unsere Kultur und sogar die wirtschaftliche Stabilität. Kurz: Ohne Biodiversität ist alles nichts.
In diesem Wissen ist es schändlich, wie fahrlässig wir mit ihr umgehen. Die Biodiversität in der Schweiz ist einem miserablen Zustand. Das Bundesamt für Umwelt kam 2023 in einem Bericht zur Erkenntnis, dass die Biodiversität nicht mehr in der Lage ist, langfristig die Bereitstellung der Ökosystemleistungen zu gewährleisten. Ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten ist bedroht oder bereits ausgestorben, die Hälfte der natürlichen Lebensräume bedroht. Eigentlich sollte es für alle klar sein: Es ist Zeit zu handeln.
Doch wie bei jeder Umweltinitiative ist es dasselbe Spiel: Einflussreiche und mächtige Gegner schüren Angst, investieren Millionen von Franken in gezielte Falschinformationen, fragwürdige Studien und Halbwahrheiten, die unter anderem auch durch eine Armada von Schreiberlingen auf allen erdenklichen Plattformen verbreitet werden. Nun soll also die Biodiversitätsinitiative / Initiative biodiversité, über die wir am 22. September abstimmen, extrem und nicht umsetzbar sein.
Doch was ist wirklich extrem? Extrem ist es, nichts zu tun. Denn das daraus resultierende Artensterben führt zu Kosten in Milliardenhöhe. Gemäss Schätzungen des Bundesrats würden sie in der Schweiz ab 2050 bei jährlich 14 bis 16 Milliarden Franken liegen, wenn wir jetzt nicht handeln (mehr dazu). Die Initiative verpflichtet Bund und Kantone, unsere Lebensgrundlagen endlich zu schützen. Für den Schutz der Biodiversität wären gemäss Schätzungen zwischen 375 bis 443 Millionen Franken pro Jahr notwendig. Das sind nur 0.1 Prozent der Staatsausgaben der Schweiz.
Schützen wir die Grundlage unseres Lebens und die Schönheit der Natur. Wir haben es in der Hand: Ja zu Biodiversität!
Professor at University or Zurich
8 MonateIn der Tat brauchen wir einen sachlichen Dialog. Das Problem des Interviews und der Stellungnahme sind nicht die sachlichen Aspekte, sondern die Verpackung. Aufgrund der von Züger aufgeführten sachlichen Punkte, müssten er und der Bauernverband die Biodiversitätsinitiative vehement unterstützen. Ich bin ein unbedingter Unterstützer der Initiative, weil sie in der Verfassung absichert, was wir bisher nur im Gesetz haben und daher leicht geändert werden kann. Die Gegener wollen die Möglichkeit solcher Änderungen beibehalten, das ist ihr Hautargument. Damit sie dann halt doch noch den Bodensee regulieren und das Bodenseevergissmeinnicht zum Aussterben bringen können, oder vielleicht doch einen Stausee auf der Greina bauen? Oder keine ökologischen Ausgleichsflächen mehr in der Landwirtschaft, die leider so viel kosten. Vordergründig wird der Hauptgrund der Ablehnung natürlich nicht erwähnt (obwohl es die Botschaft des Bundesrats explizit sagt!), sondern behauptet, die Initiative würde extreme Anforderungen stellen, was absolut nicht der Fall ist, nicht in Bezug auf Flächenprozente und nicht in Bezug aufs Geld (auch hierzu Botschaft des Bundesrats). Wir machen die Polarisierung mit und helfen den Gegnern. Herzliche Grüsse, Bernhard