Herzblatt-Geschichten: Parade der Körper

Wozu sind Prominente eigentlich gut? Nun, viele von ihnen führen uns vor, zu welcher ästhetischen Perfektion unsere Spezies in der Lage ist. Zu keiner anderen Jahreszeit gilt das mehr als im Sommer, wenn allüberall Schauspieler, Models und Sportler gut gebaut und braun gebrannt beim Plantschen und auf Jetskis gezeigt werden. Bild, das sonst für die Griechen wenig übrighat, wird griechisch übermütig, wenn es „Apoll“ Mario Gomez, 27, mit strategisch runtergerutschtem Badehöschen vor Ibiza zeigen kann; Bunte packt noch Götze, 20, van der Vaart, 29, und Khedira, 25, dazu, ebenfalls hübsch anzusehen und mit ebenfalls hübsch anzusehenden Partnerinnen. Nicht fehlen dürfen bei dieser Körperparade Kate Moss, 38, Elle Macpherson, 49, Jessica Alba, 31, und Scarlett Johansson, 27.

Betrachtet man allerdings die gerade erst aufgetauchten Fotos, die Herzogin Kate, 30, sehr sehnig mit Prinz William, 30, beim Flittern auf den Seychellen zeigen, versteht man, dass das Permanent-Fotografiert-Werden besser für die Gewichtsdisziplin ist, als es regelmäßige Treffen bei den Weight Watchers je sein könnten. Tatsächlich ist es wohl so, dass wir alle praktisch mit den Promis in derselben Weight-Watchers-Gruppe sind - aber öffentlich gewogen werden nur die Promis.

Nicht im Badedress, sondern beinahe zwillinghaft im selben zartrosa Ton und mit enorm ähnlichen Frisuren, präsentiert Frau im Spiegel auf dem Titel diese Woche Maria Furtwängler und Ursula von der Leyen. Die Schlagzeile dazu ist in ihrer Missverständlichkeit geradezu Titanic-haft: „Schicksal Alzheimer!“ (In der Geschichte, und davor verstummt dann allerdings jeder Witz, geht es darum, wie die beiden Frauen sich um ihre kranken Väter kümmern.)

Zu jeder Jahreszeit im Bikini gern gesehen ist selbstredend Michelle Hunziker, 35, und in gefühlten 40 Wochen des Jahresrunds findet man sie so auch irgendwo in den bunten Blättern. Nicht so diese Woche. Da hat sie laut In Ärger mit ihrem Ex-Stiefvater Roberto Simioli, 68, dem Ex ihrer Mutter. Der hat ein Buch geschrieben, in dem er Michelles „dunkle Seite ans Licht zerren“ will. Kernthese, so Simioli: „Michelle ist nicht das brave Mädchen von nebenan.“ Das können wir nur bestätigen; das Mädchen bei uns nebenan ist 31, heißt Meike und schaut uns schräg an, seit wir ihr vorgeschlagen haben, sie am Strand zu fotografieren.