Mutmaßlicher Doppelmörder :
Fessel, Knebel, Maske

Von Julia Schaaf, Potsdam
Lesezeit: 2 Min.
Schlaftabletten, Handfesseln, Mundknebel: Gegenstände aus dem Besitz des mutmaßlichen Kindermörders Silvio S.
Silvio S. soll im vergangenen Jahr die beiden Jungen Elias und Mohamed entführt und ermordet haben. Vor Gericht kommen die grausigen Phantasien des Wachmanns zum Vorschein.
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Auf dem Richtertisch liegt ein schwarzer, mit flachen Nieten besetzter Gürtel mit länglicher Schnalle. Der Staatsanwalt und die Verteidiger, die Vertreter der Nebenklage, die Gutachter sowie der Streifenbeamte, der den Gürtel bei der Festnahme von Silvio S. nach eigenen Angaben zusammen mit einem Handyladekabel aus dessen Hosentasche gezogen hat, haben ihre Plätze verlassen. Nun stehen sie im Halbkreis vor dem schmalen Stoffband, mit dem der vierjährige Mohamed stranguliert worden sein soll. Nur der Angeklagte sitzt noch auf seinem Platz. „Herr S., wollen Sie sich das auch anschauen?“, fragt der Vorsitzende Richter. Der 33 Jahre alte Wachmann aus dem brandenburgischen Ort Niedergörsdorf schüttelt kaum merklich den gesenkten Kopf.

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